Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Auch 2021 gibt es keinen Silphienergie-Cup
Corona verhindert das internationale U17-Juniorenfußballturnier in Ostrach
OSTRACH/BAD SAULGAU - Zum zweiten Mal in Folge fällt das internationale U17-Juniorenfußball-Turnier in Ostrach um den Silphienergie-Cup aus. Coronabedingt haben die Veranstalter das Turnier bereits jetzt abgesagt.
„Es macht keinen Sinn“, sagt Andreas Barth, der gemeinsam mit Hermann Möhrle das Turnierdirektorium bildet. Barth hing in den vergangenen Wochen einige Male am Telefon, doch schnell wurde klar: Eine Austragung ist - wie 2020 - auch 2021 nicht möglich. „Ich habe mit dem VfL Bochum gesprochen“, sagt er über das Telefonat mit den Vertretern des Rekordteilnehmers. „Die wissen ja auch noch nicht, wie und wann es weitergeht, und da die Junioren-Saison nach Wiederbeginn auf jeden Fall gespielt werden soll, wird die U17-Bundesliga sicher über
Pfingsten hinweg spielen“, sagt Barth. Hintergrund: Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte im Spätherbst den Spielbetrieb sowohl in der A- als auch in der B-Junioren-Bundesliga für November und Dezember ausgesetzt und folgte damit den von der Bundesregierung und der Ministerpräsidentenkonferenz verfügten Kontaktbeschränkungen. Die Mannschaften hatten zum Zeitpunkt der Saisonunterbrechung zwischen drei und fünf Spiele absolviert.
Die in drei Regionalklassen (Süd/ Südwest, West, Nord/Nordost) eingeteilte U17-Junioren-Bundesliga spielt in Staffelgrößen von 17 (Nordost, West) und 18 (Süd) Mannschaften. Sollte der Spielbetrieb Mitte Februar wieder aufgenommen werden können, haben die Mannschaften zwischen sieben und neun Nachholspiele zu absolvieren, eine Saisonverlängerung über Pfingsten ist unausweichlich.
Aber nicht nur das macht ein Turnier an Pfingsten sinnlos. „Die Hygienebestimmungen sind für uns bei so einem Turnier nur sehr schwer einzuhalten oder eigentlich nicht umsetzbar“, sagt Barth. Und auch ein Turnier ohne Zuschauer würde keinen Sinn machen. Denn neben den Zuschauereinnahmen fehlten die Umsätze aus dem Essens- und Getränkeverkauf. Das Turnier würde zum Drauflegegeschäft für den Verein. „So aber ist unser Verlust überschaubar. Nichts, was den FC Ostrach in Existenzängste bringen würde“, sagt Barth. Auch vor dem Hintergrund, dass die beiden Ausgaben 2018 und 2019 nicht gerade zu den lukrativsten Auflagen des Turniers gezählt hatten.
Auch aus diesem Grund machen sich die Veranstalter grundsätzliche Überlegungen. „Ist so ein Turnier noch zeitgemäß? Was können wir anders machen, wenn es 2022 ein Turnier gibt?“, stellt Andreas Barth zwei zentrale Fragen. „In jedem Fall werden wir uns im Sommer zusammensetzen und uns fragen, was wir verändern können. Wo können wir was verbessern? Was können wir verändern?“, fragt Barth. In Sachen Titelsponsoring ist der Veranstalter optimistisch. Der ursprüngliche Vertrag mit dem Titelsponsor, das Turnier firmierte 2019 unter dem Titel SilphienergieCup, läuft über drei Jahre, also bis 2021. „Gibt es 2022 ein Turnier, werden wir uns natürlich zusammensetzen und dann sehen wir weiter“, ist Barth optimistisch.
Denn eigentlich will der FC Ostrach 2022 wieder ein Turnier machen, zumal es 2022 die fünfzigste Auflage wäre. „Einige deutsche Turnierveranstalter, mit denen ich Kontakt habe, haben mir signalisiert, dass sie ihr Turnier einstampfen, es gar keines mehr gibt. Von daher hätten wir 2022 vielleicht wieder ein Alleinstellungsmerkmal.“
„Den Turniermodus werden wir, denke ich, beibehalten. Acht Mannschaften, zwei Gruppen mit je vier Teams“, sagt Barth. Schon weil die Mannschaften natürlich eine gewisse Anzahl von Spielen haben wollen. Konkreter denken die Veranstalter daran, Marketing, Werbung und die mediale Betreuung von Vereinsseite noch zu verstärken. Ganz so, wie es eigentlich für die Ausgabe 2020 vorgesehen war. Da habe man eigentlich nochmals richtig angreifen wollen, so Barth. Dieser Angriff ist nun auf 2022 verschoben.
„Nichts, was den FC Ostrach in Existenzängste bringen würde“,
sagt Turnierdirektor Andreas Barth zu den finanziellen Einbußen, die durch die Turnierabsage entstehen.