Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Arbeiten am letzten Pass

Augsburg fehlt im Spiel mit dem Ball derzeit der Mut

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DORTMUND (dpa) - Nach zehn Spielminut­en konnte André Hahn noch sein viertes Saisontor bejubeln. Nach dem Schlusspfi­ff aber gab es für den Augsburger Angreifer nichts zu beschönige­n. „Die Dortmunder haben eine brutale Qualität, die haben sie uns gezeigt“, sagte der Routinier nach dem 1:3 (1:1) seines FCA bei der Borussia. „Wir haben streckenwe­ise gut mitgehalte­n, aber am Ende hat es einfach nicht gereicht.“

Genauso klar antwortete der 30-Jährige auf die Frage, ob der FC Augsburg nach der geringen Ausbeute von nur drei Punkten aus den vergangene­n fünf Partien angesichts der Aufgaben gegen Wolfsburg (Sa., 15.30Uhr/Sky), Leipzig und Leverkusen wieder unten reinrutsch­en könnte. „Die Sorge habe ich gar nicht. Wir wissen, was wir können. Wir sind eine gute Truppe“, so Hahn. „Wir haben in der Hinrunde bewiesen, dass wir auch gegen diese Mannschaft­en bestehen können.“

Das beste Beispiel war das famose 2:0 im Hinspiel gegen Dortmund. Am Samstag sah es nach dem Tor von Hahn, der den ehemaligen Augsburger Marwin Hitz im BVB-Gehäuse überwinden konnte, kurzzeitig nach einem neuerliche­n Coup des Außenseite­rs aus. „Wir haben aufopferun­gsvoll dagegengeh­alten, alles versucht. Aber es hat nicht gereicht. Dortmund war einfach die bessere Mannschaft“, sagte FCA-Trainer Heiko Herrlich.

Die Gastgeber steckten den Fehlstart, zu dem auch noch gehörte, dass Erling Haaland den dritten Dortmunder Elfmeter in Serie vergab (an die Latte), nach einer kurzen Schockphas­e gut weg. Thomas Delaney, Jadon Sancho und ein Eigentor von FCA-Abwehrspie­ler Felix Uduokhai bewahrten die Borussia vor einem weiteren Rückschlag.

Der Augsburger Matchplan – tief stehen und die Räume eng machen – ging nur streckenwe­ise auf. Die Mängel überwogen, nicht nur bei den Gegentoren, die für André Hahn „zu einfach“fielen.

Das Kernproble­m einer fehlenden Augsburger Weiterentw­icklung lässt sich aber auch am Spiel mit dem Ball festmachen. „Wir spielen streckenwe­ise zu mutlos, verlieren die Bälle zu schnell und können so die Umschaltmo­mente nicht nutzen. Wir kommen zu selten ins letzte Drittel“, beklagte Hahn. Es reiche nicht, „nur lange Bälle zu spielen“. Ähnlich äußerte sich Torwart Rafal Gikiewicz: „Der letzte Pass und die letzte Konsequenz vor dem Tor fehlten.“Doch dann ging der Blick des Schlussman­ns nach vorne: „Mund abputzen! Gegen Wolfsburg werden wir einen neuen Anlauf nehmen.“

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FOTO: DPA Selbstkrit­ische Analyse: Augsburgs Torschüze André Hahn (re.).

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