Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Auch am Petrusplatz wird das Parken teurer
Neu-Ulm erhöht die Tarife für die Tiefgarage in der Innenstadt – Mehr kostet es zudem in der Glacis-Galerie
NEU-ULM - Nicht nur das Parken auf der Straße wird in Neu-Ulm teurer. Auch in der Tiefgarage am Petrusplatz müssen Autofahrer bald mehr bezahlen. Gleiches gilt für Dauerparker in der Glacis-Galerie.
Im Neu-Ulmer Einkaufszentrum hat die Stadt insgesamt 196 Parkplätze angemietet, nachdem das inzwischen abgerissene Parkhaus am Bahnhof geschlossen worden war. Dazu kommen 50 Außenstellplätze an der Glacis-Galerie. Zusätzlich wurden 130 Parkplätze in der Industriestraße geschaffen. Die Plätze im Freien sind rund um die Uhr verfügbar, die in der Glacis-Galerie von Montag bis Freitag von 6 bis 20.30 Uhr. Ab 1. Juli sollen die Plätze für die Dauerparker in der Glacis-Galerie 70 Euro monatlich kosten, vier Euro mehr als bisher.
Der Tarif für die Außenstellplätze erhöht sich um neun auf 75 Euro. An der Industriestraße kostet ein Parkplatz künftig 45 Euro, fünf Euro mehr als bislang.
In der Tiefgarage am Petrusplatz, die nur für Kurzzeitparker gedacht ist, beträgt der Tarif bislang 50 Cent je angefangene 25 Minuten (von 7 bis 19 Uhr). Ab Juli wird die Verweildauer auf 20 Minuten verkürzt. Der Tageshöchstsatz steigt von neun auf zwölf Euro. Unverändert bleiben der Kulturtarif (zwei Euro von 19 bis 1 Uhr), der Nachttarif (ein Euro von 1 bis 7 Uhr) und der Sonntagstarif (50 Cent von 7 bis 12 Uhr). Die Verwaltung geht davon aus, dass sich so in der Tiefgarage am Petrusplatz bei gleicher Belegung etwa 400 Euro mehr am Tag einnehmen lassen.
Die Erhöhung hat der Finanzausschuss des Neu-Ulmer Stadtrats mit deutlicher Mehrheit beschlossen. Daniel Fürst (SPD) kritisierte jedoch die Preissteigerung in und an der Glacis-Galerie sowie an der Industriestraße. „Wenn die Stadt es nicht schafft, genügend Parkplätze für Anwohner und Beschäftigte zur Verfügung zu stellen, muss man nicht noch einen oben drauf satteln“, sagte er. Stadtkämmerer Berthold Stier widersprach: Es gebe genügend freie Parkplätze zu mieten. Viele Bürger wollten aber einen kostenlosen Platz vor der Haustür, den sie mit Anwohnerparkausweis nutzen können. Reinhard Junginger (CSU) wollte wissen, ob die Parkplätze im Südstadtbogen fertig seien, wenn die anstehende Sanierung der Tiefgarage am Petrusplatz beginne.
Dazu sagte Stier: „Ob die Tiefgarage im Südstadtbogen 2023 zur Verfügung steht, wage ich zu bezweifeln.“Die Stadt werde aber eine Lösung finden, damit es zu keiner Parkplatznot kommt.
„Wir sehen die Tariferhöhung in der Tiefgarage nur als einen Baustein der Parkraumbewirtschaftung“, sagte Walter Zerb (Grüne). Es müsse verhindert werden, dass es zu einer Verlagerung auf Parkplätze im öffentlichen Raum kommt. Wie berichtet, hat die CSU-Fraktion bereits eine umfassende Erneuerung des Parkraumbewirtschaftungskonzepts beantragt.
Das Thema wird vermutlich im Februar im Neu-Ulmer Stadtrat diskutiert. Dann steht auch eine Erhöhung der Parkgebühren auf der Straße an. Diese sollen nach einem Vorschlag der Stadtverwaltung um 14 bis 20 Prozent steigen. Eine Stunde Parken würde dann in Neu-Ulm 1,20 Euro statt wie bisher einen Euro kosten.
Über die neue Parkgebührenordnung muss erst noch entschieden werden. Das Budget mit entsprechenden Mehreinnahmen wurde jedoch bereits beschlossen.