Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Endlosgesc­hichte Bahnhofsst­eg

Woran es nach dem Unfall vom Dezember 2019 noch immer hapert

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BIBERACH (gem) - Keine guten Nachrichte­n gibt es, was die Reparatur des historisch­en Bahnhofsst­egs („Grüne Bruck“) betrifft. Die Stadtverwa­ltung hat den Gemeindera­t im schriftlic­hen Verfahren über die aktuellen Entwicklun­gen informiert. Danach scheint das Ganze zu einer Endlosgesc­hichte zu werden.

Nachdem die 1909 erbaute Stahlbrück­e vor einigen Jahren dem Abriss entgangen war, schien sich das Ganze Thema positiv zu entwickeln. Im Sommer 2019 begannen die Arbeiten zum Anheben des Stegs, um ihn auf eine für die Elektrifiz­ierung der Südbahn erforderli­che Höhe zu bringen. Dieses Ziel schien nahezu erreicht, bis ein Lastwagen die Brücke im Zuge der Bauarbeite­n im Dezember 2019 mit seiner aufgericht­eten Kippermuld­e rammte und beschädigt­e. Aufgrund dessen ist der Steg seither gesperrt.

Um den Abschluss der Bauarbeite­n und vor allem um die Regulierun­g des Schadens gab es in den vergangene­n Monaten hinter den Kulissen ein ziemliches Hin und Her, wie Tiefbauamt­sleiter Peter Münsch den Stadträten in seiner Informatio­nsvorlage berichtet. Weil sich der Schaden während der Umbauarbei­ten durch die DB Netze AG ereignete, ist diese auch für die Abwicklung und Beseitigun­g der Unfallschä­den verantwort­lich. Darin sind sich Stadt und DB Netze AG einig.

Nachdem sich die Stadt im ersten Halbjahr 2020 bei der DB Netze AG mehrmals erfolglos nach der Instandset­zung erkundigt habe, sei im Juli dann ein Schreiben der Haftpflich­tversicher­ung des Unfallveru­rsachers eingegange­n, in der weitere Unterlagen zum beschädigt­en Bauwerk angeforder­t wurden, so Münsch, darunter auch ein Sanierungs­konzept. Ein solches liege bei der Stadt aber nicht vor

TRAUERANZE­IGEN und sei auch nur mit großem planerisch­em und finanziell­em Aufwand zu beschaffen. Im Zuge der Schadensab­wicklung falle die Erstellung dieser Unterlagen aber ohnehin in den Zuständigk­eitsbereic­h der DB Netze AG.

Im November habe die zuständige Versicheru­ng dann in einer Telefonkon­ferenz

mitgeteilt, dass sie wegen des fehlenden Sanierungs­konzepts die weitere Bearbeitun­g des Falls eingestell­t habe, aber eine generelle Regulierun­gsbereitsc­haft erklärte, so Tiefbauamt­sleiter Münsch. Die DB Netze AG versuche die Instandset­zung nun voranzutre­iben. Die von der Stadt Biberach vorgesehen­e Handlaufbe­leuchtung

kann erst nach der Instandset­zung eingebaut werden.

Aufgrund der vielen offenen Fragen werde sich die Beseitigun­g des Unfallscha­dens noch weiter in die Länge ziehen. „Der Fußgängers­teg muss somit vermutlich noch mindestens ein halbes Jahr gesperrt bleiben“, schreibt Münsch.

 ?? FOTO: GERD MÄGERLE ?? Im Juni 2019, als dieses Foto entstand, war noch alles in Ordnung. Damals begannen die Arbeiten zum Anheben der Brücke. Wenige Monate später wurde sie von einem Baustellen-Lkw beschädigt. Seither wird zwischen den Beteiligte­n um die Behebung des Schadens gerungen.
FOTO: GERD MÄGERLE Im Juni 2019, als dieses Foto entstand, war noch alles in Ordnung. Damals begannen die Arbeiten zum Anheben der Brücke. Wenige Monate später wurde sie von einem Baustellen-Lkw beschädigt. Seither wird zwischen den Beteiligte­n um die Behebung des Schadens gerungen.

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