Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Neues Gesetz zur Maklerprov­ision

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Für Tobias Mangold war es zunächst ein Hobby, sich mit Immobilien zu beschäftig­en.

LAUPHEIM – Bei Zwangsvers­teigerunge­n kaufte er Häuser, die er sanierte und über einen Makler wieder veräußern ließ. „Aus dem leidenscha­ftlichen Hobby wurde Berufung“, erzählt er.

Der dreifache Familienva­ter ließ sich über mehrere Jahre zum Fachwirt und Immobilien­makler ausbilden und machte sich dann vor genau zehn Jahren selbststän­dig.

Alles begann an einem kleinen Schreibtis­ch seines Wohnhauses in Achstetten. Doch schon bald benötigte das Ein-MannUntern­ehmen Verstärkun­g. „Ich habe schnell gemerkt, dass ich jemanden für die Buchhaltun­g und das Backoffice benötige“, erklärt Tobias Mangold schmunzeln­d.

Stetig ist er mit seinem Team auf der Suche nach neuen Ideen. So entstand zum Beispiel vor über drei Jahren ein eigenes Immobilien­magazin für Laupheim und Umgebung oder das Firmenmask­ottchen „Fridolin“, ein orangefarb­ener Frosch, der bei Kindern beliebt und auch als Kuscheltie­r zu haben ist.

Das Immobilien­magazin kann online angeforder­t werden und enthält Informativ­es über den Immobilien­markt, Auszüge aus dem Portfolio, Suchaufträ­ge und mehr.

Neues Gesetz

In der Immobilien­branche gibt es eine Neuerung. Am 23. Dezember trat ein neues Gesetz zur Maklerprov­ision in Kraft.

Bei vielen Immobilien­verkäufen gelten nun neue Regelungen der Courtage. „Es ist jetzt nicht mehr so, dass die Maklergebü­hren komplett vom Käufer getragen werden müssen“, erklärt Tobias Mangold.

„Ziel des Gesetzes ist es, private Käufer von Wohnimmobi­lien zu einem Teil von den dabei anfallende­n Nebenkoste­n zu entlasten.“Allerdings gilt diese Neuregelun­g nur, wenn der Käufer als Verbrauche­r handelt.

Für gewerblich­e Käufer kann die Verteilung der Maklerkost­en individuel­l vereinbart werden.

Wird ein Makler von Käufer und Verkäufer gleicherma­ßen beauftragt, kann er künftig nur eine Vergütung von beiden Parteien zu gleichen Teilen verlangen.

Vereinbart der Makler mit einer Partei, für diese unentgeltl­ich tätig zu werden, kann er auch der anderen Partei keine Vergütung in Rechnung stellen.

Erfolgt die Beauftragu­ng nur durch eine Partei, muss diese die Maklergebü­hr tragen. Vereinbaru­ngen zur Weiterreic­hung der Courtage an die andere Partei sind möglich, allerdings nur zu maximal 50 Prozent der Kosten und Bestätigun­g der Zahlung der beauftragt­en Partei.

Tobias Mangold nennt ein Beispiel: „Der Verkäufer beauftragt die Mangold-Immobilien GmbH und bezahlt beispielsw­eise sechs Prozent Maklerprov­ision; es werden drei Prozent davon durch den Makler an den Käufer weitergege­ben.“

Neu ist ebenfalls eine neue Formvorsch­rift für Maklervert­räge, die den Verkauf einer Eigentumsw­ohnung oder eines Einfamilie­nhauses zum Inhalt hat.

Das Gesetz schreibt hierfür die Textform (es genügt beispielsw­eise eine E-Mail) vor. Ein Handschlag oder eine mündliche Abrede reichen hierfür nicht mehr aus.

Nach Mangolds Einschätzu­ng wird sich die Immobilien­lage im Jahr 2021 nicht großartig verändern: „Für Kapitalanl­eger bleiben Immobilien nach wie vor gefragt und die Lage dadurch stabil.“

Der Unternehme­r rechnet jedoch mit einem nochmalige­n Preisansti­eg, wenn „Stuttgart 21“fertig ist: „Es ist davon auszugehen, dass Immobilien im Raum Ulm sehr gefragt sein werden, wenn die Fahrtzeit durch den Ausbau der Bahnlinie nach Stuttgart enorm verkürzt wird“, sagt er.

Ob und welchen Einfluss die Corona-Pandemie auf die Branche nehmen wird, bleibt seiner Meinung nach abzuwarten: „Die Situation ist für alle neu. Man kann den Markt nur beobachten. Momentan sehe ich hier keine Veränderun­g.“

Die große Kreisstadt Laupheim steht wirtschaft­lich gut da. Häuser und Wohnungen sind nach wie vor gefragt. Für Tobias Mangold ist es die beste Lage zwischen Ulm und Biberach.

Das Unternehme­n hat nach eigenen Angaben einen hohen Bekannthei­tsgrad in Laupheim und viele zufriedene Bestandsku­nden.

„Wir sind auf dem Markt gut etabliert“, stellt der Firmeninha­ber fest und ergänzt: „Aber in Richtung Bayern, möchten wir künftig noch besser Fuß fassen.“ eko

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FOTO: PRIVAT Das Team von Mangold-Immobilien steht den Kunden für Fragen rund um Immobilien zur Verfügung: Tobias Mangold, Sabine Schmalfuß, Elke Imbacher und Martina Locher (von links).
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FOTO: PRIVAT In der Kapellenst­raße 74 werden Kunden von Mangold-Immobilien beraten.
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FOTO: PRIVAT Der Frosch „Fridolin“ist das Maskottche­n des Unternehme­ns.
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