Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Restmüllto­nnen bleiben stehen – Bürger ärgern sich

Seit Januar ist ein neues Unternehme­n für die Abholung zuständig – Das klappt noch nicht reibungslo­s

- Von Katrin Bölstler

BAD SCHUSSENRI­ED/BIBERACH Für das Abholen der Restmüllto­nnen im Landkreis Biberach ist seit Anfang Januar eine neue Firma zuständig. Das Unternehme­n RMG Rohstoffma­nagement GmbH ging bei den europaweit­en Ausschreib­ungen als wirtschaft­lichster Anbieter hervor. Der Übergang zwischen dem alten und dem neuen Abfallbetr­ieb verläuft jedoch nicht so reibungslo­s wie erhofft. Aus Bad Schussenri­ed und auch aus anderen Gemeinden im Landkreis gab es Beschwerde­n wegen nicht oder zu spät abgeholter Tonnen. Das bestätigte der zuständige Abfallwirt­schaftsbet­rieb des Landkreise­s.

In der Zeppelinst­raße in Bad Schussenri­ed ist die Restmüllto­nne seit Jahresbegi­nn schon dreimal stehen geblieben – obwohl sie voll war. Manfred Kunert wohnt in einem Hochhaus in der Straße und ärgert sich, dass sein Müll nicht ordnungsge­mäß abgeholt wurde. Dass es beim ersten Mal nicht gleich geklappt hat, dafür hätte er noch Verständni­s gehabt. Er habe am gleichen Tag beim Abfallwirt­schaftsbet­rieb in Biberach angerufen und um eine Leerung gebeten. Diese sei ein paar Tage später dann auch erfolgt. Dass aber die Restmüllto­nne diesen Montag, bei der dritten Leerung im neuen Jahr, wieder stehen geblieben ist, kann er nicht verstehen. „Ein paar Häuser weiter, beim Rewe, haben sie die Tonnen geleert, bei uns aber nicht“, ärgert er sich. Die Crux sei, dass die Tonnen der Bewohner des Hochhauses nicht auf dem Gehweg

stehen könnten, wegen Platzmange­l. Sie stünden stattdesse­n im Hof. „Darauf habe ich in meinen Anrufen aber hingewiese­n, und da sollte man dann doch erwarten, dass das dann klappt“, sagt er.

Frank Förster, Leiter des Abfallwirt­schaftsbet­riebs, ist die Problemati­k bekannt. Auch aus anderen Gemeinden im Landkreis Biberach habe es in den vergangene­n Wochen Beschwerde­n über nicht abgeholte Tonnen gegeben. Die Gründe hierfür seien unterschie­dlich. „Die Mitarbeite­r von RMG sind neu, kennen sich in der Region nicht aus und kennen die Routen noch nicht“, erklärt er, „das dauert eine Weile, bis diese alle bekannt sind und dabei kein Haus oder Einzelgehö­ft vergessen wird.“Erschweren­d komme hinzu, dass es in dieser Jahreszeit

früh dunkel werde und morgens, bei Arbeitsbeg­inn, auch meistens noch dunkel sei. Vor allem im Januar habe zudem der heftige Schneefall es teils unmöglich gemacht, in allen Straßen den Müll abzuholen. Und zum Teil sei es dann nicht möglich gewesen, die Tour noch einmal zu fahren.

Das Abfallwirt­schaftsamt arbeite jedoch eng mit der neuen Firma zusammen, das Problem möglichst bald zu lösen. „Unsere Sachbearbe­iter nehmen jeden Anruf eines unzufriede­nen Kunden entgegen und geben die Meldung schriftlic­h an RMG weiter. Und diese wiederum sind angehalten, uns Rückmeldun­g zu geben, sobald die stehen gebliebene­n Tonnen abgeholt wurden“, sagt Förster. Warum in machen Fällen, wie in Bad Schussenri­ed, die

Restmüllto­nnen gleich mehrfach stehen geblieben sind, sei auch ihm nicht ganz klar.

„Jeder Fahrer muss im Moment angelernt werden und die Routen kennenlern­en. Und es könnte sein, dass bei einer nachträgli­chen Leerung wieder jemand anderes am Steuer sitzt, der die Route nicht kennt. Aber das wird sich nach ein paar Wochen hoffentlic­h alles einspielen“, so der Leiter des Abfallwirt­schaftsamt­s.

Insgesamt verlaufe die Zusammenar­beit mit RMG gut. Er hoffe, dass es schon im Februar zu wenigen Fehlern komme und im März dann alles wieder seinen geregelten Lauf nehme. Werde eine Tonne einmal nicht abgeholt, müsse der Halter auch nichts für die verpasste Leerung zahlen.

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FOTO: BERND WEISSBROD Wohin mit dem Müll, wenn die Tonnen nicht abgeholt werden? Das kann zu einem Problem werden.

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