Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Restmülltonnen bleiben stehen – Bürger ärgern sich
Seit Januar ist ein neues Unternehmen für die Abholung zuständig – Das klappt noch nicht reibungslos
BAD SCHUSSENRIED/BIBERACH Für das Abholen der Restmülltonnen im Landkreis Biberach ist seit Anfang Januar eine neue Firma zuständig. Das Unternehmen RMG Rohstoffmanagement GmbH ging bei den europaweiten Ausschreibungen als wirtschaftlichster Anbieter hervor. Der Übergang zwischen dem alten und dem neuen Abfallbetrieb verläuft jedoch nicht so reibungslos wie erhofft. Aus Bad Schussenried und auch aus anderen Gemeinden im Landkreis gab es Beschwerden wegen nicht oder zu spät abgeholter Tonnen. Das bestätigte der zuständige Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises.
In der Zeppelinstraße in Bad Schussenried ist die Restmülltonne seit Jahresbeginn schon dreimal stehen geblieben – obwohl sie voll war. Manfred Kunert wohnt in einem Hochhaus in der Straße und ärgert sich, dass sein Müll nicht ordnungsgemäß abgeholt wurde. Dass es beim ersten Mal nicht gleich geklappt hat, dafür hätte er noch Verständnis gehabt. Er habe am gleichen Tag beim Abfallwirtschaftsbetrieb in Biberach angerufen und um eine Leerung gebeten. Diese sei ein paar Tage später dann auch erfolgt. Dass aber die Restmülltonne diesen Montag, bei der dritten Leerung im neuen Jahr, wieder stehen geblieben ist, kann er nicht verstehen. „Ein paar Häuser weiter, beim Rewe, haben sie die Tonnen geleert, bei uns aber nicht“, ärgert er sich. Die Crux sei, dass die Tonnen der Bewohner des Hochhauses nicht auf dem Gehweg
stehen könnten, wegen Platzmangel. Sie stünden stattdessen im Hof. „Darauf habe ich in meinen Anrufen aber hingewiesen, und da sollte man dann doch erwarten, dass das dann klappt“, sagt er.
Frank Förster, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs, ist die Problematik bekannt. Auch aus anderen Gemeinden im Landkreis Biberach habe es in den vergangenen Wochen Beschwerden über nicht abgeholte Tonnen gegeben. Die Gründe hierfür seien unterschiedlich. „Die Mitarbeiter von RMG sind neu, kennen sich in der Region nicht aus und kennen die Routen noch nicht“, erklärt er, „das dauert eine Weile, bis diese alle bekannt sind und dabei kein Haus oder Einzelgehöft vergessen wird.“Erschwerend komme hinzu, dass es in dieser Jahreszeit
früh dunkel werde und morgens, bei Arbeitsbeginn, auch meistens noch dunkel sei. Vor allem im Januar habe zudem der heftige Schneefall es teils unmöglich gemacht, in allen Straßen den Müll abzuholen. Und zum Teil sei es dann nicht möglich gewesen, die Tour noch einmal zu fahren.
Das Abfallwirtschaftsamt arbeite jedoch eng mit der neuen Firma zusammen, das Problem möglichst bald zu lösen. „Unsere Sachbearbeiter nehmen jeden Anruf eines unzufriedenen Kunden entgegen und geben die Meldung schriftlich an RMG weiter. Und diese wiederum sind angehalten, uns Rückmeldung zu geben, sobald die stehen gebliebenen Tonnen abgeholt wurden“, sagt Förster. Warum in machen Fällen, wie in Bad Schussenried, die
Restmülltonnen gleich mehrfach stehen geblieben sind, sei auch ihm nicht ganz klar.
„Jeder Fahrer muss im Moment angelernt werden und die Routen kennenlernen. Und es könnte sein, dass bei einer nachträglichen Leerung wieder jemand anderes am Steuer sitzt, der die Route nicht kennt. Aber das wird sich nach ein paar Wochen hoffentlich alles einspielen“, so der Leiter des Abfallwirtschaftsamts.
Insgesamt verlaufe die Zusammenarbeit mit RMG gut. Er hoffe, dass es schon im Februar zu wenigen Fehlern komme und im März dann alles wieder seinen geregelten Lauf nehme. Werde eine Tonne einmal nicht abgeholt, müsse der Halter auch nichts für die verpasste Leerung zahlen.