Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Ein Papierflieger trägt Noten der Hoffnung übers Land
Regine Roggenstein hat den Kulturschaffenden und ihrem Publikum ein Lied gewidmet: „Wie ein Pilot“
LAUPHEIM - Keine Konzerte, Theateraufführungen, Vernissagen: Auch der Kulturbetrieb leidet unter der Corona-Pandemie, Kunstschaffende und Veranstaltungstechniker sehen ihre berufliche Existenz bedroht. Die Laupheimer Sängerin und Autorin Regine Roggenstein thematisiert die Misere in ihrem neuen Lied „Wie ein Pilot“und will gleichzeitig ein musikalisches Zeichen des Trosts und der Hoffnung schenken – ihren Kolleginnen und Kollegen und dem Publikum.
„Alles still, die Lichter aus“, singt Roggenstein in dem Video zum Song vor abgedunkelten leeren Konzerthausrängen – „gestern war ich noch da; heut’ ein Gespenst, unsichtbar“. Jedoch: „Was in mir brennt, kriegt niemand tot“. Die Künstlerin zieht sich heraus aus trüben Gedanken; wie ein Pilot möchte sie abheben und über den Wolken kreisen, bis der Sturm vorbei ist, überdauern, bis das Virus besiegt ist, bis die Lichter der Landebahn erstrahlen – und kulturelles Leben neu erblüht. Das Blatt mit den Noten, zu einem Papierflieger
gefaltet, trägt diese Botschaft hinaus ins Land.
Premiere hatte der Song im Rahmen der vor Kurzem gegründeten
Kulturplattform Laupheim, die Künstler miteinander vernetzen, Veranstaltungen ausrichten und den Kulturnachwuchs fördern will. „Ich sehe mich als Sprachrohr für viele Menschen in der Kulturbanche“, sagt Regine Roggenstein. „Denn wir sitzen alle im selben Boot. Und natürlich fühle ich auch mit allen anderen, die unter der Pandemie leiden.“
Sie selbst stand seit Monaten auf keiner Bühne und musste wegen Corona vergangenes Jahr auch die im Kulturhaus Schloss Großlaupheim geplante „Night of Voices“absagen. 2021 werde es diese Veranstaltung wohl ebenfalls nicht geben, sagt sie – „wir können nicht proben, so etwas hat einen langen Vorlauf“.
Der Liedtext von „Wie ein Pilot“ist eine Koproduktion mit Tanja Rosenkranz, die Musik in Zusammenarbeit mit Fabian Kebbel entstanden. Beide sind langjährige Freunde und Zuarbeiter; sie ist Logopädin, er arbeitet für einen Pharmakonzern. Das Video haben die Ulmer Fotografin Micha Wolfson und Adrian Pion Garcia realisiert. „Adrian hat dem Papierflieger Leben eingehaucht“, sagt Regine Roggenstein.
zu „Wie ein Pilot“ist zu sehen auf Youtube – https://www. youtube.com/watch?v=qi4lXXvONZM – und ab heute, 9 Uhr, auch auf schwaebische.de