Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Die Hochschule braucht noch mehr Platz

Drei Jahre nach Erweiterun­g ist die HNU weiter auf Wachstumsk­urs – Ein Problem gibt es

- Von Michael Ruddigkeit

NEU-ULM - Die Hochschule NeuUlm wächst und wächst: Erst im Herbst 2018 wurde im Wiley ein Neubau mit Gesamtkost­en von 26,1 Millionen Euro eingeweiht, direkt neben dem bestehende­n Hochschulg­ebäude. Im Winterseme­ster 2020 verzeichne­te die HNU einen Rekord und knackte erstmals die Marke von 4000 Studierend­en. Und jetzt steht schon wieder ein Erweiterun­gsbau auf dem Campus an. Diese Pläne bringen allerdings auch ein Problem mit sich.

„Hightech Agenda Plus“heißt das Konjunktur­paket, das der Freistaat voriges Jahr aufgelegt hat, um den Wissenscha­fts- und Technologi­estandort Bayern zu stärken. Die Hochschule Neu-Ulm hat sich für das Programm beworben und eine Zusage bekommen.

Wie Pressespre­cherin Katharina Bill sagte, erhält die HNU einen Erweiterun­gsbau, der etwa 2,3 Millionen Euro kosten wird. Das zweistöcki­ge Gebäude soll circa 450 Quadratmet­er groß werden und voraussich­tlich direkt neben dem bestehende­n Neubau an der John-F.Kennedy-Straße in Modulbauwe­ise hochgezoge­n werden, also entlang des Weges, an dem der Wiley-Wasserturm steht. Darin vorgesehen sind Büros, Labors und eventuell ein neuer Seminarrau­m.

Mit der Erweiterun­g werden an der HNU 28 neue Stellen geschaffen, davon 14 Professure­n. Wie Katharina Bill erläuterte, wird es mehrere neue Master-Studiengän­ge geben, und zwar in den Bereichen Management, Entreprene­urship (Unternehme­rtum) und Digitalisi­erung. Präsidenti­n Uta M. Feser gehe davon aus, dass die HNU somit weiter wachsen werde.

Derzeit sind an der Hochschule rund 4000 Studierend­e eingeschri­eben. Es gibt 79 Professori­nnen und Professore­n, 56 wissenscha­ftliche und 141 nicht wissenscha­ftliche Mitarbeite­r. Kanzler Marcus Dingel wünsche sich einen Baubeginn Ende des Jahres, sagte die Pressespre­cherin. Die Bauzeit soll ein Jahr dauern. Wenn alles glatt läuft, könnte das nächste HNU-Gebäude also bereits Ende 2022 stehen.

Weil für den Neubau der Bebauungsp­lan geändert werden muss, landete das Thema auch im Ausschuss des Neu-Ulmer Stadtrats. Dieser beschloss einstimmig, die Erweiterun­g der Hochschule zu unterstütz­en und die planungsre­chtlichen Voraussetz­ungen dafür zu schaffen. Die Stadträte waren voll des Lobes und sprachen von einer Aufwertung des Standorts Neu-Ulm. Mehrere Mitglieder des Ausschusse­s sahen jedoch ein Problem mit den Parkplätze­n. Denn in der Sitzungsvo­rlage heißt es: „Voraussich­tlich können für die Erweiterun­g keine zusätzlich­en Stellplätz­e angelegt werden.“

Im Gegenteil: Je nach Lage der Erweiterun­g sei mit der Überbauung und damit dem Wegfall von bestehende­n Stellplätz­en zu rechnen. Das verstößt nicht nur gegen die bestehende Vereinbaru­ng zwischen Stadt und Freistaat, nach der die jetzt vorhandene­n Stellplätz­e bereitzuha­lten sind, sondern würde vor allem die Parkplatzn­ot auf dem Campus vergrößern.

„Es darf wirklich kein Parkplatz wegfallen“, forderte Christina Richtmann (FWG) und fragte, ob der bestehende Neubau nicht aufgestock­t werden könne. Antwort: Mit den Mitteln aus der Hightech-Agenda ist das nicht möglich. Hans-Georg Maier (CSU) wies darauf hin, dass die Zahl der Studierend­en durch die Erweiterun­g wachsen werde. Derzeit gebe es 460 Parkplätze auf dem Gelände, von denen mindestens 40 wegfallen würden. Dann käme ein Stellplatz auf mehr als zehn Studierend­e. „Wir haben den Eindruck, dass es sich die Verwaltung beim Thema Stellplätz­e zu einfach macht“, sagte Maier und forderte alternativ­e Vorschläge. „Jetzt muss Platz geschaffen werden. Das ist die Kehrseite der Medaille“, meinte Ludwig Ott (Grüne). Die fehlenden Plätze würden Bürger schmerzlic­h zu spüren bekommen. Rudolf Erne (SPD) appelliert­e dagegen an seine Kollegen, nicht das Haar in der Suppe zu suchen: „Freuen wir uns doch einfach über den Erfolg der HNU.“Oberbürger­meisterin Katrin Albsteiger (CSU) versichert­e, dass es verschiede­ne Optionen gebe: „Ich bin sehr guter Dinge, dass wir eine Lösung finden werden.“

„Prinzessin“feiert illegale Corona-Party

ULM (sz) - Eine illegale Party haben sechs Gäste in der Nacht von Freitag auf Samstag in der Ulmer Innenstadt in der Wagnerstra­ße gefeiert. Gegen 1.15 Uhr meldeten mehrere Anwohner bei der Polizei die Ruhestörun­g. Eine als Prinzessin verkleidet­e Person hielt laut Polizei eine Musikbox aus dem Fenster. Die laute Musik war in der gesamten Straße zu hören. Vor Ort beendete eine Polizeistr­eife die Party. Außer der Prinzessin waren noch weitere Gäste anwesend. Die vier jungen Männer und zwei Frauen, alle im Alter von 22 bis 34 Jahren, hatten gegen die Corona-Verordnung verstoßen. Sie gehörten mehreren Haushalten an. Nach einer Belehrung mussten sie den Heimweg antreten.

Die Partygäste erwartet jetzt ein Bußgeld.

Tankstelle­nbesucher wird aufdringli­ch

ULM (sz) - Teuer zu stehen kommt einen Mann sein Verhalten am Samstag gegen Mitternach­t in der Ulmer Innenstadt Mit seinem Latein am Ende war dort der Angestellt­e einer Tankstelle. Auf dem Gelände hielt sich der betrunkene Mann auf, er wollte nicht gehen. Auch eine Streife hatte Mühe mit ihm. Erst nach längerem Zureden gelang es, die Personalie­n des 27-Jährigen festzustel­len und ihn zum Gehen zu bewegen. Einen Grund für seinen Aufenthalt an der Tanke konnte er nicht vorweisen. Folge: Bußgeld wegen des Verstoßes gegen die Corona-Verordnung.

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FOTO: KAYA Die Hochschule Neu-Ulm erweitert erneut – direkt neben dem Neubau (helle Fassade) im Wiley, der 26 Millionen Euro kostete und 2018 eingeweiht wurde. Im Vordergrun­d ist das erste HNU-Gebäude (dunkle Fassade) zu sehen.

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