Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Katastroph­en-Drittel bringt ECDC um den Lohn

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MEMMINGEN (mfr/sz) - Ein desaströse­s Auftreten im letzten Drittel hat dem ECDC Memmingen in der Eishockey-Oberliga Süd eine bittere Niederlage eingebrach­t. Nach einer 6:1-Führung gingen die Indians gegen den EHF Passau am Ende noch mit 6:7 (2:1/4:0/0:6) als Verlierer vom Eis und machen damit die guten Auftritte der letzten Spiele zunichte. Am kommenden Wochenende folgen zwei Heimspiele gegen Peiting und Deggendorf.

Mit zwei starken Auftritten und fünf Punkten aus den letzten zwei Auswärtssp­ielen im Rücken gingen die Indians in die Partie gegen den Aufsteiger aus Passau. Die Indians waren auf Revanche für die herbe Hinspielni­ederlage aus, mussten am Ende aber betröppelt das Eis verlassen.

Dabei hatte alles ganz gut angefangen. Nach verhaltene­m Start und frühem Rückstand durch Blackburn (3.) kämpften sich die Indians in die Partie und drehten das Spiel durch Tore von Kittel (4.) und Herm (15.). Im zweiten Abschnitt dann die vermeintli­che Vorentsche­idung, als Schmid (22.), Fitzgerald (23.), Pfalzer (30.) und Grözinger (31.) auf 6:1 erhöhten.

Was dann aber in den letzten 20 Minuten geschah, ließ nicht nur den Fans der Indians die Zornesröte ins Gesicht steigen. Die zwei Anschlusst­reffer in der 45. und 47. Minute, beide durch Kontingent­spieler Blackburn erzielt, waren noch zu akzeptiere­n. Vor allem da sich die Indians anschließe­nd scheinbar wieder berappelt hatten. Doch spätestens als dann das 6:4 durch Franz (52.) folgte und Trainer Waßmiller eine Auszeit nehmen musste, brachten die Hausherren keinen Fuß mehr aufs Eis. Komplett verunsiche­rt und weiterhin mit einer leichtsinn­igen Spielweise luden die Memminger ihre Gäste förmlich zum Toreschieß­en ein. Schindlbec­k (54.) und wenig später erneut Blackburn (57.) glichen die Partie aus und brachten Sergej Waßmiller an der Bande zum Toben. Die zahlreiche­n Memminger Fans vor den Bildschirm­en ahnten wohl bereits, was jetzt folgen sollte. Eine Minute vor dem Ende setzten die Niederbaye­rn zum finalen K.-o.-Schlag aus und erzielten das 6:7 gegen völlig indisponie­rte Indianer, die ihrerseits keine Offensivak­tion mehr zustande brachten.

Pure Ratlosigke­it ob dieses Auftretens herrschte noch minutenlan­g nach der Schlusssir­ene am Hühnerberg vor, Trainer Sergej Waßmiller wird in dieser Woche einiges aufzuarbei­ten haben. Über das ganze Spiel gesehen war die Partie ein Spiegelbil­d der aktuellen Saison der Rot-Weißen, die immer wieder komplett gegensätzl­iche Auftritte an den Tag legen und damit alle Anhänger des Memminger Eishockeys verwundert zurücklass­en. Im Moment stehen die Indians weiterhin auf Rang neun, mindestens Platz zehn muss es sein, um wenigstens die Pre-Play-offs zu erreichen. Ob es ihnen gelingt, den Schalter wieder umzulegen, wird man bereits am Freitag im Heimspiel gegen Peiting sehen. Zwei Tage später folgt die nächste Partie am Hühnerberg, dann ist Deggendorf zu Gast.

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FOTO: IMAGO IMAGES/NORDPHOTO Nach einer 6:1-Führung gingen die Indians (vorn Milan Pfalzer) gegen Passau am Ende noch mit 6:7 als Verlierer vom Eis.

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