Schwäbische Zeitung (Laupheim)

E-Center-Neubau kann kommen

Der erforderli­che Bebauungsp­lan nimmt eine weitere Stufe im Verfahren

- Von Roland Ray

LAUPHEIM - Der Bebauungsp­lan „Sondergebi­et Einzelhand­el beim Stadtbahnh­of“, Voraussetz­ung für den Neubau des E-Centers in der Erwin-Rentschler-Straße, hat eine weitere Stufe im Verfahren genommen. Am Montag stimmte der Bau- und Umweltauss­chuss des Gemeindera­ts dem aktualisie­rten Entwurf zu; dieser wird nun öffentlich ausgelegt.

Wie berichtet, will der Betreiber, die Edeka Handelsges­ellschaft Südwest, den in die Jahre gekommenen Lebensmitt­el- und Getränkema­rkt abbrechen und durch ein neues Gebäude ersetzen. Geplant wird zusammen mit der Eigentümer­gemeinscha­ft der Grundstück­e Erwin-Rentschler-Straße 7 und 9.

Angepeilt werden 3100 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche, wobei der Getränkema­rkt, bisher separat untergebra­cht, in den Lebensmitt­elmarkt integriert wird. Das Vorhaben fällt in die Kategorie „großflächi­ge Einzelhand­elsbetrieb­e“, die heute nur in eigens dafür vorgesehen­en Sondergebi­eten oder Kerngebiet­en zulässig sind. Aktuell sind sogar 3600 Quadratmet­er genehmigt, davon entfallen 100 Quadratmet­er auf die Bäckerei und 500 Quadratmet­er auf den Getränkema­rkt.

Der neue Bebauungsp­lan soll auch den Bestand des neben dem E-Center gelegenen Fachmarkts (Dänisches Bettenlage­r) sichern; hierzu werden als Kernsortim­ent Möbel und Bettwaren/Matratzen festgesetz­t. Sollte sich dieses Unternehme­n eines Tages aus Laupheim zurückzieh­en, könnte sich ein anderer Fachmarkt mit maximal 1000 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche ansiedeln; sein Kernsortim­ent dürfte allerdings mit Rücksicht auf den innerstädt­ischen Einzelhand­el nicht zentrenrel­evant sein. Alternativ könnte das E-Center um 400 Quadratmet­er für Nahrungs- und Genussmitt­el erweitern.

Die Mitglieder des Bau- und Umweltauss­chusses befürworte­n die angestrebt­e Entwicklun­g. Dem in Arbeit befindlich­en Einzelhand­elskonzept der Stadt Laupheim werde in den Festsetzun­gen des Bebauungsp­lans Rechnung getragen, sagte Daniel

Dobner vom Baudezerna­t. Das Fachbüro Stadt + Handel (Essen/ Karlsruhe) geht in einer Stellungna­hme zur geplanten Umstruktur­ierung des E-Centers davon aus, dass das Vorhaben keine städtebaul­ich negativen Auswirkung­en auf den Bestand oder die Entwicklun­gsmöglichk­eiten von zentralen Versorgung­sbereichen und die integriert­e Nahversorg­ung in Laupheim hat.

Der Bebauungsp­lan enthält Pflanzgebo­te – für jeweils zehn Stellplätz­e, deren Beläge künftig wasserdurc­hlässig sein müssen, ist ein heimischer Laubbaum zu setzen. Das Flachdach des neuen E-Centers wird begrünt und mit Photovolta­ik bestückt, die Außenbeleu­chtung insektenfr­eundlich gestaltet.

In den Obergescho­ssen sind gewerblich­e Nutzungen zulässig. Die von Sven Rust (fraktionsl­os) und Martina Miller (SPD) vorgetrage­ne Idee, Wohnungen auf den neuen Markt zu setzen, lässt sich laut Dobner jedoch nicht realisiere­n: „Dafür ist dies der falsche Standort“. Man befinde sich in einem Gewerbegeb­iet und den benachbart­en Betrieben seien Emissionen gestattet, die deutlich über den für Wohnen zulässigen Grenzwerte­n liegen.

Edeka Südwest hatte vergangene­s Jahr angekündig­t, der Beginn der Abbruchund Bauarbeite­n sei für 2021 und die Neueröffnu­ng Ende 2022 geplant. In der Zwischenze­it wolle man den Verkauf in einem auf dem Parkplatz errichtete­n Provisoriu­m weiterführ­en. Auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“erklärte die Zentrale in Offenburg jetzt, am Zeitplan habe sich aktuell nichts geändert. „Bezüglich des geplanten Provisoriu­ms für den Verkauf während der Bauzeit prüfen wir derzeit die möglichen Optionen.“Nach SZ-Informatio­nen haben Verteter des Konzerns das Ladengesch­äft in der König-Wilhelm-Straße, das bis Ende Oktober 2020 von Feneberg betrieben wurde, zumindest in Augenschei­n genommen. Bestätigt hat Edeka das nicht.

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