Schwäbische Zeitung (Laupheim)
E-Center-Neubau kann kommen
Der erforderliche Bebauungsplan nimmt eine weitere Stufe im Verfahren
LAUPHEIM - Der Bebauungsplan „Sondergebiet Einzelhandel beim Stadtbahnhof“, Voraussetzung für den Neubau des E-Centers in der Erwin-Rentschler-Straße, hat eine weitere Stufe im Verfahren genommen. Am Montag stimmte der Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats dem aktualisierten Entwurf zu; dieser wird nun öffentlich ausgelegt.
Wie berichtet, will der Betreiber, die Edeka Handelsgesellschaft Südwest, den in die Jahre gekommenen Lebensmittel- und Getränkemarkt abbrechen und durch ein neues Gebäude ersetzen. Geplant wird zusammen mit der Eigentümergemeinschaft der Grundstücke Erwin-Rentschler-Straße 7 und 9.
Angepeilt werden 3100 Quadratmeter Verkaufsfläche, wobei der Getränkemarkt, bisher separat untergebracht, in den Lebensmittelmarkt integriert wird. Das Vorhaben fällt in die Kategorie „großflächige Einzelhandelsbetriebe“, die heute nur in eigens dafür vorgesehenen Sondergebieten oder Kerngebieten zulässig sind. Aktuell sind sogar 3600 Quadratmeter genehmigt, davon entfallen 100 Quadratmeter auf die Bäckerei und 500 Quadratmeter auf den Getränkemarkt.
Der neue Bebauungsplan soll auch den Bestand des neben dem E-Center gelegenen Fachmarkts (Dänisches Bettenlager) sichern; hierzu werden als Kernsortiment Möbel und Bettwaren/Matratzen festgesetzt. Sollte sich dieses Unternehmen eines Tages aus Laupheim zurückziehen, könnte sich ein anderer Fachmarkt mit maximal 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche ansiedeln; sein Kernsortiment dürfte allerdings mit Rücksicht auf den innerstädtischen Einzelhandel nicht zentrenrelevant sein. Alternativ könnte das E-Center um 400 Quadratmeter für Nahrungs- und Genussmittel erweitern.
Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses befürworten die angestrebte Entwicklung. Dem in Arbeit befindlichen Einzelhandelskonzept der Stadt Laupheim werde in den Festsetzungen des Bebauungsplans Rechnung getragen, sagte Daniel
Dobner vom Baudezernat. Das Fachbüro Stadt + Handel (Essen/ Karlsruhe) geht in einer Stellungnahme zur geplanten Umstrukturierung des E-Centers davon aus, dass das Vorhaben keine städtebaulich negativen Auswirkungen auf den Bestand oder die Entwicklungsmöglichkeiten von zentralen Versorgungsbereichen und die integrierte Nahversorgung in Laupheim hat.
Der Bebauungsplan enthält Pflanzgebote – für jeweils zehn Stellplätze, deren Beläge künftig wasserdurchlässig sein müssen, ist ein heimischer Laubbaum zu setzen. Das Flachdach des neuen E-Centers wird begrünt und mit Photovoltaik bestückt, die Außenbeleuchtung insektenfreundlich gestaltet.
In den Obergeschossen sind gewerbliche Nutzungen zulässig. Die von Sven Rust (fraktionslos) und Martina Miller (SPD) vorgetragene Idee, Wohnungen auf den neuen Markt zu setzen, lässt sich laut Dobner jedoch nicht realisieren: „Dafür ist dies der falsche Standort“. Man befinde sich in einem Gewerbegebiet und den benachbarten Betrieben seien Emissionen gestattet, die deutlich über den für Wohnen zulässigen Grenzwerten liegen.
Edeka Südwest hatte vergangenes Jahr angekündigt, der Beginn der Abbruchund Bauarbeiten sei für 2021 und die Neueröffnung Ende 2022 geplant. In der Zwischenzeit wolle man den Verkauf in einem auf dem Parkplatz errichteten Provisorium weiterführen. Auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“erklärte die Zentrale in Offenburg jetzt, am Zeitplan habe sich aktuell nichts geändert. „Bezüglich des geplanten Provisoriums für den Verkauf während der Bauzeit prüfen wir derzeit die möglichen Optionen.“Nach SZ-Informationen haben Verteter des Konzerns das Ladengeschäft in der König-Wilhelm-Straße, das bis Ende Oktober 2020 von Feneberg betrieben wurde, zumindest in Augenschein genommen. Bestätigt hat Edeka das nicht.