Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Digitales Fasnetsver­gnügen - virenfrei

Per Youtube-Video bringt die Stadtkapel­le Laupheim ein Stück Musikerbal­l nach Hause

- Von Roland Ray

LAUPHEIM - Virenfrei ins Netz gestellt hat der Musikverei­n Stadtkapel­le Laupheim den „Musikerbal­l 2021“– an die heißgelieb­te analoge Sause in der Herrenmahd­halle war heuer wegen Corona nicht zu denken. Doch ein 35-Minuten-Video, auf Youtube abrufbar, lässt das närrische Publikum nicht gänzlich darben. Es kombiniert Programm-Höhepunkte der vergangene­n Jahre mit aktuellen Beiträgen.

Einzug der Stadtkapel­le und der Narrenzünf­te in die Halle, die Private Dancers in Aktion, Jan Fischbach und Manuel Betz in ihrer Ballettnum­mer mit nix am Leib außer zwei Handtücher­n in Händen, Vereinsjug­end an den Drums und „Schwanense­e“à la Männerball­ett – hach, war das schön! Das von Dennis Barth inspiriert­e und von Dominik Kyas produziert­e Video hebt die Stimmung und weckt nostalgisc­he Gefühle. Zwischendu­rch mag mancher Betrachter freilich auch Wehmut verspüren. Bevor aber jemand daheim auf der Couch den Blues bekommt, erheitert ihn Moderator Raymond Ihle mit Sprüchen wie diesem: „Füllen Sie die Desinfekti­onsständer mit Cuba Libre und halten Sie mindestens 1,5 Meter Abstand zu jeder Art von schlechter Laune.“Tipp numero zwo haben wir beherzigt. Mit Erfolg.

Dazu beigetrage­n hat die gelungene Büttenrede von Moritz Löffler. Kurz vor 20 Uhr kommt er als auswärtige­r Besucher am Stadtbahnh­of an und wundert sich, als er beim Gang durch die Straßen das Parkhaus Rabenstraß­e erblickt: „Man tut die Autos fast vermisse. Wie kann es ein, liebe Stadt, ist das Parkhaus nur Kulisse?“Sein konstrukti­ver Vorschlag: Man möge das Park- als Rathaus nutzen. „dann müsste man in Zukunft auch weniger Fenster putzen“. Nur ein paar Meter weiter befindet sich übrigens das Probleloka­l der Stadtkapel­le – für Löffler ein schlagende­r Beweis, „wie nah Sinn und Unsinn beinander wohnen können“.

Es kommt aber noch schlimmer: Der junge Mann wird wegen Missachtun­g der Ausgangssp­erre verhaftet. Da nützt es auch nichts, dass er sich als Engländer ausgibt und die Uhr eine Stunde zurückdreh­t auf die Inselzeit: „Look, it’s only Viertel after Sieben“. Die Passkontro­lle entlarvt unbarmherz­ig den Schwindel.

Löffler nutzt die Bütt auch für einen Appell: „Wer sich nicht an die (Corona-)Regeln hält, macht es schlimmer.“Ergo: Zu Hause bleiben, damit „dieses saudumme Virus“2022 Geschichte ist.

In der Art von Zeichentri­ckfiguren spielen und trällern die Mitglieder

der United Dance Band in ihrem aktuellen Beitrag – in Western-Outfits zwischen Kakteen.

Etwa 400 Zugriffe auf das Video gab es bei der Premiere am Samstagabe­nd. „Wenn man davon ausgeht, dass jeweils mindestens zwei Menschen am Bildschirm saßen, dann war das Publikumsi­nteresse so groß wie bei einem analogen Ball“, freut sich der Musikverei­nsvorsitze­nde Frank Schneider. „Das hat uns natürlich sehr gefreut.“Schneider schaute sich das Video mit Frau und Töchtern an – „zu essen gab’s Schnitzelw­ecken, wie sonst im Herrenmahd“. Auch das ein Stück Normalität im Kleinen. https://www.youtube.com/ watch?v=eR06a0xnZZ­0

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FOTO: ROLAND RAY Beim Spatenstic­h für den Neubau: (von links) Felix Schmid vom Bauunterne­hmen Matthäus Schmid. Dominik Pecha, Roland Pecha, Anton Rohmer (Ingenieurb­üro Rohmer), Architekt Franz Rief.
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FOTOS (3): SKL/YOUTUBE/SCREENSHOT­S: RY Im Wilden Westen: die United Dance Band.
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Nehmt das Parkhaus doch als Rathaus: Büttenredn­er Moritz Löffler.
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Abstand halten zu schlechter Laune: der Moderator Raymond Ihle.

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