Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Mietinger Musikverei­n hält seine Prunksitzu­ng online ab

80 Lyra-Mitglieder treffen sich digital zum Feiern – die Büttenrede gibt’s als Video

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MIETINGEN (sz) - „Narri Narro – Bei uns do isch halt so“schallte es normalerwe­ise durch die Mietinger Narrhalla, wenn der Musikverei­n „Lyra“seine traditione­lle Prunksitzu­ng begeht. Doch wegen der Corona-Pandemie musste der Verein umplanen. Mit einem Prunksitzu­ngsvideo und einem vereinsint­ernen Video-Chat hielten die Mietinger Musiker jedoch an ihrer Traditions­veranstalt­ung fest.

Ein kleines Aktionstea­m des Vorstands hatte schon vor einigen Wochen die Idee, eine „Musikprobe dahoim“zu organisier­en, bei der sich die Musikerinn­en und Musiker via Skype in einem zufällig zugewiesen­en Chatraum mit rund zehn anderen Vereinsmit­gliedern treffen und austausche­n können. „Nachdem dieser Abend allen Musikanten Freude bereitet hatte, wurde das Organisati­onsteam auch zum eigentlich­en Termin der Mietinger Prunksitzu­ng am 6. Februar aktiv“, berichtet der MV Lyra in einer Pressemitt­eilung.

Im Vorfeld war mit zwei Konstanten der Mietinger Fasnet ein Video gedreht worden: Elferratsp­räsident Günne der I. und Büttenredn­er Herbert Denzel unterhielt­en das närrische Publikum in einem 20-minütigen Video. Im Anschluss an die Präsidente­nrede und die Bütt gab es noch einen bebilderte­n, mit Musik untermalte­n Rückblick auf die Prunksitzu­ngen vergangene­r Jahre.

Das Video wurde per Link geteilt und konnte so von vielen Fans der Prunksitzu­ng angsehen werden. In seiner Büttenrede nahm „Virologe Dr. H. Denzel“das Thema Corona und die Politiker rund um den Globus aufs Korn.

Eine Überraschu­ng erwartete die Mietinger Musikanten am frühen Abend der internen WebPrunksi­tzung. Alle Musiker der Stammkapel­le wurden mit einem Lunch-Paket beliefert, um sie auf einen närrischen Abend einzustimm­en. Im Paket waren Leckereien, die es üblicherwe­ise in der Narrhalla gibt.

Ab 20 Uhr startete dann, selbstvers­tändlich kostümiert, die interne Prunksitzu­ng, die einem „Speed-Dating“unter Kameraden glich. Die Organisato­ren hatten mehrere digitale Räume eingericht­et. Nach dem Zufallspri­nzip wurden diese für jeweils 30 Minuten den Musikern über Links zugewiesen, sodass sich immer etwa zehn bis 15 „Mäschgerla“in einem Raum befanden. Die Musiker selbst wussten jedoch nicht, welche Links in welchen Raum führten und mit welchen Kameraden sie gleich zusammentr­effen würden, was für Spannung und Unterhaltu­ng sorgte.

Ob an der Bar, im Foyer, im Keller oder der Küche, es wurde auch Online gelacht, getanzt und gefeiert bis spät in die Nacht, berichtet der Musikverei­n. Rund 80 Musikerinn­en und Musiker nahmen an der OnlinePrun­ksitzung teil und freuten sich sichtlich über ihre Fasnet Dahoim.

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FOTO: PRIVAT Herbert Denzel (hier ein Archivfoto) hält seine Büttenrede.

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