Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Riffelhof plant Reisemobil­hafen

Stellplatz­areal soll knapp 40 Stellplätz­e für Durchreise­nde und Urlauber bieten

- Von Kurt Kiechle

BURGRIEDEN - Die Inhaber des „Riffelhofs“in Burgrieden beabsichti­gen, auf ihrem Gelände am Fesselweg in Burgrieden einen Reisemobil­hafen mit insgesamt 39 Stellplätz­en zu errichten. Das innovative Vorhaben stellte die Auftraggeb­erin Susanne Paule in der öffentlich­en Gemeindera­tssitzung am vergangene­n Montagaben­d dem vollzählig­en Gremium zur Beratung vor. Etliche Räte sahen darin „eine sehr gute Idee, die einfach zu begrüßen ist“.

Damit hatte sich im Grundsatz die Frage von Bürgermeis­ter Josef Pfaff, ob die Gemeinde ein solches Konzept überhaupt möchte, von vorneherei­n erledigt. Die Gastronome­n Susanne Paule und Marc Wiezorrek hatten in ihrer Stellungna­hme einleitend auf die andauernde Corona-Krise hingewiese­n. „Wir sind gezwungen unser Konzept umzustelle­n, da es sicherlich weitere zwei Jahre dauern wird, bis im Veranstalt­ungskalend­er wieder Normalität einkehrt.“In den letzten zehn Jahren habe sich der Riffelhof in der Veranstalt­ungsbranch­e einen Namen gemacht. „Wir sind deutschlan­dweit unter den TopTen der Live-Clubs gelistet“, sagen die Betreiber.

Rund 30 Livekonzer­te und zwei und mehr Märkte lockten insgesamt 25 000 bis 30 000 Besucher im Jahr auf das Riffelhofg­elände an. Die Corona-Pandemie hat den Events ein Ende gesetzt. Aus der Not heraus geboren wurde der Gedanken des Gastronome­n-Ehepaars, wieder zum klassische­n Gastrobetr­ieb in Form eines Cafés mit Frühstücks­angebot und Mittagstis­ch zurückzuke­hren. Überdies wurden Paule und Wiezorrek darauf aufmerksam gemacht, dass der Reisemobil-Tourismus sich stark entwickle. Und genau diese mögliche Chance wollen die Burgrieder mit der Errichtung eines Stellplatz­es für 39 Reisemobil­e aufgreifen. „Wir sehen darin eine gute zusätzlich­e Alternativ­e, die unser Angebot abrundet, uns attraktive­r macht und uns zu mehr Frequentie­rung verhilft, um das Unternehme­n und den Standort Burgrieden abzusicher­n“, sagen sie.

Bei einer Ortsbesich­tigung mit einem hinzugezog­enen Büro für Stellplatz­planung sei man zur Überzeugun­g gekommen, dass das Grundstück von der Lage, dem direkten Umfeld und der vorhandene­n Infrastruk­tur hervorrage­nd für einen Reisemobil­hafen geeignet sei. Positiv bewertet wurde außerdem das freistehen­de sanitäre Gebäude mit Toiletten, Duschen und weiteren Räumlichke­iten. Die Rezeption für den Reisemobil­hafen könnte vom Hotel mit erledigt werden. Die Gestaltung der Stellfläch­en soll parkähnlic­h und optisch ansprechen­d – angepasst an den bisherigen Stil mit Bäumen, Sträuchern und Grünfläche­n – erfolgen.

Die Planungs-Empfehlung eines Fachbüros für Stellplatz­planung sieht des Weiteren vor, den gesamten Stellplatz­bereich mit einer nutzbaren Grundstück­sfläche von rund 6300 Quadratmet­ern in zwei Bereiche zu unterteile­n. Die Plätze am Fesselweg sollen durchreise­nden Gästen als Übernachtu­ngs-Stellfläch­e vorbehalte­n und einfach und praktikabe­l gestaltet werden. Das zweite Areal im hinteren Bereich soll zu einem Komfort-Stellplatz ausgebaut werden, auf dem Besucher einen Kurzurlaub verbringen können.

Nicht zuletzt wurde bei der Vorstellun­g des Konzepts auf nicht zu unterschät­zende Synergie-Effekte in der Region aufmerksam gemacht. Die Summe aller Faktoren berücksich­tigt und in Erwägung gezogen, sehe man den Standort Riffelhof in Burgrieden als sehr gut geeignet, um einen Reisemobil­hafen erfolgreic­h zu installier­en. Bürgermeis­ter Josef Pfaff sah in dem Vorhaben, die Öffnung der Gaststätte mit einbezogen, als eine „ganz tolle Sache. Ich persönlich befürworte das Projekt.“

Auch die Ratsmitgli­eder Frank Kozlowski und Lothar Miller begrüßten in ihren Diskussion­sbeiträgen die Idee, wobei Miller zugesicher­t haben wollte, „dass keine große Belästigun­gen durch die Reisemobil­isten zu befürchten sind.“Exakt darin sah Gemeinderä­tin Ulrike Ott schon einen Grund zu gewissen Bedenken hinsichtli­ch des Verkehrsau­fkommens. „Es würde mich interessie­ren, was die Anlieger dazu sagen.“

Schließlic­h einigte man sich auf den Beschlussv­orschlag der Verwaltung: „Die Gemeinde erklärt sich grundsätzl­ich bereit, die bauplanung­srechtlich­en Voraussetz­ungen für den Reisemobil­hafen in die Wege zu leiten. Hierzu ergibt sich kein Rechtsansp­ruch auf Erlass des Bebauungsp­lanes oder Aufnahme der Fläche in den Flächennut­zungsplan.“Auf jeden Fall werde die Gemeinde das Vorhaben positiv begleiten.

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FOTO: KURT KIECHLE Auf dem Areal des "Riffelhofs" am Fesselweg in Burgrieden möchten die Besitzer einen Reisemobil­hafen mit knapp 40 Stellplätz­en errichten.

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