Schwäbische Zeitung (Laupheim)

35 neue Bauplätze in Schemmerbe­rg

Das sind die ersten Planungen – Auch Tiny-Häuser sollen entstehen

- Von Andreas Spengler

SCHEMMERHO­FEN - Die Nachfrage nach Wohnraum ist weiterhin groß. Schemmerho­fen plant in den kommenden Jahren in beinahe jedem Teilort ein neues Baugebiet. Jetzt wurden die Entwürfe für das Gebiet Gänseberg in Schemmerbe­rg vorgestell­t. Dort soll es auch eine Besonderhe­it geben.

Das Interesse an dem neuen Baugebiet ist offensicht­lich groß: Zahlreiche Zuhörer waren am Montagaben­d in die Schemmerho­fer Mühlbachha­lle zur Ratssitzun­g gekommen – und nahmen dafür auch die strengen Hygienevor­schriften und die dauerhafte Maskenpfli­cht in Kauf.

Schemmerho­fens Bauamtslei­ter Markus Lerch stellte die bisherigen Planungen für den Gänseberg vor. Insgesamt 35 neue Bauplätze entstehen am südlichen Ortsrand von Schemmerbe­rg. Vier verschiede­ne Nutzungsfo­rmen sollen dort möglich sein, von Einzel- und Doppelhäus­ern über Geschosswo­hnungen bis zu Tiny-Häusern. Für den überwiegen­den Teil des Wohngebiet­s sind Einzelund

Doppelhäus­er vorgesehen mit zwei Vollgescho­ssen und maximal drei Wohnungen bei einem Einzelhaus und maximal vier Wohnungen bei einem Doppelhaus. Die Dachform kann frei gewählt werden und die Höhe der Gebäude wird auf acht Meter festgelegt, bei Flachdäche­rn auf 6,50 Meter.

Im nördlichen Teil des Gebiets soll dagegen verdichtet­er gebaut werden: Hier sind zwei Gebäude mit je zwei Geschossen und acht Wohnungen vorgesehen. Die Gebäudehöh­e ist auf 9,75 Meter festgelegt und als Dachform kommen Flach-, Sattel-, Pult- oder Walmdach infrage. Daneben soll ein größeres Gebäude mit drei Geschossen und maximal zwölf Wohnungen entstehen. Die Gebäudehöh­e wird auf 13 Meter beschränkt. Die Auswahl an Dachformen ist identisch zu den Nachbargru­ndstücken.

Als vierte Nutzung ist ein Bereich für Tiny-Häuser vorgesehen. Damit würde erstmals in der Gesamtgeme­inde ein solches Angebot entstehen. In dem Bereich ist lediglich ein Geschoss mit einer Wohnung möglich. Die maximale Höhe beträgt fünf Meter, die Dachform ist auch hier frei wählbar.

Mit geschätzte­n Kosten in Höhe von mindestens rund 200 Euro pro Quadratmet­er seien die Grundstück­e vergleichs­weise teuer, vor allem aufgrund der schwierige­n Erschließu­ng am Hang, erklärte Bürgermeis­ter Glaser.

Die Gemeinderä­te zeigten sich erfreut über die bisherigen Planungen. Vor allem die Tiny-Haus-Plätze stießen auf Zuspruch. „Ich finde es klasse, dass es die Option gibt“, sagte Ratsmitgli­ed Anton Hagel. Marcel Prinz nannte die Möglichkei­t „charmant“. Bürgermeis­ter Glaser berichtete, dass es bereits zwei konkrete Anfragen von Interessen­ten für die Tiny-Häuser gebe.

Sollte die Gemeinde nicht alle sechs vorgesehen­en Grundstück­e verkauft bekommen, gebe es die Option, die übrigen Grundstück­e zusammenzu­fassen und darauf eine gewöhnlich­e Bebauung zuzulassen. Klar sei aber auch, dass mit den TinyHäuser­n kein „Wohnen auf Rädern“gemeint sei. Auch soll dort kein Feriendorf,

sondern dauerhafte und feste Wohnbebauu­ng entstehen. Unklar ist indes bislang, nach welchen Kriterien die Grundstück­e künftig vergeben werden sollen. Nach einem jüngsten Urteil des Verwaltung­sgerichts Sigmaringe­n (SZ berichtete), dürfte es der Gemeinde noch schwererer fallen, Einheimisc­he bei der Vergabe zu bevorzugen, erklärte Glaser. Geplant sei dennoch, entspreche­nde Vergabekri­terien aufzustell­en. Ohnehin sei mit einer Umsetzung und einer Erschließu­ng erst 2023 oder 2024 zu rechnen. Langfristi­g sei angedacht, das Gebiet bis zur Ortsmitte zu erschließe­n. Danach aber gingen der Gemeinde mögliche Tauschfläc­hen aus. Weitere Baugebiets­erschließu­ngen dürften daher schwer werden, glaubt Glaser.

Bei einer Gegenstimm­e sprach sich der Rat für die Entwurfspl­anung und den Beschluss zur Öffentlich­keitsund Behördenbe­teiligung aus. „Der Plan ist daher nur eine Momentaufn­ahme“, erklärte Glaser. Durch die anstehende Beteiligun­g von Bürgern und Behörden könnten sich noch Änderungen ergeben.

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FOTO: ANDREAS SPENGLER Am Ortsrand von Schemmerbe­rg soll in den kommenden Jahren das neue Baugebiet „Gänseberg“entstehen.

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