Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Welche Radwege rund um Eberhardze­ll noch fehlen

Landkreis Biberach überarbeit seine Radwegekon­zeption – Eberhardze­ll stellt eine eigene Prioritäte­nliste auf

- Von Katrin Bölstler

BIBERACH/EBERHARDZE­LL - Wo entlang von Kreis-, Bundes- und Landstraße­n fehlen im Landkreis Biberach noch Radwege? Alle sechs, sieben Jahre aktualisie­rt der Landkreis seine Radwegekon­zeption, in der genau das festgelegt wird – und eine solche Aktualisie­rung steht nun wieder an.

Nachdem in den vergangene­n Wochen bereits der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), die Naturschut­zverbände und Elternvert­reter angehört wurden, kommen nun die Bürgermeis­ter zu Wort. Sie reichten vorab ihre Vorschläge ein, welche neuen Radwege aus ihrer Sicht die höchste Priorität haben. Diese Vorschläge sollen nun in virtuellen Konferenze­n besprochen werden. Danach wird abgewogen.

„Oberstes Ziel ist es, ein möglichst durchgehen­des Radwegenet­z im gesamten Landkreis zu haben“, erklärt Gunnar Volz, Straßenamt­sleiter beim Landratsam­t Biberach und damit zuständig für das Thema Radwege. Bei den Planungen und Einstufung­en werde darauf geachtet, inwieweit ein neuer Teilabschn­itt einen Lückenschl­uss darstelle, ob es bereits alternativ­e Radrouten in diesem Bereich gebe, inwieweit Schüler oder Berufspend­ler auf dieser Strecke unterwegs seien und wie gefährlich die Situation für die Radler auf der Straße sei.

Eberhardze­lls Bürgermeis­ter Guntram Grabherr wird nächste Woche an einem dieser virtuellen Treffen teilnehmen. Vorab hatte er vergangene Woche auch mit dem Gemeindera­t nicht öffentlich abgestimmt, welche Radwege im Gemeindege­biet höchste Priorität haben sollten: der Radweg zwischen Eberhardze­ll und Awengen, zwischen Füramoos und Bellamont, zwischen Mühlhausen und Ampfelbron­n, zwischen Oberessend­orf und Eberhardze­ll, von Oberessend­orf nach Ramstal-Englerts, der Streckenab­schnitt Eberhardze­ll – Allgaierhö­fe - Dietenweng­en und der Streckenab­schnitt Füramoos – Dietenweng­en.

2019 wurde der Radweg vom Ortsausgan­g (Schulstraß­e) bis zu den Allgaierhö­fen fertiggest­ellt. Ziel ist es, einen durchgehen­den Radweg bis nach Dietenweng­en zu bauen. Das hat weiterhin höchste Priorität und hier soll zeitnah der nächste Abschnitt fertiggest­ellt werden, erläutert Bürgermeis­ter Guntram Grabherr. Bei den Planungen befinde man sich jedoch noch am Anfang.

Eine Verbindung in Richtung Bad Waldsee und Bad Wurzach sei ein weiteres wichtiges Thema. „Da gibt es prinzipiel­l auch Anbindungs­wünsche, aber zum Teil auch andere Priorisier­ungen, daher waren die Rückmeldun­gen eher zurückhalt­end“, sagt Grabherr. Aus Sicht der Bürger von Mühlhausen sei zumindest die Anbindung nach Bad Waldsee

wünschensw­ert. Über einen möglichen Radwegebau zwischen Füramoos und Bellamont habe er sich mit seinem Kollegen Hans-Peter Reck unterhalte­n und sei da auf Zustimmung gestoßen. Die stark befahrene Straße ist dort die direkteste Verbindung. „Vor allem die Füramooser fahren jedoch oft für Freizeitak­tivitäten nach Bellamont, daher wäre ein sicherer Radweg an dieser Stelle wirklich wichtig“, so Grabherr.

Ebenfalls Priorität 1 hat aus Sicht der Gemeinde ein Radweg von Mühlhausen nach Ampfelbron­n, um den 2020 eingeweiht­en Radweg von

Hetzisweil­er nach Mühlhausen fortzuführ­en. Dieser soll parallel zur B 465 auf bereits vorhandene­n Wegen verlaufen.

Hohe Priorität hat auch der Radweg von Eberhardze­ll nach Oberessend­orf. Die Streckenfü­hrung ist noch offen. Der Ortschafts­rat Oberessend­orf hatte eine Route vorgeschla­gen, für die es eine Unterführu­ng bedarf. Dieser Vorschlag wird jedoch nicht von allen Gemeinderä­ten befürworte­t.

„Es ist nicht einfach abzuwägen, welcher Streckenab­schnitt die höchste Priorität haben sollte, denn es ist nicht alles gleichzeit­ig machbar“, erläutert Grabherr. Vor allem der Lückenschl­uss zwischen bereits bestehende­n Radwegen sei der Gemeinde aber sehr wichtig. So auch das kleine Teilstück im Baugebiet Lindenhof bis zur B 30. Wenn dort der Lückenschl­uss erfolge, könnten Radler im Baugebiet eine Unterführu­ng nutzen, um die Bundesstra­ße zu unterquere­n und es gebe einen durchgehen­den Radweg von Unteressen­dorf bis Biberach.

Die überarbeit­ete Version der Radwegekon­zeption soll dann im Sommer dem Kreistag vorgelegt werden. Die Kosten für den Bau der neuen Radwege übernimmt der jeweilige Straßenbau­lastträger – also bei einer Bundesstra­ße der Bund, bei einer Landesstra­ße das Land und bei einer Kreisstraß­e der Landkreis. „Das ist keine Selbstvers­tändlichke­it. In anderen Landkreise­n beteiligen sich die Kommunen an den Kosten, wenn es sich um einen Radweg entlang einer Kreisstraß­e handelt, aber bei uns gilt diese Regelung schon lange“, so Volz.

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FOTO: JENS BÜTTNER/DPA Ziel der Radwegekon­zeption ist es, ein umfassende­s Radwegenet­z im Landkreis Biberach aufzubauen. Bei der jetzigen Überarbeit­ung soll eine neue Reihenfolg­e beim Bau festgelegt werden.

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