Schwäbische Zeitung (Laupheim)
0:2 – Leipzigs Fehler gnadenlos bestraft
FC Liverpool zeigt sich im Achtelfinalhinspiel der Champions League überaus effizient
BUDAPEST (SID) - RB Leipzig hat sich mit schweren Abwehrpatzern fast aller Chancen auf das Champions-League-Viertelfinale beraubt – und dem kriselnden FC Liverpool von Welttrainer Jürgen Klopp zu einem unheimlich wertvollen Sieg verholfen. Im coronabedingt nach Budapest verlegten Achtelfinalhinspiel verlor der leidenschaftlich kämpfende Bundesliga-Zweite gegen den englischen Meister in einer höchst intensiven Partie am Dienstagabend mit 0:2 (0:0). Im Rückspiel am 10. März an der Anfield Road reicht Liverpool somit jedes Unentschieden zum Weiterkommen, Leipzig dagegen braucht einen hohen Erfolg. Mohamed Salah (53. Minute) und Sadio Mané (58.) trafen nach hanebüchenen Fehlern von Marcel Sabitzer und Nordi Mukiele für die Reds.
Der Champions-League-Sieger von 2019 will nun in drei Wochen zu Hause mit aller Macht den Einzug unter die letzten acht perfekt machen, da er nur noch in der Königsklasse eine Titelchance besitzt. In der Premier League hat Liverpool 13 Punkte Rückstand auf die Spitze.
In der Puskas-Arena setzten die Briten in der Innenverteidigung wieder auf Schalke-Leihspieler Ozan Kabak. In seiner ersten Partie für Liverpool hatte er am Samstag beim 1:3 bei Leicester City im Zusammenspiel mit Torwart Alisson noch folgenschwer gepatzt. Diesmal bekam Kabak es mit den flinken Leipzigern zu tun, die Klopp vor dem Spiel im Interview bei DAZN mit einer „Gruppe junger, hungriger Hunde“verglich. Anstatt den Stoßstürmern Yussuf Poulsen und Alexander Sörloth vertraute Coach Julian Nagelsmann zunächst den quirligen Christopher Nkunku und Dani Olmo in vorderster Linie. „Wir haben uns für viel Geschwindigkeit entschieden“, sagte Nagelsmann im Vorfeld.
Und zu Beginn ging sein Plan auf, Leipzig nutzte die fehlende Abstimmung in der Reds-Abwehr früh fast perfekt: Flügelflitzer Angelino setzte sich auf der linken Seite gut durch und flankte halbhoch in die Mitte auf Olmo, der per Flugkopfball den Pfosten
traf (5. Minute). In der Folge zog Liverpool sein berüchtigtes Pressing stärker auf, und Leipzig stand defensiv nicht immer sicher. Mit Leichtigkeit ließ man sich etwa von Trent Alexander-Arnold überspielen, dessen Steilpass Salah jedoch nicht im Tor unterbringen konnte (15.) – RBSchlussmann Peter Gulacsi parierte stark. Immer besser fand Liverpool nun zu seinem Stil, kontrollierte den Ball umsichtig und erspielte sich Chancen. Leipzig beging derweil zu viele Fehler im Spielaufbau; der Gegner profitierte von diesen Unzulänglichkeiten. Nach Hereingabe des ExHoffenheimers Roberto Firmino zielte Mané mit dem Kopf nur knapp über das RB-Tor (24.).
Auch im zweiten Durchgang erwischte Leipzig einen vielversprechenden Start, nach einem Pass von Olmo scheiterte Nkunku (47.) frei an Alisson. Dass sich RB wenig später eklatante Abwehrfehler leistete, ärgerte Nagelsmann sichtlich. Erst spielte Sabitzer Salah den Ball in die Füße, der davonzog (Lukas Klostermann rutschte zudem weg) und eiskalt vollstreckte. Danach tauchte Mukiele unter einem langen Ball hindurch, sodass Mané alleine auf Gulacsi zulaufen konnte und problemlos einschob. Entsprechend das Fazit von Marcel Sabitzer: „Über weite Strecken haben wir ein ordentliches Spiel gemacht. Aber mit zwei so individuellen Fehlern in die zweite Hälfte zu starten, ist sehr ärgerlich.“