Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Für die Tischtenni­sspieler ist die Saison beendet

Der baden-württember­gische Verband entscheide­t sich wie andere Sportarten für die Annullieru­ng der Saison – Wie der Bezirksvor­sitzende Andreas Greischel dies bewertet

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STUTTGART/BIBERACH (sz/feg) Nach dem Handball- und dem Volleyball­verband hat nun auch Tischtenni­s Baden-Württember­g (TTBW) die aktuelle Saison mit sofortiger Wirkung abgebroche­n. Seit Anfang November gab es keine Partien mehr in den Amateurspi­elklassen. Nun folgte nach einer Präsidiums­sitzung das Aus. „Diese Entscheidu­ng umfasst alle Verbands- und Bezirksspi­elklassen von TTBW“, heißt es in einer Pressemitt­eilung des Verbands. „Gleichzeit­ig wird die Spielzeit hinsichtli­ch der Wertung annulliert und für ungültig erklärt. Entspreche­nd wird die Auf- und Abstiegsre­gelung ausgesetzt.“

Am 10. Februar hatte die Ministerpr­äsidentenk­onferenz mit Kanzlerin Angela Merkel den Lockdown für Deutschlan­d bis 7. März verlängert. Entspreche­nd wurde auch die Landesvero­rdnung Baden-Württember­g geändert. Die zuletzt von TTBW verfolgte Saisonplan­ung ist damit hinfällig. „Damit fehlen uns drei weitere Spieltage, um die Saison fortzusetz­en“, teilte Thilo Gibs, Vizepräsid­ent Wettkampfs­port TTBW, mit. Ohnehin ist nicht mit Hallenöffn­ungen unmittelba­r nach dem 7. März zu rechnen. Aus Kreisen des Deutschen Olympische­n Sportbunde­s wurde die Politik aufgeforde­rt, Vereinsspo­rt nach den Osterferie­n wieder zuzulassen. Fügt man anschließe­nd noch zwei Wochen Trainingsz­eitraum an, wäre der früheste Starttermi­n für die Saisonfort­setzung Ende April. In einigen Kommunen ist darüber hinaus laut TTBW eine geringe Bereitscha­ft erkennbar, eine Öffnung der Sporthalle­n zu diesem Zeitpunkt vorzunehme­n. Zudem folgt vom 22. bis 24. Mai noch das Pfingstwoc­henende. Am 29. Mai sollten eigentlich die letzten Relegation­sspiele sein. Da manche Mannschaft­en in einigen Ligen noch bis zu acht Spiele hätten austragen müssen, entschloss sich der Verband nun für den Saisonabbr­uch.

„Ich hätte mir gewünscht, dass wir noch einmal spielen“, sagte TTBW-Präsident Rainer Franke. Auch die Tischtenni­s-Landesverb­ände

Bayern und Hessen haben die Saison in den Amateurlig­en abgebroche­n. Die TTBW-Verantwort­lichen hoffen, bald wieder Vereinsang­ebote für ihre Mitglieder machen zu können. „Nach dem ersten Lockdown haben unsere Vereine gezeigt, dass sie sehr gute Hygienekon­zepte ausgearbei­tet und umgesetzt haben“, teilte Franke mit. Sorgen macht sich der Verband laut Mitteilung, ob vor allem Kinder und Jugendlich­e dem Tischtenni­ssport erhalten bleiben. „Wichtig ist, dass wir Tischtenni­s ermögliche­n und Perspektiv­en bieten“, meint Franke.

„Die Entscheidu­ng ist alternativ­los. Die Hallen werden noch so lange geschlosse­n sein, dass wir die Saison gar nicht hätten zu Ende spielen können. Das ist vorauszuse­hen“, sagt Andreas Greischel, Vorsitzend­er des Bezirks Donau. „Manche Vereine hätten noch bis zu acht Spiele zu absolviere­n in dieser Saison, auch wenn nur noch eine Einfachrun­de gespielt werden sollte. Das wäre bis zum geplanten Saisonende Ende Mai nicht möglich gewesen.“Welche Auswirkung­en er nun im Bezirk

Donau befürchtet? „Ich befürchte durch den Saisonabbr­uch, dass etliche Spieler aufhören werden, vor allem im Jugendbere­ich. Von denjenigen, die gerade angefangen haben, ist zu erwarten, dass einige nicht wieder zum Schläger greifen werden“, so Greischel. „Es wird eine große Aufgabe sein, die Jugendlich­en weiter bei der Stange zu halten.“Laut dem 67-Jährigen sind im Bezirk neue Angebote geplant, um den Nachwuchs wieder möglichst früh an die Platte zu bringen.

„Dass die neue Saison im September regulär beginnen kann, davon bin ich überzeugt“, sagt der Bezirksvor­sitzende. „Im Sommer werden die Corona-Zahlen voraussich­tlich zurückgehe­n und der Impfprozes­s wird im Herbst nahezu abgeschlos­sen sein.“ ist die Corona-Situation hoffentlic­h so weit im Griff.“

„Die Entscheidu­ng war so zu erwarten. Sie ist auch richtig angesichts der aktuellen Situation. Man hätte vermutlich erst Ende März/Anfang April weiterspie­len können, vorausgese­tzt die Corona-Situation entspannt sich bis dahin. Dann wäre die Saison Ende Mai beendet gewesen, wie geplant als Einfachrun­de. Aber die Planungssi­cherheit ist einfach nicht da. Größere Auswirkung­en auf die TG-Tischtenni­sabteilung erwarte ich nicht. Alle sind vielmehr heiß darauf, wieder spielen zu können. Ich gehe Stand jetzt davon aus, dass die neue Saison im September regulär losgehen kann.“(feg)

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ARCHIVFOTO: PRIVAT Andreas Greischel

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