Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Tadellos versilbert
Peiffer trifft und skatet im Einzel nahezu weltmeisterlich
POKLJUKA (SID/dpa) - Mit der Silbermedaille um den Hals und WMMaskottchen „Mighty“in der rechten Hand stand Arnd Peiffer gelöst auf dem Siegerpodest. Das Lächeln des Olympiasiegers war selbst hinter dem Mund-Nasen-Schutz deutlich zu erkennen. „Das tut richtig gut, ich freue mich riesig über mein Ergebnis“, sagte der 33-Jährige nach dem perfekten Rennen im Klassiker euphorisch.
Das erste Edelmetall im siebten Versuch in Pokljuka – die Erleichterung war beim bisher so schwer geschlagenen DSV-Team greifbar. „Die erste Woche war nicht so toll. Wir hatten diverse Probleme“, sagte Peiffer nach dem Gewinn seiner 17. WMMedaille. „Ich hatte etwas Glück, aber das braucht man auch.“
Sein Motto? „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. So bin ich rangegangen Ich habe mich von den Medaillen gedanklich einfach gelöst, ich wollte für mich ein gutes Rennen machen – und dann kommen die Ergebnisse zwangsläufig.“
Der Einzel-Weltmeister von 2019 musste sich im Einzel über 20 Kilometer nach 20 perfekten Schüssen (auch von einem Randtreffer am Anfang ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen) nur dem bärenstarken Norweger Sturla Holm Lägreid geschlagen geben. 16,9 Sekunden fehlten zum sechsten WM-Titel in Peiffers erfolgreicher Karriere. Dritter wurde der Norweger Johannes Dale (ein Schießfehler/40,9 Sekunden zurück). Damit brach Peiffer auf der Hochebene in Slowenien auch den Medaillenbann, nachdem das DSV-Team bisher historisch schlecht abgeschnitten hatte.
Benedikt Doll (zwei Fehler) auf Rang acht und Roman Rees (ein Fehler) als Zehnter rundeten das sehr gute deutsche Ergebnis ab. Entsprechend groß war die Freude. „Es macht richtig Laune, dass wir eine Medaille haben. Das freut mich für Arnd. Wenn alles zusammenpasst, dann schafft man das nach vorne“, sagte Doll und fügte an: „Es war ein ganz anderer Tag. Ich hatte ein ganz anderes Gefühl. Im Sprint hatte ich mir zu viel zugemutet, jetzt war ich lockerer. Es hat echt Spaß gemacht.“Das galt nicht nur für ihn.
Peiffer und Co. haben nun auch für die anstehenden Teamwettbewerbe und den Massenstart am Sonntag zum Abschluss der Titelkämpfe das nötige Selbstvertrauen gesammelt. Weshalb Bundestrainer Mark Kirchner nach dem Fehlstart nun noch einmal große Hoffnungen hegt. Die Staffeln seien „extrem wichtig“, betonte er schon.
Am Donnerstag (15.15 Uhr/ZDF) sind Franziska Preuß und Lesser zunächst in der Single-Mixed-Staffel gefordert.