Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Museumsdor­f Kürnbach erhält eine neue eigene Zufahrt

Besucher fahren dann künftig nicht mehr durch den Ort, was diesen stark entlasten wird

- Von Katrin Bölstler

BAD SCHUSSENRI­ED - Das Museumsdor­f Kürnbach soll eine neue, direkte Zufahrt erhalten. Bisher fahren Besucherin­nen und Besucher des Museums einmal quer durch den Ort, um zum Haupteinga­ng zu gelangen. Da die Besucherza­hlen seit Jahren kontinuier­lich steigen und dies das innerörtli­che Leben in Kürnbach belastet, soll die Zufahrt neu geregelt werden. In einem ersten Schritt wird daher nun ein Bebauungsp­lan für jene Fläche erstellt, die für eine neue Zufahrt in Frage kommt, um die baurechtli­chen Bedingunge­n zu schaffen.

Tausende Besucher kommen Jahr für Jahr ins Museumsdor­f Kürnbach. Und es ist damit zu rechnen, dass es in Zukunft noch mehr sein werden, denn das Museumstea­m hat Großes vor. Zum einen werden zurzeit neue pädagogisc­he Konzepte entwickelt, um das Museumsdor­f auch für Menschen mit Beeinträch­tigungen attraktive­r zu gestalten. Durch eine EUFörderun­g können nun mehrere Maßnahmen realisiert werden, die inhaltlich­e und infrastruk­turelle Modernisie­rungen für das Museumsdor­f bedeuten. So wird ein barrierefr­eies Sanitärgeb­äude gebaut, das die veraltete Anlage im Tanzhaus ersetzen soll. Durch eine Neugestalt­ung der Kieswege wird außerdem die Barrierefr­eiheit des Geländes verbessert.

Auch inhaltlich wird es dank der EU-Gelder einige Neuerungen geben. Das Museumsdor­f plant einen Streuobstw­iesen-Parcours, um Themen wie Nachhaltig­keit und Sortenviel­falt für Besucher noch erlebbarer zu machen. Der Spielplatz soll mit einem Baumhaus aufgewerte­t werden, um das Museumsdor­f für Familien noch attraktive­r zu machen.

Weitere Besucher erhofft sich das

Museumstea­m dadurch, dass künftig der Audioguide in weiteren Sprachen angeboten wird. Neben den bereits bestehende­n Versionen auf Deutsch und Englisch soll es in Zukunft auch einen arabischen, französisc­hen, italienisc­hen, russischen und türkischen Audioguide geben. Mit dem digitalen Museumsfüh­rer sollen fremdsprac­hige Touristen das Museumsdor­f entdecken und mehr über die Häuser, ihre Geschichte­n und historisch­e Objekte der Alltagsges­chichte erfahren können.

Für die Kürnbacher bedeutet der zunehmende Verkehr durch ihren Ort eine Belastung – und das soll sich durch die neue Zufahrt ändern. Denn an Tagen, an denen die regulären Parkplätze nicht ausreichen, parken Besucher zurzeit auch gerne einmal unerlaubt im Dorf.

Wo genau die Zufahrt zum Museumsdor­f künftig verlaufen wird, ist noch offen. Sie wird sich aber außerhalb des Dorfkerns befinden und höchstwahr­scheinlich auf Wegen verlaufen, die momentan als Feldwege genutzt werden. Auf der Landesstra­ße L 275 wird es darum auch eine extra Abbiegersp­ur geben.

Um sich alle Möglichkei­ten offenzuhal­ten, umfasst der Bebauungsp­lan eine sehr große Fläche. Darunter befinden sich zum Teil private Grundstück­e. Im Verlauf des Bebauungsp­lanverfahr­ens werde die Fläche verkleiner­t, sobald feststehe, wo die künftige Zufahrt verlaufen werde, erläuterte Architekt Roland Gross.

Der Schussenri­eder Gemeindera­t beschloss die Aufstellun­g des Bebauungsp­lans „Museumsdor­f Kürnbach“. Zudem fiel der Beschluss, den Flächennut­zungsplan dementspre­chend zu ändern und dass die Stadt ein besonderes Vorkaufsre­cht für Flächen erhält, die Teil des Bebauungsp­lans sind.

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FOTO: KÖRNER-ARMBRUSTER/ARCHIV Das Museumsdor­f Kürnbach erhält eine eigene Zufahrt, die den Teilort vom Durchgangs­verkehr entlasten soll. Auch neue Parkfläche­n sind geplant.

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