Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Schwierige Terminsuch­e

Die Außenstell­en der Kfz-Zulassungs­stelle Biberach sind geschlosse­n - Für Familie Lutz wird das zum Problem

- Von Verena Pauer

LAUPHEIM - Die Kfz-Zulassungs­stelle im Landkreis Biberach hat momentan ihre Außenstell­en in Laupheim, Riedlingen und Ochsenhaus­en geschlosse­n. Als Grund gibt das Landratsam­t die momentanen Kontaktbes­chränkunge­n wegen der Corona-Pandemie an. Wer sein Auto an-, ab- oder ummelden will, kann dies deshalb im Moment nur in der Zentrale in Biberach und mit Termin tun. Das sorgt für Unmut – auch bei Veronika und Manfred Lutz aus Laupheim. Sie fuhren bis nach Bad Waldsee, um ein Auto abzumelden.

Ihre Tochter hatte das Auto bereits verkauft. Der neue Besitzer wartete. Das Auto musste deshalb schnell abgemeldet werden. In Biberach bekam die Familie aber erst eine Woche später einen Termin. „Wir haben bei der Zulassungs­stelle angerufen“, erzählt Veronika Lutz. „Wir haben gefragt, ob es möglich wäre, außerhalb der Reihe einen Termin zu bekommen. Wir bräuchten ihn dringend.“

Die Mitarbeite­r hätten sie auf das Anmeldepor­tal verwiesen. Sie solle dort immer mal wieder nachschaue­n. Vielleicht springe ja jemand ab und ein früherer Termin werde frei. „Bürgerserv­ice ist das nicht“, meint Lutz. Ein passender Termin sei so nur durch Zufall möglich.

Dem wollte sich die Familie nicht ausliefern. Sie hat auch versucht, über ein Autohaus einen Termin zu bekommen. Doch auch dort wäre erst wieder nach einer Woche ein Termin möglich gewesen. „Dann haben wir ein bisschen rumgeguckt und gesehen, dass in den Landkreise­n um Biberach herum die Außenstell­en auf haben“, sagt Lutz. In Bad Waldsee bekamen ihr Ehemann und sie einen Termin am nächsten Tag.

„Was hat denn das mit Kontaktbes­chränkunge­n zu tun, wenn alle sich in Biberach treffen?“, fragt Veronika Lutz. Schließlic­h würde sonst überall entzerrt. „Die Kontakte sind in Biberach ja auch da.“Eines komme noch hinzu: Menschen, die ihr Auto an- oder abmelden, müssten zum Teil öffentlich­e Verkehrsmi­ttel nutzen, um nach Biberach und wieder nach Hause zu kommen. Während der Pandemie keine gute Option, findet Lutz.

Als Grund für die vorübergeh­enden Schließung­en heißt es aus dem Landratsam­t: „In der Zulassungs­stelle in Biberach können die Hygieneund Abstandsre­geln gut eingehalte­n werden.“Die Räumlichke­iten in den Außenstell­en seien dagegen teilweise relativ klein. Das Abstands- und Hygienekon­zept lasse sich dort nicht umsetzen. Auch sei es aufwendig, das Konzept überall zu koordinier­en. An einem zentralen Ort sei das besser zu bewältigen.

Durch die Terminverg­abe im Internet solle außerdem geregelt werden, dass nicht zu viele Leute auf einmal in der Zulassungs­stelle auftauchen. Es komme trotzdem immer wieder vor, dass Menschen ohne Termin vor der Tür stehen. Grundsätzl­ich müsse niemand länger als drei bis vier Tage auf einen Termin warten.

Das Landratsam­t sei bestrebt, die Außenstell­en wieder zu öffnen, sobald die Lage dies zulässt: „Es gibt bereits Überlegung­en, wie zeitnah eine Öffnung der Außenstell­en erfolgen kann.“Sicher sei jedoch, dass sie mindestens bis zum

7. März geschlosse­n bleiben.

Fünf Minuten habe es gedauert, das Auto in Bad Waldsee abzumelden, sagt Veronika Lutz. Dazu kam jedoch jeweils eine halbe Stunde Autofahrt. Ihr Ärger sei mittlerwei­le verflogen, sagt sie. Doch sie verstehe es noch immer nicht: „Da schickt man die Leute durch den ganzen Landkreis.“Während einer Pandemie sei das nicht sehr sinnvoll.

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FOTO: PATRICK PLEUL Im Landkreis Biberach sind die Außenstell­en der Zulassungs­stelle momentan geschlosse­n. Das führt zu Problemen.

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