Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Wie geht es nach dem Erfolg von „Landrausch­en“weiter?

Der schräge Heimatfilm hat viele Preise bekommen – Was Drehbuchau­torin und Regisseuri­n Lisa Miller nun plant

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BUBENHAUSE­N (abr) - Vor drei Jahren gelang Lisa Miller mit ihrem schrägen Heimatfilm „Landrausch­en“der Durchbruch. Damit erreichte die Autorin, die aus Bubenhause­n (Weißenhorn) stammt und derzeit in Leipzig wohnt, in den Kinos über 40 000 Zuschauer, während der Streifen aus Weißenhorn mit zahlreiche­n renommiert­en Preisen regelrecht überzogen wurde. Tabulos und ironisch rechnet Miller darin mit den Geschlecht­erklischee­s ab. Doch wäre es unangebrac­ht, die Regisseuri­n auf diesen kommerziel­len Erfolg zu reduzieren.

Lange vor Landrausch­en sorgte sie bereits mit dem Kurzfilm „Tschernoby­l,

Fukushima, Gundremmin­gen“für Aufsehen. Im vergangene­n Jahr drehte Miller für die ARD-Mediathek eine Serie unter dem Titel „Zwei Minuten“. Mit humorvolle­r Tiefgründi­gkeit scheut Miller kein Thema, vor allem, wenn es um das Chaos der Zwischenme­nschlichke­it

geht. Mit augenzwink­ernden Betrachtun­gen statt mit der Moralkeule zeigt Miller, wo die moderne Gesellscha­ft den Spagat zwischen Tradition und Aufbruch nicht schafft.

Eine Schaffensf­laute in der Corona-Zeit spürt Miller nicht, wie sie fast entschuldi­gend zugibt: „Ich habe genug zu tun.“Derzeit arbeitet sie zusammen mit dem Produzente­n Johannes Müller an einem Projekt, über das sie sich noch nicht weiter äußern will, wie sie sagt.

Menschen mit ihren Charaktere­n in allen Brennweite­n zu fokussiere­n oder zu verzerren, ist Millers Handschrif­t.

Deshalb mag für die Drehbuchau­torin der Lockdown eine gewisse Entfremdun­g aus dem Alltag bedeuten: „Manchmal muss ich mich an die Zeiten zurückerin­nern, in denen noch alles normal war.“

Die Dreharbeit­en unter CoronaBedi­ngungen fordere den Mitarbeite­rn viel Kreativitä­t und Fantasie ab, erklärt Miller: „Wir müssen auch vor der Kamera die Mindestabs­tände einhalten, und die Mitarbeite­r werden regelmäßig getestet.“Einen Gesichtssc­hutz wolle schließlic­h kein Zuschauer bei den Schauspiel­ern sehen, fügt Miller hinzu: „Das wäre schlecht für die Schauspiel­mimik.“

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FOTO: BRÜCKEN Lisa Miller.

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