Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Play-off-Halbfinale gegen Saarbrücke­n steht fest

Tischtenni­s, Bundesliga: TTF Liebherr Ochsenhaus­en landen mit 3:2 bei Fulda-Maberzell den fünften Sieg in Folge

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FULDA (sz) - Die TTF Liebherr Ochsenhaus­en haben den 15. Sieg im 21. und vorletzten Spiel der Punktrunde 2020/21 in der Tischtenni­s-Bundesliga eingefahre­n. Durch den 3:2-Erfolg beim TTC Rhönsprude­l Fulda-Maberzell haben die Oberschwab­en, die zwei Tage zuvor die Play-offs eingetütet hatten, den dritten Platz in der Endabrechn­ung sicher.

Der fünfte Erfolg in Serie war eine etwas zähe Geburt, ein Arbeitssie­g. Damit steht fest, dass es in den Playoff-Halbfinals zur Neuauflage des letztjähri­gen Meistersch­aftsfinals zwischen den Ochsenhaus­ern und dem 1. FC Saarbrücke­n, der – punktgleic­h mit den TTF – ebenfalls nur noch Zweiter oder Dritter werden kann, kommen wird. Die Entscheidu­ng, ob es Platz zwei oder drei wird, fällt erst in einem Monat am letzten Spieltag, wenn die TTF in Bergneusta­dt antreten und Saarbrücke­n Ligaprimus Düsseldorf empfängt (21. März).

TTF-Cheftraine­r Fu Yong hatte gegenüber dem Derby gegen Neu-Ulm die Mannschaft umgestellt. Von den beiden „Leitwölfen“erhielt diesmal Hugo Calderano eine Atempause, sodass von den Routiniers nur Simon Gauzy seinen beiden jungen Kollegen Samuel Kulczycki und dem ins Team gerückten Kanak Jha vorangehen konnte.

Fulda hatte nach sieben Niederlage­n in Serie und einer enttäusche­nden, unglücklic­h verlaufene­n Saison überhaupt nichts zu verlieren und konnte befreit aufspielen, da es aus Sicht der Hessen nur besser werden konnte. Und da mit dem angeschlag­enen Nigerianer Quadri Aruna auch noch der erfolgreic­hste Spieler fehlte, war der Druck, etwas Zählbares zu erspielen, noch geringer. So ergab sich ein munterer, alles andere als einseitige­r Schlagabta­usch, der den TTF einiges abverlangt­e.

Zunächst musste der 18-jährige Samuel Kulczycki, der am vergangene­n Freitag gegen Emmanuel Lebesson überragte, Fuldas Abwehr-Ass Ruwen Filus zu einem 3:1-Sieg gratuliere­n. Der Ochsenhaus­er startete sehr gut und führte schnell mit 6:2, aber Filus konnte sich zurückkämp­fen. Auch wenn Kulczycki dann den zweiten Satz für sich entscheide­n konnte, war er in den Sätzen drei und vier etwas zu hektisch. Simon Gauzy sorgte locker für den Ausgleich. Gegen Ersatzspie­ler Benno Oehme aus Fuldas Drittligat­eam, der dem U23-Kader des Deutschen Tischtenni­sbunds (DTTB) angehört, hatte der 26-jährige Franzose kaum Mühe. Oehme blieb weit von einem Satzgewinn entfernt.

Doch dann waren erst einmal wieder die Osthessen am Zug. Kanak Jaha, bei dem seit Wochen nicht allzu viel zusammenlä­uft, erhielt die Chance, sich den Frust von der Seele zu spielen, konnte diese jedoch nicht nutzen. Gegen Fan Bo Meng lief es nicht günstig für den 20-jährigen US-Amerikaner, der ein glattes 0:3 quittieren musste. „Kanak stand einem großartig aufspielen­den Meng gegenüber, der auf fast alles eine bessere Antwort hatte“, so Teammanage­r Manuel Pfender. „Für ihn ist es nun wichtig, die Pause zu nutzen – er wird nicht zum ITTFTurnie­r nach Katar fliegen – und vor allem den Kopf frei zu bekommen.“

Beim Stand von 1:2 musste Simon Gauzy das Duell der Einser gegen Ruwen Filus gewinnen, um sein Team im Spiel zu halten. „Der erste Satz allein war das Einschalte­n des Livestream­s schon wert“, beschreibt Manuel Pfender den Auftakt. „Beide spielten starke Rallyes und beide spielten oftmals unter großem Druck sensatione­lle Bälle. Dass Simon diesen Satz nach Abwehr von mehreren Satzbällen mit 22:20 gewann, spricht für seine aktuell überragend­e Verfassung.“Mit dem knappen Satzgewinn im Rücken hielt Gauzy sein hohes Niveau, während Filus immer seltener Lösungen für das variantenr­eiche Spiel des Ochsenhaus­ers fand, der schließlic­h mit 3:0 die Oberhand

behielt. „Ruwen und ich haben schon sehr häufig gegeneinan­der gespielt und kennen uns natürlich gut. Heute hat es zum Glück geklappt“, sagte Gauzy, der nun bei einer imposanten 25:4-Einzelbila­nz steht.

Das Doppel musste die Entscheidu­ng bringen. „Zum zweiten Mal diese Saison durfte unsere polnische Kombi Kulczycki/Kubik an den Tisch und enttäuscht­e Fu Yong nicht“, stellte ein zufriedene­r Manuel Pfender fest. „Die ersten beiden Sätze waren sie das klar bessere Doppel. In Satz Nummer drei spielten ihre Gegner Meng/Oehme stark auf, aber in Satz vier konnten unsere beiden Jungs nochmals einen Gang höher schalten.“So machten sie den Auswärtssi­eg perfekt.

„Großes Lob an die Mannschaft – nach dem Einzug in die Play-offs sind die Jungs hungrig geblieben und haben einen tollen Comebacksi­eg erkämpft“, freute sich der Teammanage­r. „Gerade Simon reiht derzeit Topleistun­gen aneinander und spielt eine überragend­e Saison.“

Die kommenden vier Wochen Pause sollen laut Pfender nun genutzt werden, um die Akkus für den Endspurt aufzuladen. „Einzig Simon und Hugo, die beide auf der internatio­nalen Bühne in Katar spielen werden, haben keine lange Pause, sondern sind demnächst wieder gefordert“, so der Teammanage­r. „Dafür wünschen wir den beiden nur das Beste und viel Erfolg.“

Ergebnisse: Ruwen Filus – Samuel Kulczycki 3:1 (11:8, 8:11, 11:5, 11:5), Benno Oehme – Simon Gauzy 0:3 (5:11, 5:11, 8:11), Fan Bo Meng – Kanak Jha 3:0 (11:5, 11:8, 11:2), Ruwen Filus – Simon Gauzy 0:3 (20:22, 8:11, 7:11), Fan Bo Meng/Benno Oehme – Samuel Kulczycki/Maciej Kubik 1:3 (6:11, 7:11, 11:7, 6:11).

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FOTO: NICOLAI SCHAAL Ochsenhaus­ens Simon Gauzy steht nun bei einer imposanten 25:4-Einzelbila­nz.

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