Schwäbische Zeitung (Laupheim)
„Park“für Künstliche Intelligenz soll nach Ulm
Bewerbung von Stadt und weiteren Partnern ist beim Land eingegangen
ULM (sz) - Bekommt Ulm einen weiteren Forschungs-Leuchtturm (zuletzt war Spatenstich für eine bislang einmalige Forschungsfabrik rund um die Brennstoffzelle)? Geht es nach der Stadtverwaltung, der IHK und weiteren Partnern soll ein Innovationspark für Künstliche Intelligenz (KI) angesiedelt werden.
Das Landes-Wirtschaftsministerium hatte einen Wettbewerb für den Aufbau eines solchen Innovationsparks ausgeschrieben. Mit bis zu 50 Millionen Euro will das Land den Aufbau von Infrastruktur für die Künstliche Intelligenz unterstützen. Ulm tritt gemeinsam mit der IHK Ulm und dem Ostalbkreis zu diesem Wettbewerbsverfahren an. Unterstützt wird der Antrag vom Alb-Donau-Kreis, dem Landkreis Biberach und dem Landkreis Heidenheim.
Die erste Wettbewerbsphase ist ein „Interessenbekundungsverfahren“, in der die Wettbewerbsteilnehmer bis Ende Januar unter anderem erste Eckpunkte eines Gesamtkonzepts für einen „Innovationspark KI“vorlegen mussten.
„Die in der Wissenschaftsstadt vorhandenen Grundstücke, Infrastrukturen und bereits etablierten erfolgreichen Netzwerke sind für uns eine hervorragende Basis, unseren Eigenbeitrag darzustellen“, sagt Oberbürgermeister Gunter Czisch, der insbesondere die gute Zusammenarbeit mit IHK und Landkreisen bei diesem wichtigen Projekt betont.
„Hinter dem Antrag steht eine starke Region mit knapp einer Million Menschen. Unser Ansatz ist geprägt durch regionale, fachliche Kooperation und Durchgängigkeit von der Spitzenforschung bis hin zu kleineren und mittleren Unternehmen. Wir werden das Potenzial bestmöglich umsetzen.“Davon zeigt sich auch IHK-Hauptgeschäftsführer MaxMartin Deinhard überzeugt: „Ein Innovationspark für Künstliche Intelligenz wäre der ideale, übergeordnete Rahmen für zahlreiche regionale Aktivitäten auf diesem Zukunftsfeld.“
Weitere Partner sind die Uni Ulm, die maßgeblich bei den Inhalten des Konzepts unterstützt hat, die Technische Hochschule Ulm, die Hochschule Aalen und das Zentrum für Sonnenergie- und Wasserstoffforschung ZSW.
Sicher ist, dass in Ulm ein Teil eines angesiedelt wird. Es soll in der Wissenschaftsstadt nahe der Uni beheimatet sein. Neben Ulm gibt es einen zweiten Standort: im Rhein-Sieg-Kreis. Den Hut hat das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt auf. Der Bund will zehn Millionen Euro pro Jahr für beide Standorte des KI-Instituts zur Verfügung stellen, die Bundesländer übernehmen eine Kofinanzierung von je 600 000 Euro pro Jahr sowie eine Anschubfinanzierung von je fünf Millionen Euro.