Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Anwohner stören sich an neuem Baugebiet Holzweg II

Rat segnet neue Pläne ab – Was sich jetzt ändern könnte und was das für die Anwohner bedeutet

- Von Andreas Spengler

SCHEMMERHO­FEN - Nach Kritik von Anwohnern und weiteren Stellungna­hmen hat die Gemeinde Schemmerho­fen den Bebauungsp­lan für das Gebiet „Holzweg II“in Schemmerho­fen angepasst.

Insgesamt 22 Bauplätze mit Einfamilie­nund Doppelhäus­ern sollen im Gebiet „Holzweg II“entstehen. Nachdem die Pläne öffentlich ausgelegt worden waren, gingen zahlreiche Stellungna­hmen ein. Die Interessen­gemeinscha­ft „Nelkenstra­ße Baugebiet Holzweg II“hat unter anderem kritisiert, dass sie „als betroffene Anlieger über die Planung eines Baugebiets nicht informiert und nicht einbezogen, sondern komplett übergangen“worden sei. Die Gemeinde verweist indes auf die öffentlich­e Auslegung der Unterlagen, die im Mitteilung­sblatt bekannt gegeben worden war.

Die Anwohner kritisiere­n an den Planungen zudem, dass sie durch die „städteähnl­iche verdichtet­e Bauweise“beeinträch­tigt würden: „Die Belastunge­n nehmen zu, die Immobilien­werte werden reduziert, die Wohnund Lebensqual­ität sinkt.“Die Gemeinde verweist dagegen auf den Wohnraumma­ngel. Um den Anwohnern entgegenzu­kommen, werden die Flächen für Gebäude mit großer Kubatur aber weiter nach Osten verlagert. Das betrifft ein Geschosswo­hnungsgebä­ude mit bis zu neun Wohneinhei­ten.

Zudem wird von den Anwohnern bemängelt, dass der geplante Kreisverke­hr in der Lindenstra­ße mehr Fläche verbrauche als eine Kreuzung und zudem „erheblich teurer“sei. Auch darauf hat die Gemeinde nun reagiert: Der Kreisverke­hr ist in den aktuellen Planungen nicht mehr vorgesehen. Stattdesse­n soll die Fahrbahn an der Stelle verengt werden, um den Verkehr zu verlangsam­en.

Generelle Kritik an dem neuen Baugebiet kommt teilweise auch vom Regierungs­präsidium in Tübingen. Die Behörde bemängelt, dass „durch die Planung knapp 2,5 Hektar hochwertig­e landwirtsc­haftliche Fläche nicht mehr der produktive­n Landwirtsc­haft zur Verfügung stehen“. Daher gebe es „grundsätzl­iche Bedenken“. Die Gemeindeve­rwaltung entgegnet, dass keine alternativ­en Flächen für eine Innenentwi­cklung zur Verfügung stehen. „Um eine bauliche Weiterentw­icklung zu ermögliche­n ist leider eine Inanspruch­nahme der landwirtsc­haftlichen Fläche erforderli­ch.“

Der Gemeindera­t stimmte den überarbeit­eten Plänen schließlic­h zu. Ratsmitgli­ed Christoph Glaser votierte als Einziger dagegen. Josef Bosshart sprach hingegen von einer „guten Sache“. Die Päne werden nun erneut vier Wochen lang im Rathaus ausgelegt.

Bis das Baugebiet tatsächlic­h erschlosse­n werden könnte, dürften aber noch einige Jahre verstreich­en. „Vor fünf oder sechs Jahren wird hier überhaupt nichts passieren“, erklärte Bürgermeis­ter Mario Glaser. Zunächst soll unter anderem noch das Gebiet „Rittenäcke­r II“anstehen.

Denkbar sei für ihn jedoch, vor der Erschließu­ng des neuen Baugebiets im Holzweg bereits den Abschnitt an der Lindenstra­ße mit Gehweg und Beleuchtun­g auszubauen. Schließlic­h werde der Weg heute bereits häufig von Fußgängern genutzt. Bei den Erschließu­ngsbeiträg­en für diese Maßnahme würde die Gemeinde dann in Vorleistun­g gehen. „Das könnten wir dann erst umlegen, wenn das Baugebiet insgesamt erschlosse­n wird“, sagte Bürgermeis­ter Glaser.

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FOTO: ASP Auf der grünen Wiese im Holzweg II soll in Schemmerho­fen ein neues Baugebiet entstehen.

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