Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Wie der Schnelltest vom Discounter funktioniert
Unser Reporter hat einen ergattert – Stellt sich nach dem Test ein Gefühl der Freiheit bei ihm ein?
BIBERACH - Nach dem Discounter Aldi wollen weitere Supermärkte und Drogerien Corona-Schnelltests in den nächsten Tagen ins Sortiment aufnehmen. Unser Reporter Daniel Häfele hat sich am Dienstagnachmittag ein Set von Nasenabstrich-Tests in Biberach besorgt – und das ganz ohne Anstehen und Zittern, ob noch welche verfügbar sind. Hier berichtet er von seinen Erfahrungen:
Zwischen tiefgefrorenem Gemüse, Gartenhandschuhen und einer Kartusche für den Wassersprudler landet der Corona-Schnelltest im Einkaufskorb. Es war relativ simpel, den Antigen-Test in einer Aldi-Süd-Filiale in Biberach zu bekommen. Einkäufe erledigen, an der Kasse nach dem Test fragen, fertig. Fünf Test-Sets enthält eine Verpackung für 25 Euro. Ein stolzer Preis, denke ich mir. Zumal ich mich auch im städtischen Corona-Testzentrum einmal die Woche testen lassen könnte – und das völlig kostenlos.
Fast ein Jahr ist es her, seit das Landratsamt Biberach die ersten Corona-Fälle im Kreisgebiet gemeldet hatte. Zum Hausarzt gehen, einen Abstrich ins Labor schicken, mehrere Tage warten – die PCR-Tests gelten zwar als präzise, aber auch als vergleichsweise aufwendig. Nun soll ich innerhalb von 15 Minuten am Küchentisch herausfinden können, ob ich ansteckend bin. Und das im Alleingang. Gut, am Ende brauche ich dann doch eine halbe Stunde. Bei weiteren Malen dürfte es schneller gehen.
Zuerst lese ich mir die zweiseitig bedruckte Gebrauchsanweisung durch. Schließlich habe ich bislang keinen Corona-Test in Eigenregie erledigt und möchte alles richtig machen. Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen sind, geht es mit dem Auspacken der Testkassette und des Teststäbchens weiter. Das Probenröhrchen – es enthält eine durchsichtige Flüssigkeit – stelle ich in die Halterung aus Pappe. Stark erinnert mich all das an Experimente im Chemieunterricht.
Das Teststäbchen kommt zuerst ins eine, danach ins andere Nasenloch. Damit rolle ich an der Nasenschleimhaut mehrmals entlang. Bin ich wie vorgeschrieben 2,5 Zentimeter tief drin? Es ist schwer einzuschätzen; mir fehlt ein Spiegel. Wird schon ungefähr passen. Es kitzelt ein wenig. Ein unangenehmes Gefühl? Fehlanzeige. Anschließend ist das Teststäbchen für maximal 45 Sekunden in dem Probenröhrchen auf und ab zu bewegen sowie danach mehrmals zu kreisen. Ein Timer hilft mir bei den Zeitangaben.
Bevor ich das Teststäbchen aus der Flüssigkeit herausnehme, drücke ich das Probenröhrchen zusammen. Das Teststäbchen kann in den Restmüll. Nun passieren alle weiteren Schritte mit dem Probenröhrchen. Dieses verschließe ich mit einem Tropfaufsatz und gebe drei Tropfen der Lösung auf die Testkassette. Jetzt muss ich 15 Minuten warten, bis das Ergebnis vorliegt. Das fühlt sich dann doch wie eine Ewigkeit an. Eigentlich bin ich mir sicher: der Test fällt negativ aus. Allerdings kommen Zweifel. Ich gehe nochmal Begegnungen der vergangenen Tage gedanklich durch. Besteht vielleicht doch ein Risiko für eine Infektion?
Nach einer Vierteilstunde kommt die Entwarnung: Nur ein Strich ist bei „C“zu sehen. Laut Gebrauchsanweisung ist der Test negativ. Ich vergewissere mich noch einmal, ob ich das Ergebnis wirklich richtig interpretiere. Ja, ein Strich heißt negativ. Zwei Striche bedeuten positiv. Anders, ja vielleicht sogar befreiter, fühle ich mich aber keineswegs. Vermutlich liegt das daran, dass ich mich ohne Anlass getestet habe. Im Vorfeld eines Treffens wäre es vielleicht anders. Zudem gelten für mich weiterhin die üblichen Corona-Regeln im Alltag – davon entbindet mich auch mein negativer Corona-Test nicht.
Ein Video dazu gibt es unter www.schwäbische.de/coronatest-bc
ADAC mit Termin geöffnet
BIBERACH (sz) - Geschäftsstelle und Reisebüro des ADAC in Biberach sind nach Terminvereinbarung ab Montag, 15. März, von 10 bis 15 Uhr wieder persönlich für Mitglieder und Kunden erreichbar. Eine Terminreservierung ist unter 0711/2800-0 möglich. In der ADAC-Geschäftsstelle gelten die Hygiene- und Abstandsregeln sowie die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske.