Schwäbische Zeitung (Laupheim)
VfB Friedrichshafen zieht ins Halbfinale ein
Volleyball-Bundesligist gewinnt auch zweites Viertelfinal-Heimspiel gegen Bisons Bühl – Jetzt wartet Lüneburg
FRIEDRICHSHAFEN - Mit einem Kraftakt haben die Volleyballer des VfB Friedrichshafen den Einzug ins Play-off-Halbfinale geschafft. Nach dem 3:0 am Samstagabend gewann der VfB auch das zweite Heimspiel der Viertelfinalserie gegen die Volleyball Bisons Bühl. Am Sonntagabend hieß es in der Zeppelin Cat Halle A1 3:1 (25:21, 23:25, 25:23, 25:22). Am kommenden Samstag beginnt für Friedrichshafen das Halbfinale gegen die SVG Lüneburg. „Wir sind schon ein wenig erleichtert, dass dieser Gegner jetzt hinter uns liegt“, sagte Mittelblocker Marcus Böhme und lobte damit die Bühler.
Das alles entscheidende Spiel hatten sich die Spieler des VfB mit einer starken Leistung am Samstagabend erkämpft. Nach dem schwachen Auftritt im ersten Viertelfinale in Bühl (2:3) wurden die VfB-Profis in die Pflicht genommen – unter anderem vom Geschäftsführer Thilo SpäthWesterholt. „Alles andere als ein Sieg wäre nicht akzeptabel“, hatte SpäthWesterholt vor dem ersten Heimspiel am Samstag gesagt. Die Friedrichshafener hielten sich auch klar an die Anweisung des Chefs. Der VfB kam zu einem souveränen Erfolg. Beste Spieler beim überzeugenden 3:0 (25:17, 25:21, 25:18) waren Martti Juhkami und Nicolas Maréchal. Der Este Juhkami machte 16 Punkte und wurde zum besten Spieler gewählt, Maréchal steuerte zwölf Punkte zum Sieg bei. „Er ist unser Ruhepol, spielt total konstant und macht keinen Blödsinn“, lobte Warm den Franzosen.
Dazu bekamen die Bühler das schnelle Spiel des VfB über die Mitte nicht in den Griff. Immer wieder spielte Dejan Vincic die Bälle schnell auf die Mittelblocker Marcus Böhme und Nehemiah Mote. „Das war sehr gut“, sagte Warm. „Dejan hat die Bälle gut verteilt, und das Gute ist, dass wir über alle Positionen angreifen und gefährlich sein können.“So konnte es der VfB am Samstag auch kompensieren, dass Linus Weber immer noch nicht der dominante Spieler wie in der Hauptrunde ist. Nur zehn Punkte schaffte Weber – der aber immerhin deutlich besser im
Spiel war als am Mittwoch in Bühl, wo dem jungen Diagonalangreifer für seine Verhältnisse fast nichts gelungen war.
Auch am Sonntagabend fand Weber schwer in die Partie. Seine Mannschaftskollegen allerdings auch. Bühl war sichtlich heiß, die Sensation im Viertelfinale zu schaffen. Eine starke Aufschlagserie von Juhkami brachte den VfB Mitte des Satzes aber entscheidend in Führung. Dann machte Weber drei Punkte in Folge (19:14) – kurz darauf sorgte Juhkami für die 1:0-Satzführung. Friedrichshafen hatte den nächsten Schritt Richtung Halbfinale gemacht. Aber Bühl kam stark zurück. „Wir müssen dominant sein, dürfen Bühl nicht spielen lassen“, hatte Warm nach dem ersten Heimspiel am Samstag gesagt. Warum, zeigte sich am Sonntag im zweiten Durchgang. Zwar führte der VfB über weite Strecken des zweiten Durchgangs und kam wieder sehr oft durch die Mitte durch. Aber am Ende machte Friedrichshafen mehrere Fehler, dazu drehte Bühl auf. Im Block standen die Bisons sicher – Mathäus Jurkovics stoppte Maréchal spektakulär –, die Annahme passte, und der krasse Außenseiter verdiente sich das 1:1 nach Sätzen (25:23).
Der VfB war nicht das dominante Team, das Warm sehen wollte, und das Friedrichshafen über weite Strecken der Saison war. Jetzt haderten die Spieler teilweise mit sich selbst und den Mitspielern. Die Körpersprache der Bühler war besser, weil positiver. Dazu hatte Friedrichshafen immer wieder Probleme bei kurzen Bällen der Bühler. Doch in Sachen individuelle Klasse hatte der VfB klare Vorteile. Wenn es drauf ankam, war Friedrichshafen da. Waren die Mittelblocker da. Vor allem Marcus Böhme stach nun heraus – der international erfahrene 35-Jährige machte wichtige Punkte, darunter das 25:23.
Statt Auftrieb schien dieser Satzgewinn dem VfB allerdings ein wenig die Konzentration genommen zu haben. Schnell stand es 1:5, zur ersten technischen Auszeit 5:8. Der zweite Libero Avery Aylsworth versuchte, von draußen Einfluss zu nehmen. „Haltet zusammen wie ein Team“, rief Aylsworth ständig rein. Dem Rückstand liefen seine Mitspieler aber weiter hinterher, Gallas erhöhte per Ass auf 14:10. Von Nervosität bei den Gästen war nichts zu sehen. Plötzlich kamen die Bühler aber nicht mehr durch, der VfB hatte seine beste Phase und drehte das Spiel durch Webers Punkte zum 16:15.
Den knappen Vorsprung hielt der VfB, mehrere Chancen, sich etwas abzusetzen, ließ der Favorit aber liegen. Doch es reichte auch so. Böhme holte zwei Matchbälle heraus (24:22), Weber machte den Punkt zum 25:22.
Im Halbfinale trifft der VfB Friedrichshafen auf die
Auch steht im Halbfinale. Die können am Montag mit dem zweiten Erfolg gegen Königs Wusterhausen nachziehen.