Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Grünes Licht für energetisches Quartierkonzept
Gemeinderat vergibt Auftrag für Bereich „Burgwiesen“und Bestandsbebauung
BURGRIEDEN (te) - Im Januar wurde im Burgrieder Gemeinderat über ein klimaneutrales Energiekonzept diskutiert – in der Sitzung am Montag hat der Rat den Energieversorger EnBW, respektive die Firma IQ aus Ravensburg mit der Erstellung eines integrierten energetischen Quartierkonzepts beauftragt. Die Konzeption umfasst den Bereich „Burgwiesen“einschließlich der Bestandsbebauung in den Bereichen Bürghöfe und Hochstetten.
Bürgermeister Josef Pfaff erinnerte an einen früheren Beschluss des Gemeinderats, für das geplante Baugebiet „Burgwiesen“Möglichkeiten einer integrierten Energieversorgung näher zu untersuchen und die EnBW um ein Angebot zur Erstellung eines Versorgungskonzepts zu bitten. Dabei ging es einerseits um die zentrale Nutzung von Umweltenergie (Sonne, Erdwärme und aus der Rot) für Wärme, Kälte und Strom im Neubaugebiet „Burgwiesen“und in Bestandsgebäuden in den Bereichen Bürghöfe und Hochstetten. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Einzellösungen erwartet man von diesem Konzept aber auch eine ganzheitliche Lösung, die sowohl ökologische wie ökonomische Vorteile bringen soll.
Am Montag legten Achim Lotter (EnBW) und Frank Friesecke vom
EnBW-Partner STEG dem Ratsgremium das von der EnBW gewünschte Angebot für eine Konzeption vor. Die Fachleute erläuterten, was die Gemeinde Burgrieden von diesem Quartierskonzept erwarten darf. Wichtig ist der Kommune – das betonte der Bürgermeister mehrfach –, dass mit dem Plan eine verlässliche Entscheidungsgrundlage für Gemeinde und Gemeinderat geschaffen wird. Sie soll klar aufzeigen, was für oder gegen die Realisierung eines integrierten Energiekonzepts in dem genannten Bereich spricht.
Für das Gelingen eines energetischen Quartierkonzepts sei es erforderlich, dass sich alle Eigentümer von Baugrundstücken und Bauherren im Neubaugebiet daran beteiligen, hieß es. Dieser Umstand müsse im Bebauungsplan und in den Kaufverträgen fixiert werden. Deshalb sei es notwendig, die Vor- und Nachteile des Plans, insbesondere auch in finanzieller Hinsicht, aufzuzeigen.
Welche Kosten auf die Gemeinde für die Konzepterarbeitung zukommen, erläuterten Lotter und Friesecke auch anhand von Rechenbeispielen. Nicht weniger interessant waren die Informationen zu Möglichkeiten im Falle einer Sanierung von Bestandsgebäuden. Lotter betonte, EnBW und STEG würden der
Gemeinde und Privatpersonen bei den Themen Energieversorgung und Ortsentwicklung als Partner zur Verfügung stehen.
In der Aussprache äußerten sich etliche Räte zur Gesamtkonzeption positiv. „Ich finde es gut, dass uns bei der Energiegewinnung ein neuer Weg aufgezeigt wird“, erklärte Sandra Hörmann. In diesem Sinn äußerten sich weitere Diskutanten. Josef Pfaff sagte: „Freuen wir uns auf die Ergebnisse und sind wir gespannt, was daraus wird.“
Die Erstellung der Konzeption wird staatlich gefördert. Aktuell wird ein Zuschuss in Höhe von 75 Prozent (bisher 65) gewährt, wenn sowohl das Neubaugebiet „Burgwiesen“wie auch die Bestandsbebauung konzeptionell untersucht werden.
Dem Beschlussvorschlag der Verwaltung stimmte der Rat zu: „Die Gemeinde Burgrieden beauftragt die EnBW, beziehungsweise die Firma IQ-Integrierte Quartierlösungen, zur Erstellung eines integrierten energetischen Quartierkonzepts für das geplante Neubaugebiet zum Preis von brutto 64 045 Euro. Für die Konzeption des Bestandbereichs Hochstetten/Bürghöfe stellt der Anbieter 61 249 Euro brutto einschließlich der optionalen Leistungen zum Preis von 57 742 Euro brutto in Rechnung.“