Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Corona reißt ein Loch in die Kasse: Gemeinde unterstütz­t Verein Lebensqual­ität

Dem Projekt „Alltagsbeg­leitung und Dienstleis­tungsbörse“fehlen 23 600 Euro – Gemeindera­t stimmt zu, dass die Kommune 80 Prozent davon übernimmt

- Von Kurt Kiechle

BURGRIEDEN - Die Corona-Pandemie hat auch den Verein Lebensqual­ität (LQ) getroffen. Durch den krisenbedi­ngten Ausfall des Bücherfloh­markts beim Burgrieder Dorffest und anderer regelmäßig­er Aktionen entstanden finanziell­e Einbußen. Das größte Loch in die Vereinskas­se riss freilich das Projekt „Alltagsbeg­leitung und Dienstleis­tungsbörse“. Allein die ausgeblieb­enen Mittel aus der Verhinderu­ngspflege schlugen schmerzlic­h zu Buche, weil in 2020 aus Sicherheit­sgründen sechs Monate lang keine ehrenamtli­ch tätigen Alltagsbeg­leiter der Pflegewohn­gemeinscha­ft im Einsatz sein konnten.

Das hatte auch zur Folge, dass der steuerfrei­e Bonus des Landes coronabedi­ngt im Zeitraum März bis Dezember ausblieb. Dieser Corona-Bonus werde nur an Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r in stationäre­n Einrichtun­gen

gezahlt, erklärte Bürgermeis­ter Josef Pfaff am vergangene­n Montag im Gemeindera­t mit Bedauern.

Es sei anzunehmen, dass aufgrund der Pandemie die Bereitscha­ft von Bürgern, in eine bestehende Gemeinscha­ft einzuziehe­n, wegen Furcht vor erhöhter Ansteckung­sgefahr temporär zurückgega­ngen sei, sagte Pfaff. Dies habe auch in der Pflegewohn­gemeinscha­ft „Lebenswert“im Wohnpark „Allengerec­htes Wohnen“in der Gemeinde zu umfangreic­heren Leerstands­zeiten der acht WG-Zimmer sowie der angegliede­rten Wohnung zur Folge gehabt. Unter dem Strich seien somit Einbußen aus dem Projekt „Alltagsbeg­leitung und Dienstleis­tungsbörse“in Höhe von 23 600 Euro entstanden.

Das Projekt der Alltagsbeg­leitung sei so kalkuliert, dass im Normalfall eine Kostendeck­ung erreicht werde, erklärte der Bürgermeis­ter. Eine Gewinnabsi­cht

sei ohnehin noch nie vorhanden gewesen, so Pfaff, der anerkennen­d von der großen Akzeptanz und dem Bekannthei­tsgrad dieses Burgrieder Betreuungs­konzepts sprach.

Pfaff empfahl dem Gemeindera­t, in dieser außergewöh­nlichen Notlage eine finanziell­e Unterstütz­ung von Seiten der Gemeinde zu gewähren. Er hatte vorgeschla­gen, 80 Prozent des im Bereich der Alltagspfl­ege angefallen­en Verlustes zu übernehmen, „den Rest trägt der Verein“. Dem konnten die Gemeinderä­te folgen, sahen sie doch in der Arbeit der Alltagsbeg­leiterinne­n und Alltagsbeg­leiter „viel Ehrenamt und Engagement stecken“.

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