Schwäbische Zeitung (Laupheim)

SV Steinhause­n baut auf Bernd Fähnrich

Fußball, Bezirkslig­a: Er folgt beim SVS zur neuen Saison als Trainer auf Wolfgang Steinbach

- Von Felix Gaber

STEINHAUSE­N - Fußball-Bezirkslig­ist SV Steinhause­n geht die Saison 2021/22 mit Bernd Fähnrich als neuem Trainer an. Er folgt beim derzeitige­n Tabellense­chsten auf Wolfgang Steinbach. Fähnrich bringt seine Söhne Marc (als Co-Spielertra­iner) und Patrick (als Spieler) mit. CoTrainer und Coach der zweiten Mannschaft bleibt Patrick Salzer.

„Die Chemie zwischen Mannschaft und Trainer passt einfach nicht richtig, das war nach den Spielen zu merken. Längerfris­tig würde es nicht gut gehen“, begründet Tobias Rothenbach­er, Abteilungs­leiter und Stürmer des SVS, die Trennung von Wolfgang Steinbach zum Saisonende. Dieser war im Sommer vergangene­n Jahres auf Dietmar Mang gefolgt. „Trotz allem wollen wir die Saison mit ihm als Trainer zu Ende bringen, ein Vertrag ist ein Vertrag. Außerdem stimmen die sportliche­n Ergebnisse und das Training ist sehr gut“, erläutert Rothenbach­er.

Für den Fall, dass die Saison noch weitergehe­n sollte, erwartet der 31Jährige keine negativen Auswirkung­en. „Dafür sind die Spieler einfach zu ambitionie­rt, um sich hängen und den Trainer im Stich zu lassen. Ziel bleibt der Klassenerh­alt und den werden wir erreichen.“Dass die Saison überhaupt noch fortgesetz­t wird, glaubt Rothenbach­er unterdesse­n nicht. „Aufgrund der steigenden Corona-Zahlen gehe ich von einem Abbruch und einer Annullieru­ng der Spielzeit aus, auch wenn ich es mir natürlich anders wünschen würde.“

Wolfgang Steinbach hatte der SVS-Abteilungs­leiter laut eigener Aussage vor Weihnachte­n darüber informiert, dass der Verein für die nächste Saison nicht mehr mit ihm plant. „Da war ich sehr überrascht. Ich hatte davon noch nichts gehört und bin davon ausgegange­n, dass es funktionie­rt zwischen Mannschaft und Trainer“, sagt Steinbach. „Ich habe immer wieder die Spieler dazu aufgeforde­rt, etwas zu sagen, wenn was nicht stimmt. Da kam nichts.“Es sei schade, dass es nach der Saison nicht weitergehe­n werde, aber er nehme die Entscheidu­ng sportlich. „Ich hätte gerne weiter beim SV Steinhause­n gearbeitet. Es ist ein guter Verein mit guten Spielern, das habe ich Tobias Rothenbach­er gesagt“, so der 65-Jährige. „Es gibt kein böses Blut, ich kann mir nichts vorwerfen.“

Falls die Spielzeit wieder aufgenomme­n werden sollte, werde er weiter vollen Einsatz zeigen. „Dafür bin ich durch und durch Fußballer. Ich bin motiviert und möchte die Station bestmöglic­h abschließe­n“, sagt Steinbach. „Ich gehe davon aus, dass die Spieler voll mitziehen würden, trotz der Entscheidu­ng im Sommer getrennte Wege zu gehen.“Er sei sich mittlerwei­le nicht mehr ganz sicher, ob die Saison noch weitergehe­n wird, hoffe aber darauf, dass die Vorrunde noch zu Ende gespielt werden kann.

Bei der Suche nach einem neuen Trainer sind laut Rothenbach­er mehrere Kandidaten kontaktier­t worden. „Weiterführ­ende Gespräche gab es aber nur mit Bernd Fähnrich. Sein Konzept passt einfach zum Verein. Er will attraktive­n, offensiv geprägten Fußball spielen lassen. Und das ist unser Anspruch“, führt der SVSAbteilu­ngsleiter aus. „Zudem ist er ein sehr erfahrener Trainer.“In dieser Saison coacht der 55-Jährige die C-Jugend seines Heimatvere­ins FV Bad Waldsee, davor arbeitete er drei Jahre lang als Trainer des FC Schwarzenb­erg

in Österreich (5. Liga). Seine bislang letzte Station in Oberschwab­en im Aktivenber­eich war beim SV Ebenweiler (Saison 17/18, Bezirkslig­a Donau). Zuvor war Bernd Fähnrich für etliche Vereine tätig, so auch für den FV Bad Schussenri­ed in der Landesliga-Saison 2012/13. „Wir haben uns zunächst auf einen Vertrag für die kommende Saison geeinigt. Er darf aber gerne länger unser Trainer bleiben, wenn es für beide Seiten passt“, sagt Rothenbach­er.

Dass ebenso Fähnrichs Söhne Marc und Patrick im Sommer kommen, sei eine sehr gute Verstärkun­g für den Verein. Patrick Fähnrich bringt Verbandsli­ga- (FC Wangen) und Landesliga-Erfahrung (SV Oberzell, SV Reinstette­n, FV Biberach, FC Wangen, SC Pfullendor­f, SV Denkingen/Südbaden) mit. „Er wird nicht jedes Training und Spiel mitmachen können, weil er derzeit die TrainerA-Lizenz

macht und weiter die B-Junioren des SSV Ulm 1846 coachen wird, die aktuell in der Oberliga spielen“, so der SVS-Abteilungs­leiter.

Der neue Co-Spielertra­iner Marc Fähnrich, dessen derzeitige­r Club der SV Ellwangen ist, hat auch schon in der Landesliga (SV Oberzell, FV Biberach) und der Bezirkslig­a (SV Ebenweiler) gespielt. Die Personalpl­anung ist damit nach Angaben von Rothenbach­er abgeschlos­sen, alle Spieler des aktuellen Kaders hätten schon für die Saison 21/22 zugesagt.

„Der SV Steinhause­n macht schon seit Jahren eine sehr gute Arbeit. Diese Entwicklun­g möchte ich vorantreib­en“, erklärt Bernd Fähnrich. „Ich freue mich ebenso sehr darauf, mit meinen beiden Söhnen in einem Verein zusammenzu­arbeiten. Diese Konstellat­ion hat es noch nicht gegeben, bisher war es immer nur einer.“Spannend an der Aufgabe sei ebenfalls, in einem Bezirk zu arbeiten, in dem er noch nie als Trainer tätig gewesen sei. Bei einem Verein im Bezirk Riß habe er bislang nur als Spieler Spuren hinterlass­en, als er in den 1990er-Jahren einige Partien für den SV Eberhardze­ll absolviert habe.

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ARCHIVFOTO: VOLKER STROHMAIER Der SV Steinhause­n (vorn Max Wanner) wird in der kommenden Saison von Bernd Fähnrich trainiert.
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ARCHIVFOTO: GABER Tobias Rothenbach­er
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FOTO: PRIVAT Bernd Fähnrich

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