Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Neue Schilder sollen Besuch erleichtern
Verbesserte Orientierung rund um die Universität und die Wissenschaftsstadt
ULM - Als ein „starkes Zeichen mit Wiedererkennungswert“hat Baubürgermeister Tim von Winning das neue Orientierungssystem auf dem Oberen Eselsberg in Ulm bezeichnet. 276 Schilder wurden in den vergangenen Monaten an 153 Stellen an den Straßen und Wegen der Universität und der Wissenschaftsstadt aufgestellt. Entwickelt worden war das Beschilderungssystem von Axel Steinberger aus Zürich.
Rund zwei Millionen Euro kosteten die neuen Schilder, damit blieben die Kosten im geplanten Rahmen, was der Baubürgermeister für keine Selbstverständlichkeit hält. Dabei waren die Baumaßnahmen extrem aufwendig, wie Bauleiter Johann Karmann erklärte, denn jeder einzelne Standort musste einzeln begutachtet worden. Die städtische Verkehrsplanerin Ute Metzler ergänzte, dass jedes Mal geprüft werden musste, welche Leitungen im Untergrund liegen. Und für die riesigen, acht Meter hohen Tafeln an den Zufahrten zum Oberen Eselsberg musste sogar eine Bauwerksprüfung vorgenommen werden, in der zum Beispiel die Statik ähnlich wie bei einer Brücke geprüft wird.
Das alte Beschilderungssystem war nach 50 Jahren an seine Grenzen gekommen und auch durcheinandergeraten, die 23 Parkplätze sind nicht mehr in einer Richtung aufsteigend nummeriert, sondern in der Reihenfolge der Entstehung. Die Menge an Schildern ist wegen der Vielzahl an Gebäuden notwendig, die sich auf rund zweieinhalb Kilometern über den Eselsberg erstrecken: „Das ist länger als die Champs-Élysées“, merkte Wilmuth Lindenthal, Amtsleiter
Bau und Vermögen BadenWürttemberg, an. Die neuen Schilder mit ihrem Bogen sollen dabei an den Bogen erinnern, den der Berliner Ring als Klammer um den Oberen Eselsberg legt. Die bronzefarbenen Schilder wurden von dem Fachmann Axel Steinberger entwickelt, der auch die Halmburger Elbphilharmonie und mehrere Flughäfen beschildert hat. Die Schilder zu dem Kliniken haben dabei eine orangene Grundfarbe, um noch auffälliger den Weg zur Notfallhilfe zu weisen. Für die Zukunft kann sich Lindenthal vorstellen, die Schilder mit elektronischen Anzeigen zum Beispiel zur Belegung der Parkplätze zu ergänzen.
Das gemeinsame Beschilderungssystem von Stadt Ulm und Land Baden-Württemberg weist dabei nicht nur den Autofahrern entlang der städtischen Straßen den Weg, sondern auch den Fußgängern zwischen den landeseigenen Gebäuden. Im Science Park II und III werden laut Tim von Winning weitere Schilder folgen, die zu den dortigen Firmen weisen, ohne zu Werbetafeln zu werden. Auch im Handy-Zeitalter haben solche Tafeln in den Augen des Baubürgermeisters ihre Berechtigung, da sie über eine unschlagbare Einfachheit verfügen. Projektleiter Thomas Domick wünscht sich, dass die Anlieger des Geländes ihren Besuchern die mit Buchstaben benannten Quartiere nennen statt der Straßennamen. Allein die über zwei Kilometer lange Albert-Einstein-Allee ist in acht Quartiere eingeteilt. Die Quartiere sind mit unterschiedlichen Farben und Buchstaben gekennzeichnet, die Bauabschnitte des Science Park behalten dabei ihre römische Nummerierung von I bis III.