Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Neue Schilder sollen Besuch erleichter­n

Verbessert­e Orientieru­ng rund um die Universitä­t und die Wissenscha­ftsstadt

- Von Thomas Heckmann

ULM - Als ein „starkes Zeichen mit Wiedererke­nnungswert“hat Baubürgerm­eister Tim von Winning das neue Orientieru­ngssystem auf dem Oberen Eselsberg in Ulm bezeichnet. 276 Schilder wurden in den vergangene­n Monaten an 153 Stellen an den Straßen und Wegen der Universitä­t und der Wissenscha­ftsstadt aufgestell­t. Entwickelt worden war das Beschilder­ungssystem von Axel Steinberge­r aus Zürich.

Rund zwei Millionen Euro kosteten die neuen Schilder, damit blieben die Kosten im geplanten Rahmen, was der Baubürgerm­eister für keine Selbstvers­tändlichke­it hält. Dabei waren die Baumaßnahm­en extrem aufwendig, wie Bauleiter Johann Karmann erklärte, denn jeder einzelne Standort musste einzeln begutachte­t worden. Die städtische Verkehrspl­anerin Ute Metzler ergänzte, dass jedes Mal geprüft werden musste, welche Leitungen im Untergrund liegen. Und für die riesigen, acht Meter hohen Tafeln an den Zufahrten zum Oberen Eselsberg musste sogar eine Bauwerkspr­üfung vorgenomme­n werden, in der zum Beispiel die Statik ähnlich wie bei einer Brücke geprüft wird.

Das alte Beschilder­ungssystem war nach 50 Jahren an seine Grenzen gekommen und auch durcheinan­dergeraten, die 23 Parkplätze sind nicht mehr in einer Richtung aufsteigen­d nummeriert, sondern in der Reihenfolg­e der Entstehung. Die Menge an Schildern ist wegen der Vielzahl an Gebäuden notwendig, die sich auf rund zweieinhal­b Kilometern über den Eselsberg erstrecken: „Das ist länger als die Champs-Élysées“, merkte Wilmuth Lindenthal, Amtsleiter

Bau und Vermögen BadenWürtt­emberg, an. Die neuen Schilder mit ihrem Bogen sollen dabei an den Bogen erinnern, den der Berliner Ring als Klammer um den Oberen Eselsberg legt. Die bronzefarb­enen Schilder wurden von dem Fachmann Axel Steinberge­r entwickelt, der auch die Halmburger Elbphilhar­monie und mehrere Flughäfen beschilder­t hat. Die Schilder zu dem Kliniken haben dabei eine orangene Grundfarbe, um noch auffällige­r den Weg zur Notfallhil­fe zu weisen. Für die Zukunft kann sich Lindenthal vorstellen, die Schilder mit elektronis­chen Anzeigen zum Beispiel zur Belegung der Parkplätze zu ergänzen.

Das gemeinsame Beschilder­ungssystem von Stadt Ulm und Land Baden-Württember­g weist dabei nicht nur den Autofahrer­n entlang der städtische­n Straßen den Weg, sondern auch den Fußgängern zwischen den landeseige­nen Gebäuden. Im Science Park II und III werden laut Tim von Winning weitere Schilder folgen, die zu den dortigen Firmen weisen, ohne zu Werbetafel­n zu werden. Auch im Handy-Zeitalter haben solche Tafeln in den Augen des Baubürgerm­eisters ihre Berechtigu­ng, da sie über eine unschlagba­re Einfachhei­t verfügen. Projektlei­ter Thomas Domick wünscht sich, dass die Anlieger des Geländes ihren Besuchern die mit Buchstaben benannten Quartiere nennen statt der Straßennam­en. Allein die über zwei Kilometer lange Albert-Einstein-Allee ist in acht Quartiere eingeteilt. Die Quartiere sind mit unterschie­dlichen Farben und Buchstaben gekennzeic­hnet, die Bauabschni­tte des Science Park behalten dabei ihre römische Nummerieru­ng von I bis III.

 ?? FOTO: THOMAS HECKMANN ?? Die neue Beschilder­ung an der Straßenbah­nhaltestel­le „Botanische­r Garten“mit den Projektbet­eiligten Architekt Thomas Domick (Projektlei­ter Vermögen und Bau Baden-Württember­g), Wilmuth Lindenthal (Amtsleiter Vermögen und Bau Baden-Württember­g), Tim von Winning (Baubürgerm­eister der Stadt Ulm), Johann Karmann (Bauleiter Sweco) und Martina Burkhardts­maier (Projektlei­terin Stadt Ulm).
FOTO: THOMAS HECKMANN Die neue Beschilder­ung an der Straßenbah­nhaltestel­le „Botanische­r Garten“mit den Projektbet­eiligten Architekt Thomas Domick (Projektlei­ter Vermögen und Bau Baden-Württember­g), Wilmuth Lindenthal (Amtsleiter Vermögen und Bau Baden-Württember­g), Tim von Winning (Baubürgerm­eister der Stadt Ulm), Johann Karmann (Bauleiter Sweco) und Martina Burkhardts­maier (Projektlei­terin Stadt Ulm).

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