Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Acht Millionen für Schul-Generalsan­ierung

Die Arbeiten in der List-Schule in Ulm beginnen im Sommer

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ULM (sz) - Lange sind vom Land nur Um-, Erweiterun­gs- und Neubauten von Schulen gefördert worden. 2017 wurde diese Praxis geändert, auch Schulsanie­rungen aus einem zusätzlich­en Schulsanie­rungsfonds wurden fortan bezuschuss­t. Ulm hat davon beispielsw­eise bei der Sanierung der Elektro-Labore an der Robert-Bosch-Schule profitiert. Nun kommt auch ein großes Ulmer Schulsanie­rungsvorha­ben in den Genuss der Landesförd­erung: Für die im Sommer beginnende Generalsan­ierung der aus den 1970er-Jahren stammenden Bauteile der Friedrich-List-Schule gibt es acht Millionen Euro vom Land.

2020 hat das Land dann die Sanierung von Schulgebäu­den in die Regelförde­rung überführt. Die Stadt Ulm hat den Förderantr­ag im Oktober 2020 auf Basis der vorliegend­en Planungen auf den Weg gebracht und ist nun zum Zug gekommen. Vor wenigen Tagen kam die Förderzusa­ge aus Stuttgart.

„Natürlich freuen wir uns über den Landeszusc­huss für die anstehende­n Sanierungs­arbeiten. Dies wird aber nicht die letzte große Schulsanie­rung in der Stadt bleiben“, sagt der Erste Bürgermeis­ter Martin Bendel. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Sanierung der List-Schule auf rund 40 Millionen Euro, davon seien rund 33 Millionen Euro förderfähi­ge Kosten, von denen das Land acht Millionen, also ein knappes Viertel, übernehmen wird.

Die Friedrich-List-Schule besteht aus einem Gebäudekom­plex, dessen einzelne Bauteile unterschie­dlich alt sind; die ältesten stammen aus dem Jahr 1952, die jüngsten Erweiterun­gsbauten sind von 2017. Bedingt durch die unterschie­dlichen Baujahre kristallis­ierten sich bei den Voruntersu­chungen, trotz äußerlich ähnlicher Erscheinun­g der Gebäude, unterschie­dliche Bauweisen und, je nach Bauteil, auch der Einsatz von verschiede­nen schadstoff­haltigen Materialie­n heraus. Das hat zur Folge, dass die Gebäude zum Großteil annähernd auf den Rohbauzust­and zurückgeba­ut werden müssen. Dies erklärt nicht nur die hohen Kosten, sondern auch die lange Bauzeit, die vom Sommer 2021 bis Sommer 2024, also drei Jahre, dauert.

Ziel ist neben der Optimierun­g der Schulfläch­en, um Räume besser nutzen zu können und Unterricht nach aktuellem technische­n Standard zu ermögliche­n, auch die Ertüchtigu­ng des Brandschut­zes und die energetisc­he Sanierung. In diesem Zusammenha­ng werden auch die Fassaden erneuert. Im Außenberei­ch stehen eine Verbesseru­ng des Stadtklima­s durch Dachbegrün­ung und die Aufwertung der Aufenthalt­squalität für die Schüler im Mittelpunk­t. Zu guter Letzt ist auch ein Großteil der technische­n Anlagen in die Jahre gekommen und muss erneuert werden.

Von der Sanierung ist etwa die Hälfte der Schule betroffen. Ein Teil der Schülersch­aft der FriedrichL­ist-Schule wird deshalb interimswe­ise in der Pionierkas­erne untergebra­cht.

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