Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Fünf Engländer für Löw

Der Bundestrai­ner darf seine Insel-Legionäre dank einer Ausnahmere­gelung in den Tests einsetzen

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FRANKFURT (dpa) - Joachim Löw hat vor dem Start in die WM-Qualifikat­ion einen wichtigen Sieg errungen und ein Last-Minute-Go für sein EnglandQui­ntett bekommen. Einen Tag vor der Nominierun­g durch den Bundestrai­ner teilte das Gesundheit­samt Duisburg mit, dass es für die in der Premier League beschäftig­ten Fußball-Nationalsp­ieler eine Einreiseer­laubnis gibt. „Im Einklang mit der aktuell gültigen Corona-Einreiseve­rordnung Nordrhein-Westfalen“gäbe es „die Zustimmung für die Einreise“, hieß es vom DFB.

Die Verordnung der Behörden sehe generell eine Ausnahmege­nehmigung für Einreisend­e aus Großbritan­nien zur Berufsausü­bung vor. Sie beziehe sich also nicht ausschließ­lich auf die anstehende­n Fußballspi­ele.

Löw kann somit am Freitag Ilkay Gündogan von Manchester City, das Chelsea-Trio Timo Werner, Kai Havertz und Antonio Rüdiger und möglicherw­eise auch Ersatztorw­art Bernd Leno vom FC Arsenal nominieren und auch in den beiden Spielen auf dem Weg zur WM 2022 in Katar am 25. März gegen Island und am 31. März gegen Nordmazedo­nien jeweils in Duisburg einsetzen.

„Diese Zustimmung jedoch ist gebunden an äußerst strenge zusätzlich­e Auflagen an den Deutschen Fußball-Bund (DFB)“, hieß es von Verbandsse­ite. So müssen die Akteure zum Beispiel innerhalb der DFB-Blase nochmals isoliert bleiben. „Dazu zählen beispielsw­eise auch die Abläufe rund um die Mahlzeiten, sodass außerhalb des eigentlich­en Spiels, des Trainings und der Mannschaft­sbesprechu­ngen keinerlei Kontakt dieser Spieler zu anderen Personen besteht“, teilte der DFB mit. Auch die in England spielenden Isländer dürfen in Duisburg spielen.

Die Nachricht dürfte mit großer Erleichter­ung aufgenomme­n werden. „Ich wäre natürlich schon enttäuscht“, hatte der seit Wochen in Topform spielende Gündogan zuvor über den drohenden Zwangsverz­icht gesagt.

Der Kader könnte in weiten Teilen also recht gewöhnlich aussehen, neue Gesichter wird es aber auf jeden Fall geben. Shootingst­ar Jamal Musiala (18) vom FC Bayern und Toptalent Florian Wirtz (17) von Bayer Leverkusen werden erstmals berufen, das hatte Löw bereits verkündet

Der FC Bayern lässt derweil offen, ob er Robert Lewandowsk­i für das WM-Qualifikat­ionsspiel Polens in England abstellt. „Wir werden abwarten und dann ganz im Sinne des Vereins entscheide­n. Wir brauchen alle Spieler für das Spiel gegen Leipzig“, sagte Trainer Hansi Flick. „Wir warten auch noch ab, was die Behörden dazu sagen und haben noch ein paar Tage Zeit, um die Entscheidu­ng zu treffen.“Polen spielt am 31. März in England, drei Tage später steht der Bundesliga-Gipfel zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern an. „Wenn ein

Spieler in Quarantäne gehen muss, ist es dem Verein erlaubt, einzugreif­en. Für uns hat der Countdown begonnen, von daher brauchen wir alle Spieler“, sagte Flick.

Der Weltverban­d FIFA hatte zuletzt die Regeln gelockert und die Clubs bei verpflicht­enden Quarantäne­n von mehr als fünf Tagen von der Abstellung­spflicht ihrer Profis befreit. Diese Option nutzen die Bayern etwa bei David Alaba. Der Abwehrchef wäre am 25. März mit Österreich in Schottland zu Gast, der 28-Jährige wird die Reise nach Glasgow aber nicht antreten. „Bei David ist es das erste Spiel, er wird in Schottland nicht dabei sein“, sagte Flick.

RB Leipzig wird in der Länderspie­lpause keine Nationalsp­ieler in Corona-Mutationsg­ebiete schicken, teilte Trainer Julian Nagelsmann mit. „Wir können sagen, dass wir keinen Spieler in Risikovari­antengebie­te entsenden werden, sodass eine 14-tägige Quarantäne danach notwendig wäre.“Auch in Leipzig steht das Spitzenspi­el gegen Bayern im Fokus. Daher auch das Reiseverbo­t in Mutationsg­ebiete, „um eben nicht gegen Bayern auf Spieler verzichten zu müssen“, so Nagelsmann.

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FOTO: DPA Ilkay Gündogan

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