Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Halder investiert 11,5 Millionen Euro
In Bronnen entstehen ein Hochregallager, eine neue Versandhalle und ein zusätzliches Behälterlager
BRONNEN - Die Erwin Halder KG in Bronnen hat die Zukunft im Blick. Am Standort in Bronnen wird die Logistik erweitert. Es entstehen ein automatisiertes Hochregallager für Paletten, eine neue Versandhalle und ein zusätzliches Behälterlager. Die Investitionssumme beläuft sich auf zirka 11,5 Millionen Euro. Baubeginn ist im April. Fertigstellung und Inbetriebnahme sind für das zweite Quartal 2022 geplant.
„Unser Lager platzt aus allen Nähten“, sagt der Geschäftsführer Stefan Halder. „Es gibt keine freien Plätze mehr im Behälterlager und auch das Palettenlager ist voll. Viele Paletten und Gitterboxen stehen bereits außerhalb der Logistik. Es gibt kaum Platz zur geordneten Bereitstellung von Ausgangsfrachten. Aktuell ist auch keine Heckentladung von LKW im Trockenen möglich.“Bei den Hammerprodukten und der Palettenware gelte derzeit noch das „Mannzur-Ware-Prinzip“, das heißt die benötigten Materialien müssen von den Arbeitskräften selbst geholt werden.
Auch das soll sich mit der geplanten Erweiterung ändern, sagt Halder.
„Unser Ziel ist, dass durch das neue automatisierte Hochregallager die Ware zum Mann kommt.“Das ermöglicht eine rationellere Kommissionierung von Paletten und Gitterboxen. Die Anzahl der Stellplätze im Behälterlager wird verdoppelt und es wird ein großer Versandplatz zur strukturierten Bereitstellung von Ausgangsfrachten eingerichtet. Künftig soll es auch einen modernen Be- und Entladebereich mit Ladebrücken für LKW geben.
Die Planungen laufen bereits seit Ende 2019, sagt der Geschäftsführer. „Dabei arbeiten wir mit unseren bewährten Partnern, wie dem Architekturbüro Jaumann, dem Ingenieurbüro Reuder für die Elektroplanung, dem Ingenieurbüro Spleis für Heizung, Lüftung, Sanitär und der IWL AG aus Ulm für die Logistiksysteme und -Prozesse zusammen. Ein Grundsatz von uns ist, wenn möglich regionale Firmen und Dienstleister zu berücksichtigen. Darauf wird auch bei der Auftragsvergabe für die Bauarbeiten geachtet.“
Aktuell läuft das Genehmigungsverfahren für das Bauvorhaben. Der Achstetter Gemeinderat hat bereits seine Zustimmung zum Baugesuch gegeben. Die Ausschreibung und die Vergabe der ersten Bauaufträge werden Ende März abgeschlossen.
Um eine ungehinderte Aus- und Einfahrt der LKW zu gewährleisten, baut die Gemeinde Achstetten einen Wendehammer. „Geplant ist dieser schon länger“, sagt Halder, „aber bisher noch nicht notwendig gewesen.“
Es wurde darauf geachtet, dass der Neubau die Höhe der angrenzenden Hallen von 10 Meter nicht überschreitet. „Da das Hochregallager eine Gesamthöhe von 16 Meter hat, haben wir uns dazu entschieden, sechs Meter in die Tiefe zu bauen.“Aus Gründen des Brandschutzes wird eine Sprinkleranlage integriert. Der dazugehörige Wassertank fasst eine Million Liter.
Die Vorteile des Neubaus seien offensichtlich, sagt Halder. „Es wird Platz geschaffen für zirka 36 000 weitere Behälter, und auch andere Behältergrößen als bisher sind möglich. Durch diese Erweiterung wird die Leistungsfähigkeit des Behälterlagers erhöht, Wartezeiten werden verringert.“Insgesamt bietet das neue Hochregallager Platz für zirka 4000 Paletten und Gitterboxen mit automatischer Ein- und Auslagerung inklusive Kommissionierung. Ebenso werden die Themen Be- und Entladen von LKW und der Platzmangel im Versand mit der Erweiterung gelöst.
In den Planungen wurden auch künftige Erweiterungsmöglichkeiten berücksichtigt. „Das wäre bei Bedarf in allen Bereichen auf dem eigenen Grundstück möglich“, sagt Stefan Halder. Und auch die Umwelt hat das Unternehmen im Blick und setzt auf regenerative Energien. „Schon bisher produzieren wir etwa ein Drittel des verbrauchten Stroms mit unserer Photovoltaik-Anlage auf den Dächern der Firma. Auf dem Neubau soll ebenfalls eine PV-Anlage installiert werden. Unser Ziel ist es, dann mindestens 50 Prozent des benötigten Stroms mit Sonnenenergie selbst zu erzeugen.“
Die aktuelle Krise betreffe auch die Firma Halder, sagt der Geschäftsführer. „Unabhängig davon investieren wir dennoch antizyklisch, um so auch ein positives Signal an unsere Belegschaft zu senden und die regionale Wirtschaft zu unterstützen. So haben wir es bereits während der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 gehalten, als wir eine neue Logistik- und Produktionshalle gebaut haben.“
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