Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Volksverhetzende Inhalte verschickt?
Mehrere Wohnungen wurden durchsucht
NEU-ULM (sz) - Die Kriminalpolizei Neu-Ulm hat am Dienstag fünf Wohnungen in den Landkreisen Neu-Ulm und Günzburg durchsucht. Der Vorwurf gegen die Beschuldigten lautet Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Volksverhetzung.
In den Morgenstunden vollzog die Kripo unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Memmingen insgesamt fünf Durchsuchungsbeschlüsse in Neu-Ulm, Günzburg und Offingen. Den fünf Beschuldigten, vier Männer im Alter von 18 bis 56 Jahren sowie eine 56-jährige Frau, wurde vorgeworfen, in Chatgruppen und über soziale Medien strafrechtlich relevante Inhalte verbreitet zu haben. Die Einsatzkräfte stellten im Rahmen der Durchsuchungen insgesamt fünf Handys zur Auswertung sicher.
Viele seien sich ihres verbotenen Handelns und deren Folgen überhaupt
Viviane Bolin
(Foto) wird neue Kuratorin für die archäologische Sammlung im Museum Ulm. Sie tritt zum 1. Juli die Nachfolge des langjährigen Kurators und stellvertretenden Museumsdirektors
an, der nach über 36 Jahren am Museum Ulm in den Ruhestand wechseln wird. Die gebürtige Saarländerin Viviane Bolin (geboren 1985) wuchs in Düsseldorf auf und studierte Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie an der Universität Hamburg sowie Archäologische Wissenschaften und Koreanisik an der Ruhr-Universität Bochum und der Sogang Universität Seoul/Südkorea. Im weiteren Verlauf untersuchte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Universität zu Köln die paläolithische Kunst des Solutréen auf der Iberischen Halbinsel. Dazu gehörte auch die wissenschaftliche Leitung mehrerer Ausgrabungskampagnen in der Cueva de Ardales/Spanien, um den Zusammenhang zwischen der steinzeitlichen Besiedlung und der Höhlenkunst dort zu erforschen. Diese und andere spanische Höhlen stehen seit einigen Jahren im Zentrum eines wissenschaftlichen Diskurses zu der Frage, ob Neandertaler bereits vor dem modernen Menschen
Kurt Wehrberger
nicht bewusst, wenn sie ihr Handy oder die sozialen Medien nutzen und dabei zumeist unüberlegt, „im Spaß“oder im Sinne schwarzen Humors strafrechtlich relevante Inhalte ins Netz einstellen oder in von Chatgruppen austauschen, heißt es seitens der Polizei. Die Staatsanwaltschaften beantragen in aller Regel bereits bei Ersttätern einen Durchsuchungsbeschluss, bei dessen Vollzug in der Folge elektronische Geräte wie Handys, Laptops oder andere Datenträger durch die Kriminalpolizei sichergestellt und ausgewertet werden.
Im Anschluss werden bei erfolgtem Tatnachweis auch bereits gegenüber Ersttätern empfindliche Geldstrafen im drei- bis vierstelligen EuroBereich verhängt. Überdies unterliegen die elektronischen Geräte als Tatmittel der Einziehung, was bedeutet, dass die Täter diese nicht mehr zurückerhalten.
Kunst kreierten. Durch ihre Mitarbeit an wissenschaftlichen Projekten im In- und Ausland verfüge sie außerdem über umfangreiche Erfahrungen in allen Bereichen der Archäologie. Die Verbindung von Archäologie und Kunst, die ihren Forschungsschwerpunkt ausmacht, qualifiziere sie für die Herausforderungen, die sie in Ulm erwarten. Denn eine ihrer Hauptaufgaben wird die Neueinrichtung der Ausstellung zum Unesco-Welterbe „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“mit dem Hauptexponat des „Löwenmenschen“bis zum Jahr 2023 sein. Die archäologische Abteilung des Museum Ulm umspannt einen zeitlichen Bogen von der Zeit des Neandertalers bis in das Ulm des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Höhepunkt ist der weltweit einzigartige Löwenmensch, mit dem das Museum eines der ältesten figürlichen Schnitzwerke der Welt besitzt. Die Mensch-Tier-Skulptur aus Mammutelfenbein ist rund 40 000 Jahre alt und wurde in der Stadel-Höhle im Lonetal entdeckt.