Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Mit Selbstbewusstsein gegen eine Bilanz des Grauens
Ravensburg Towerstars am Freitag gegen Dresden und am Sonntag in Bayreuth – Pompei wieder im Kader
RAVENSBURG - Das könnte jetzt jedem Fan der Ravensburg Towerstars ein bisschen wehtun: 1:2 in Bietigheim, 1:3 gegen Heilbronn, 1:5 gegen Tölz, 2:1 in Weißwasser, 3:5 gegen Kaufbeuren, 4:5 nach Verlängerung in Crimmtischau, 3:4 nach Penaltyschießen gegen Freiburg, 1:5 in Kassel, 2:3 nach Verlängerung gegen Frankfurt, 0:4 in Bad Nauheim – so lauteten die vergangenen zehn Ergebnisse der Ravensburg Towerstars in der DEL2. Ein Sieg, neun Niederlagen – oder auch: eine Bilanz des Grauens. Und trotzdem hat sich Marc Vorderbrüggen, Trainer der Ravensburg Towerstars, sage und schreibe 21 Punkte für die verbleibenden sieben Saisonspiele in der DEL2-Hauptrunde vorgenommen.
21 von 21 möglichen Punkten. Dieses Signal des maximalen Selbstbewusstseins sendet der TowerstarsCoach in einer Phase, in der seine Mannschaft von Niederlage zu Niederlage eilt, in der ein frühes Saisonende immer wahrscheinlicher wird, weil die Towerstars drohen, die Playoffs und damit das Minimalziel in dieser Saison zu verpassen. Doch Vorderbrüggen hat einen guten Grund dafür:
Er glaubt voll und ganz an das Potenzial seiner Mannschaft. „Wenn wir ins Rollen kommen, wird es schwer, uns zu schlagen“, sagt Vorderbrüggen. Zu spüren bekommen sollen das die Dresdner Eislöwen am Freitag (19.30 Uhr) und die Bayreuth Tigers am Sonntag (17 Uhr).
Selbstbewusst macht Vorderbrüggen nicht zuletzt, dass mit Mathieu
Pompei einer der Topstürmer nach wochenlanger Verletzung wieder in den Kader zurückkehren wird. Die Paradereihe eins mit Andreas Driendl, Robbie Czarnik und Pompei ist dadurch aber noch nicht komplett. Denn Czarnik muss nach dem gegen Frankfurt kassierten Check wegen Kopfschmerzen weiter pausieren. Ausfallen wird zudem Verteidiger Kilian Keller,
den es ähnlich in Bad Nauheim erwischte. Eine Lücke in der Verteidigung entsteht deshalb aber nicht. Erstens ist Eric Bergen wieder dabei, zweitens bleibt Tim Sezemsky laut Vorderbrüggen in Ravensburg, obwohl die EV Lindau Islanders zeitgleich in den Play-offs der Oberliga Süd spielen. „Wir brauchen ihn“, sagt Vorderbrüggen über den mit einer Förderlizenz ausgestatteten Nachwuchsspieler.
Dass es mit Dresden und Bayreuth nun gegen die beiden in der Tabelle am schlechtesten platzierten Mannschaften geht, interessiert Vorderbrüggen derweil überhaupt nicht. In einer DEL2, die er als „vogelwild“bezeichnet, könne jeder jeden schlagen. Da gebe es leichten Gegner. Mit mentaler Stärke und vollem Einsatz will er aber natürlich trotzdem beweisen, dass die Towerstars das bessere Team sind. Darauf habe er sich mit der Mannschaft noch einmal bei einer Aussprache am Mittwoch eingeschworen. Da ging es nicht zuletzt auch darum, was Vorderbrüggen sich für die letzten sieben Saisonspiele vorstellt, an deren Ende der Einzug ins Play-off-Viertelfinale stehen soll. 21 von 21 möglichen Punkten – nicht weniger.