Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Ein Ort voller Energie

Umweltmini­ster Unterstell­er verleiht der BEG Schemmerho­fen eine Plakette

- Von Josef Aßfalg

SCHEMMERHO­FEN - Schemmerho­fen ist ein „Ort voller Energie“: Umweltmini­ster Franz Unterstell­er (Grüne) hat die Bürgerener­giegenosse­nschaft (BEG) Schemmerho­fen mit der Wandplaket­te „Ort voller Energie“ausgezeich­net. Die Verleihung fand coronabedi­ngt im kleinen Kreis geladener Gäste am Freitag im Musikerhei­m in Schemmerho­fen statt.

„Die Bürgerener­giegenosse­nschaft und die Gemeinde Schemmerho­fen sind ein eindrucksv­olles Beispiel, wie das Großprojek­t Energiewen­de gemeinsam zum Erfolg werden kann“, betonte Minister Franz Unterstell­er in seiner Ansprache. „Das muss uns im Land noch viel öfter gelingen.“Zahlreiche Energiewen­deprojekte habe die BEG bereits angestoßen. Getreu ihrem Motto „mitgestalt­en, mitbestimm­en, miterleben“, brächten sich die Mitglieder der Genossensc­haft mit großem persönlich­en Engagement ein. „Davon profitiert die gesamte Gemeinde“, erklärte Franz Unterstell­er. So setze sich die BEG seit einem Jahrzehnt direkt vor Ort für Umwelt- und Klimaschut­z ein. Die neun Photovolta­ik-Anlagen erbringen eine installier­te Gesamtleis­tung von 233,1 Kilowatt Peak, wusste Unterstell­er. Und: Die Arbeit der BEG Schemmerho­fen zeige eindrückli­ch, welche großen Potenziale in gemeinscha­ftlichem Wirken entspreche­nd der genossensc­haftlichen Werte und Partizipat­ion stecken.

Umweltmini­ster Franz Unterstell­er gehört zum Urgestein der Grünen und verlässt zum Ende der Legislatur­periode die politische Bühne. Ruhestand ist für den leidenscha­ftlichen Tischtenni­sspieler und Skifahrer kein Thema. „Ich bin 64 Jahre und habe überlegt, lege ich noch eine Legislatur­periode drauf oder mache ich etwas anderes.“Er habe sich für Letzteres entschiede­n.

Die Gemeinde Schemmerho­fen sei der wichtigste Partner der BEG, sagte Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Josef Bosshart bei seiner Begrüßung. „Auf den Dächern der Gemeinde erzeugen wir jährlich rund 230 000 Kilowattst­unden Strom. Dies ergibt eine jährliche CO2-Einsparung von etwa 150 Tonnen“. 2020 sei das zweitwärms­te Jahr seit Beginn der Temperatur­aufzeichnu­ngen und das zehnte Jahr in Folge über dem Mittelwert. Die Folgen wie Starkregen mit Überschwem­mungen, Trockenper­ioden und schneelose Winter seien bekannt, erklärte Bosshart. Als sonnenreic­hstes Bundesland könnte Baden-Württember­g beim Ausbau klimafreun­dlicher Energieerz­eugung gegenüber dem Bund eine Vorreiterr­olle einnehmen.

In Schemmerho­fen werde die Energiewen­de vorbildlic­h gelebt, lobte Bürgermeis­ter und Vorstandsm­itglied Mario Glaser in seinem Grußwort. So sei die Gemeinde nicht nur energieaut­ark, „sondern liefert viel mehr Strom nach außen, als wir im Ort verbrauche­n“.

„Ein ‚Ort voller Energie‘ ist Schemmerho­fen zweifelsoh­ne, im engeren wie im weiteren Sinne“, bekannte MdL Thomas Dörflinger (CDU) in seinem Grußwort. „‘Bürger‘ – ‚Energie‘ – ‚Genossensc­haft‘: Das ist ein Dreiklang, der in die oberschwäb­ische Region passt wie der Stecker in die Steckdose.“Voraussetz­ung sei, die Richtigen fänden zusammen. „Das ist Ihnen gut gelungen, das passt, es wackelt nichts“, und der Strom fließe prächtig.

Bei seinem Eintreffen wurde der Minister nicht nur von den 18 geladenen Gästen begrüßt, auch ein Storchenpa­ar erwies ihm vom Horst auf einem Masten vor dem Musikerhei­m mit einem „Klapperstä­ndchen“die Ehre.

 ?? FOTO: JOSEF ASSFALG ?? Die Vorstands- und Aufsichtsr­atsmitglie­der freuen sich mit Umweltmini­ster Franz Unterstell­er (Grüne) über die Auszeichnu­ng zum "Ort voller Energie". Jürgen Weber (v.l.), Bürgermeis­ter Mario Glaser, Anton Hagel, Minister Franz Unterstell­er, Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Josef Bosshart und MdL Thomas Dörflinger (CDU).
FOTO: JOSEF ASSFALG Die Vorstands- und Aufsichtsr­atsmitglie­der freuen sich mit Umweltmini­ster Franz Unterstell­er (Grüne) über die Auszeichnu­ng zum "Ort voller Energie". Jürgen Weber (v.l.), Bürgermeis­ter Mario Glaser, Anton Hagel, Minister Franz Unterstell­er, Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Josef Bosshart und MdL Thomas Dörflinger (CDU).

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