Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Rechle will Testangebot weiter ausbauen
„Wenn wir viel erreichen wollen, brauchen wir in Summe mehr Testzeiten“, sagt der OB
LAUPHEIM (ry) - 67 Menschen infiziert, auch in mehreren Kitas und Schulen, 154 Personen in Quarantäne: Das waren am Montag die aktuellen Corona-Zahlen für Laupheim. Oberbürgermeister Gerold Rechle machte sie im Gemeinderat publik und berichtete von den jüngsten Überlegungen bei der Stadt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Auch zum bundesweit beachteten „Tübinger Modell“– wer einen tagesaktuellen negativen Corona-Test vorweisen kann, darf gastronomische und kulturelle Angebote nutzen und in Geschäfte – habe man sich Gedanken gemacht, sagte Rechle. Allerdings sei die Pandemielage jetzt wieder „äußerst angespannt“, auch in Tübingen steige die Inzidenz. Auf Laupheim bezogen liege sie derzeit „weit jenseits der 200er-Marke“, davon müsse man unbedingt herunterkommen.
Es sei zu überlegen, „wie wir das Testangebot weiter ausbauen können“, sagte Rechle. Eine Maßnahme sei die von der Stadt organisierte Sammelbestellung von Schnelltests für die Beschäftigten hiesiger Betriebe – rund 9000 wurden bis Montagnachmittag geordert. Darüber hinaus sollten weitere Teststationen eingerichtet werden. „Wenn wir viel erreichen wollen, brauchen wir in Summe mehr Testzeiten.“
Von einem zusätzlichen Angebot hat Rechle am Montag berichtet: Dr. Simona Mangold testet ab sofort jeden Dienstag von 7.30 bis 9 Uhr vor der Bäckerei Mast in Untersulmetingen.
Am heutigen Mittwoch will Rechle in einer Videokonferenz mit den Schulleitungen klären, wie man künftig mindestens zwei regelmäßige Tests pro Woche hinbekommt. Die in der vergangenen Woche berichtete Teilnahmequote an den Kernstadt-Grundschulen von kaum mehr als 25 Prozent „halte ich für deutlich zu gering“, sagte der OB. Klare Vorgaben des Landes, wie an den Schulen zu verfahren ist, fehlten bis zur Stunde – „wir warten dringend darauf “. Inzwischen gebe es aber einen ersten Hinweis, dass es auf ein Vier-Augen-Prinzip hinausläuft. Was laut Rechle bedeuten könnte, „dass unter Aufsicht und nicht zu Hause getestet werden soll“. Man sei dabei, für die Schulen eine Strategie zu erarbeiten.
Vorerst weiterführen will die Stadt das Angebot, für Seniorinnen und Senioren Impftermine zu vereinbaren. Für 166 Menschen über 80 Jahre sei das bisher gelungen, berichtete der OB. 106 Namen stünden auf einer Warteliste, nachdem es zu einer Unterbrechung des Impfprogramms im Zusammenhang mit dem Vakzin Astrazeneca gekommen war. 14 ehrenamtliche Helfer stehen für Fahrdienste bereit.