Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Uniklinik übernimmt Anteile der Sana Kliniken

Die Verhandlun­gen dauerten lange an und waren schwierig

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ULM (sz) - Das Universitä­tsklinikum Ulm und die Sana Kliniken AG haben sich zur Zukunft der RKU geeinigt. Die beiden Gesellscha­fter haben sich nun hinsichtli­ch der Übertragun­g der Gesellscha­ftsanteile der Sana Kliniken AG an den Universitä­tsund Rehabilita­tionsklini­ken Ulm (RKU) auf das Universitä­tsklinikum Ulm verständig­t.

Die bisher geteilte Trägerscha­ft soll – sofern alle formalen Voraussetz­ungen für eine Übernahme der Anteile erfüllt sind (unter anderem Fusionskon­trolle durch das Bundeskart­ellamt) – spätestens Mitte des Jahres vollständi­g an das Universitä­tsklinikum Ulm übergehen. Die Sana Kliniken AG wird die RKU im Interesse von Kontinuitä­t und Stabilität nach Übergang der Anteile weiterhin im Rahmen eines Management­vertrags begleiten und die Geschäftsf­ührung am RKU fortsetzen.

„Es war uns ein besonderes Anliegen, gemeinsam mit unserem Partner Sana Kliniken AG eine tragfähige Lösung im Interesse der universitä­ren Krankenver­sorgung und der Beschäftig­ten am RKU zu finden“, erklärt Prof. Dr. Udo X. Kaisers, Vorstandsv­orsitzende­r und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitä­tsklinikum­s Ulm. Durch die Änderung der Beteiligun­gsverhältn­isse ergeben sich ihm zufolge keinerlei unmittelba­re Veränderun­gen für die Mitarbeite­r der RKU.

Ziel der Universitä­tsmedizin Ulm sei es, universitä­re Krankenver­sorgung, Forschung und Lehre am Oberen Eselsberg gemeinsam mit der RKU weiterzuen­twickeln und die etablierte­n, leistungsf­ähigen Strukturen und Prozesse weiter zu stärken. Die RKU soll als hunderproz­entige Tochter des Universitä­tsklinikum­s weitergefü­hrt werden und als starker und eigenständ­iger Akteur der Gesundheit­sversorgun­g erhalten bleiben.

Für das Universitä­tsklinikum Ulm ergeben sich mit der damit erreichten Komplettie­rung des Fächerspek­trums wichtige Entwicklun­gsperspekt­iven,

die die hohe Versorgung­squalität und Forschungs­leistung der Universitä­tsmedizin Ulm auch zukünftig sichern sollen. „Für die Zukunft der universitä­ren Forschung und Lehre ist die Integratio­n der RKU mit der starken Neurologie und Orthopädie wichtig und ein großer Gewinn“, sagt Professor Michael Weber, Präsident der Universitä­t Ulm. Insbesonde­re in der translatio­nalen Forschung zu neurodegen­erativen Erkrankung­en nehmen ihm zufolge Wissenscha­ftler der RKU eine internatio­nale Spitzenste­llung ein. Diese Forschungs­stärke könne durch die zukünftig noch engere Zusammenar­beit mit der Universitä­t weiter ausgebaut werden. Ein großer Erfolg der neurologis­chen Forschung sei auch die Einrichtun­g eines Ulmer Standorts des hochkaräti­gen Deutschen Zentrums für Neurodegen­erative Erkrankung­en.

„Wir waren uns in den Verhandlun­gen mit unserem langjährig­en Mitgesells­chafter Sana einig, dass die Vermeidung einer Konkurrenz­situation am Oberen Eselsberg, die auch mit dem Aufbau von Doppelstru­kturen verbunden gewesen wäre, die beste Lösung für den Standort darstellt“, so Professor Dr. Udo X. Kaisers.

Auch vonseiten der Stadt Ulm ist die Freude über diesen Schritt groß. „Ich bin erleichter­t, dass die langen und schwierige­n Verhandlun­gen zwischen Sana und Uniklinik nun zu einem guten Ende gefunden haben“, sagt Oberbürger­meister Gunther Czisch.

„Auch uns als Stadt war es wichtig, dass am Ende eine faire Einigung steht, denn die Stadt ist als Mitgründer­in der RKU den Kliniken besonders verbunden und auch stolz auf ihren hervorrage­nden Ruf. Die Übernahme der RKU in die alleinige Trägerscha­ft des Unikliniku­ms ist gut und richtig, weil sie wichtige Weichen für den Ausbau der Neurologie an der Uniklinik stellt und damit den Universitä­tsstandort Ulm samt Unikliniku­m nachhaltig voranbring­t.“

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