Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Zurück auf Null

- Von Roland Ray

Das Ergebnis – kein Ratsbegehr­en und damit auch kein Bürgerents­cheid – war absehbar. Bereits in voraufgega­ngenen Sitzungen waren die Posi- tionen bezogen, neue Argumente brachte am Montag niemand mehr vor.

Dass die Befürworte­r einer Rathaussan­ierung keinen Bürgerents­cheid einleiten mochten, verwundert nicht. Sie haben, ungeachtet sonstiger Argumente, mit dem knappen Mehrheitse­ntscheid vom Juli 2020 gegen einen Neubau, was sie für gut befinden – ein Bürgerents­cheid könnte diese Beschlussl­age kippen.

Zur Wahrheit gehört freilich auch, dass die Bürger sehr wohl hätten entscheide­n dürfen, wäre das von einer Bürgerinit­iative gestartete Bürgerbege­hren nicht an formalen und inhaltlich­en Mängeln gescheiter­t. Die Anzahl der Unterschri­ften, die in kurzer Zeit gesammelt wurden, hätte locker ausgereich­t. Die Annahme, dass die Laupheimer­innen und Laupheimer

in dieser wichtigen Angelegenh­eit mitreden wollen, ist also keineswegs unbegründe­t.

Gescheiter­t ist ein Ratsbegehr­en, welches das Bürgerbege­hren ersetzt hätte, letztlich auch am Politikum der Fragestell­ung. Eine Abstimmung pro oder contra Sanierung, für einige im Rat die vorgeblich einzige Option, ist schlicht unmöglich, bis geklärt ist, welche Form der Sanierung man will, welches Raumprogra­mm, und so fort. So lange aber fehlen belastbare Aussagen zu den Kosten, die es zwingend bräuchte. Wir werden uns da noch eine ganze Weile gedulden müssen. Zurecht stellte Karin Meyer-Barthold am Montag fest, es sei der Zeitpunkt gekommen, „wo wir alle gemeinsam bei Null anfangen“. Sie knüpfte daran den Wunsch, es unvoreinge­nommen zu tun; niemand sollte sich jetzt als Gewinner oder Verlierer fühlen. Kein Leichtes nach dieser Vorgeschic­hte, aber erstrebens­wert.

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