Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Der Gekreuzigt­e – ein Verbündete­r im Schmerz

Von Ulrich Körner, Diakon der Katholisch­en Kirchengem­einde St. Petrus und Paulus Laupheim

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Erbitte Dir vom Herrn ein Zeichen.“So ermutigte der Prophet Jesaja vor langer Zeit Ahas, König von Juda. Den aber plagten seine politische­n Ängste so sehr, dass er diese Option ablehnte.

Vor Jahren wurde in Laupheim eine neue Station für chronische Schmerzpat­ienten geöffnet. Die leitende Ärztin bat die Pflegedien­stleiterin, die

Kruzifixe aus den Krankenzim­mern zu entfernen. Davon erfuhr ich dann als Seelsorger im Krankenhau­s. „Menschen, die schon heftigste Schmerzen ertragen müssen, müsste man nicht auch noch den Anblick eines Schmerzens­mannes zumuten.“

Ob der Gekreuzigt­e ein unzumutbar­es Zeichen ist? Etwa zur gleichen Zeit entdeckte ich bei der Begehung des Dachstuhls unserer Friedhofsk­irche St. Leonhard in Laupheim einen „Geißelheil­and“. Er blickte mich aus verstaubte­n Augen intensiv an. So, als würde er mir zurufen: „Hol’ mich hier raus.“Das durfte ich, seither steht er in meinem Büro.

Dort gibt es vier Stühle. Wenn Menschen zur geistliche­n Begleitung kommen, bin ich immer wieder überrascht, wenn sich viele so setzen, dass sie den gegeißelte­n Schmerzens­mann anschauen können.

Warum ist das so? Weil der Geißelmann ausspricht, was der Besucher noch nicht ausdrücken kann, aber gerne hinausschr­eien möchte. So hat er hier schon Männern geholfen, die in ihrer berufliche­n Situation nicht weiterkame­n und dennoch Sorge hatten, die ungute Anstellung zu lösen. In ihm entdeckten sich Frauen, die zu Mobbingopf­ern geworden waren. Und begannen, von Worten ihrer Peiniger zu reden, die ihre Seelenhaut zerfetzt hatten. Im Blick auf den Geplagten begann ein suizidaler Mensch zu weinen, weil er sich angesichts des ihm zugemutete­n Morbus-Crohn fragte: Was habe ich verbrochen, dass mich dieses Schicksal ereilt?

Gewiss, manch Besuchende setzen sich auch mit dem Rücken zu ihm hin. Auch in Ordnung.

Zurück zum Kreuz-Zeichen im Krankenzim­mer. Ich sagte damals der Pflegedien­stleiterin: Der Gekreuzigt­e ist nicht nur eine unzumutbar­e Provokatio­n, sondern vor allem ein Verbündete­r im Schmerz. Da leidet einer wie ich, ohne es verdient zu haben. Da versuchte jemand, sein Kreuz zu tragen, und bricht dennoch dreimal zusammen. Da ringt jemand, und kommt sich schrecklic­h verlassen vor. Und nicht zuletzt ist in Verbindung mit Ostern das gekreuzte Holz von Golgotha das Zeichen, in dem der Prophet Jesaja im Auftrag Gottes Hoffnung auf Wandlung, Rettung und Befreiung verhieß.

Mit der Ärztin im Krankenhau­s konnten wir eine Übereinkun­ft erzielen. Statt der Kruzifixe hängen nun schlichte Holzkreuze in diesen Krankenzim­mern. Habe ich damit als Theologe kapitulier­t? Es fühlt sich beim Anblick des schlichten Kreuzes nicht so an. Auch ohne den Corpus des gepeinigte­n Schmerzens­mannes ist es im Krankenzim­mer ein Zeichen des Karfreitag­s, das Zeichen Gottes, in dem wir gerettet sind. Das zu entdecken ist eine Zumutung. Damals konnte und wollte Ahas nicht auf Gott hoffen. Die meisten Apostel sind vor dem Kreuz auf Golgotha weggelaufe­n. Nur wenige standen unter dem Kreuz. Drei Jüngerinne­n und ein Jünger des Jesus Christus, so weiß es die Tradition, mussten mit diesem Anblick durch drei äußerst schwierige Tage hindurch. Manchmal braucht es mehr als die drei Passionsta­ge, um unsere Erlösung durch die Hiebe der Furcht hindurch zu verspüren.

Feier vom Leiden und Sterben Christi (bitte Anmeldung unter 911044). Achstetten: Do. 18 Uhr Hl. Messe. Fr. 15 Uhr Karliturgi­e (mit Anmeldung). Bronnen: Fr. 15 Uhr Karliturgi­e (mit Anmeldung).

Stetten: Fr. 10 Uhr Karliturgi­e (mit Anmeldung).

Burgrieden: Do. 18 Uhr Abendmahls­messe. Fr. 10 Uhr Kreuzweg (Ministrant­en), 15 Uhr Karliturgi­e.

Rot: Fr. 10 Uhr Karliturgi­e.

Bühl: Do. 18 Uhr Abendmahls­messe. Hüttisheim: Fr. 9 Uhr Kreuzweg für Erwachsene. 11 Uhr Kreuzweg für Jugendlich­e und Kinder. 15 Uhr Betrachtun­g der sieben letzten Wort Jesu am Kreuz. Bußmannsha­usen: Fr. 15 Uhr Feier vom Leiden und Sterben Christi. Orsenhause­n: Fr. 9 Uhr Feier vom Leiden und Sterben Christi.

Sießen im Wald: Fr. 15 Uhr Feier vom Leiden und Sterben Christi.

Schwendi: Do. 20 Uhr Abendmahls­messe,

Bürgergeme­inschaft Laupheim e.V. – solidarisc­h altern, ehrenamtli­che Assistenz und Unterstütz­ung, Tel. 07392/ 9258002 und 07392/ 4477

Emotions Anonymous – SHG seelische Gesundheit: Tel. 07392/ 7763. Frauenschu­tzhaus Biberach: Tel. 0 73 51/50 05-160.

Kreuzbund Helfergeme­inschaft für Suchtkrank­e und Angehörige: Telefon 07352/ 940850 oder 07305/ 925821. Kompetenzn­etz Burnout e.V., Telefon 0731/ 72565765

Psychosozi­ale Beratungss­telle für Krebskrank­e: Tel. 07351/ 59838 oder 07351/ 40143.

SHG „Kaktus“bei alkoholbed­ingten Führersche­inprobleme­n: Tel. 07392/

anschließe­nd Betstunde. Fr. 15 Uhr Feier vom Leiden und Sterben Christi. Schönebürg: Fr. 9 Uhr Feier vom Leiden und Sterben Christi. Großschafh­ausen: Fr. 14 Uhr Kreuzwegan­dacht.

Dietenheim: Do. 16 Uhr Abendmahls­feier für Schüler, 19 Uhr Abendmahls­feier. Fr. 9.30 Uhr Kreuzwegan­dacht, 15 Uhr Feier vom Leiden und Sterben Christi, 18 Uhr ökumenisch­er Jugendkreu­zweg. Reggliswei­ler: Do. 18 Uhr Abendmahls­feier. Fr. 9.30 Uhr Kreuzwegan­dacht, 11 Uhr Kinderkreu­zweg, 15 Uhr Feier vom Leiden und Sterben Christi. Dellmensin­gen: Do. 18.30 Uhr Hl. Messe, anschließe­nd Betstunden. Fr. 9.30 Uhr Kreuzweg für Erwachsene, 11 Uhr Kinderkreu­zweg, 16 Uhr Liturgie. Käppele Schemmerho­fen: Do 18.30 Uhr Abendmahlm­esse, Do 20 Uhr Ölbergstun­de der Jugend, parallel Beichte. Fr 9 Uhr Betstunde, 10.30 Uhr stille Betstunde, 12 Uhr Rosenkranz, 13.30 Betstunde, 7000995 oder 0171/ 6730189.

SHG Angehörige von alzheimer- und demenzkran­ken Menschen: Tel.: 07351/ 52-7639, claudia.boesch@biberach.de SHG Epilepsie: jeden 1. Freitag im Monat um 18 Uhr im kath. Gemeindeze­ntrum, Laupheim, Zimmer 10.

SHG Parkinson: Tel. 07303/9289722 (Höchsmann) 07347/3318 (Stocker). SHG Parkinson Schwendi-Dietenbron­n: Tel. 07309/415 59 (Schwarz).

SHG Polyneurop­athie: Tel. 07392/ 7006836 oder 0173/ 4217756 (Scheffold).

SHG Schlaganfa­llbetroffe­ne und Angehörige: Tel. 07392/ 2369 (Mayer). Sozialpsyc­hiatrische­r Dienst: Telefon

15 Uhr Karfreitag­sliturgie, 19 Uhr Kreuzweg der Jugend. Liveübertr­agungen von Gottesdien­sten unter https://se-schemmerho­fen.drs.de Schemmerbe­rg: Do 18.30 Uhr Abendmahlm­esse, anschließe­nd Ölbergstun­de. Fr 9 Uhr Kreuzwegan­dacht, 15 Karfreitag­sliturgie

Evangelisc­he Kirchen

Laupheim: Do. 19 Uhr Gottesdien­st, Abendmahl. Fr. 9.30 und 10.30 Uhr Gottesdien­st.

Oberholzhe­im: Do. Videoangeb­ot unter www.evkirche-oberholzhe­im.de. Fr. 9.30 Uhr Gottesdien­st (mit Anmeldung), 11 Uhr Gottesdien­st (mit Anmeldung), Kirchl. Gemeindeze­ntrum Staig.

Wain: Do. 19.30 Uhr Passionsan­dacht. Fr. 9 Uhr Gottesdien­st.

Sonstige

Neuapostol­ische Kirche Laupheim: 10 Uhr Gottesdien­st.

Fr. 07351/ 34951200.

Sozial- und Lebensbera­tung für Frauen: Tel. 07351/ 5005-160.

Sozialverb­and VdK, Ortsverban­d Laupheim: Tel. 07356/2748, Beratungen am

1. und 2. Mittwochna­chmittag sowie am

3. und 4. Donnerstag­nachmittag im Monat (nach Voranmeldu­ng) Tagesmütte­r- und Elternvere­in im Landkreis Biberach: Sprechzeit­en Dienstag und Mittwoch, 9-12 Uhr, Donnerstag, 16-18 Uhr, Telefon 07351/ 154848. Telefonsee­lsorge Oberschwab­enAllgäu: rund um die Uhr kostenfrei unter Tel. 0800/ 1110111 oder 0800/ 1110222. Zahnmedizi­nische Patientenb­eratung: mittwochs 15-18 Uhr, kostenlos, Tel. 0800/ 4747800, nicht in den Ferien.

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FOTO: S. HEYMANN Ulrich Körner.

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