Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Suppenessen „to go“spielt 2625 Euro ein
Fastenaktion in Sießen im Wald kommt Kinder- und Jugendprojekt in Kenia zugute
SIESSEN IM WALD - Trotz der Einschränkungen durch Corona hat der Eine-Welt-Ausschuss der Katholischen Kirchengemeinde Sießen im Wald auch in diesem Jahr zur Fastenaktion eingeladen. Die musste wegen der Pandemie als Suppenessen „to go“gestaltet werden, war aber trotzdem wieder ein großartiges Gemeinschaftserlebnis. Der Erlös in Höhe von 2625 Euro kommt dem Kinder-, Schul- und Jugendprojekt für Waisenkinder „Vipingo“in Kenia zugute.
Begonnen hatte der besondere Tag mit einem von Pfarrer Martin Ziellenbach festlich gestalteten Fastengottesdienst in der Wallfahrtskirche St. Maria Magdalena. Helga Thanner vom Eine-Welt-Ausschuss sagte in ihrem Grußwort: „Wenn wir auch nicht, wie sonst üblich, in fröhlicher Gemeinschaft unsere Suppen essen können, so freut es uns doch, dass wir heute wenigstens ein Suppenessen
,to go’ – also Suppe zum Mitnehmen – anbieten können.“Sie erinnerte an die Menschen in Vipingo. „Wir sterben eher den Hungertod als an Corona“, lautet ein Zitat aus dem Jahresbericht des Fördervereins Vipingo zur Lage vor Ort. „Deshalb ist unsere Unterstützung besonders wertvoll und ein wichtiges Zeichen der Menschlichkeit“, sagte Helga Thanner.
Der Fastengottesdienst wurde von der Schola der Kirchengemeinde und von Lena Thanner auf der Geige musikalisch gestaltet. Trotz des Abstandsgebots waren in der großen Wallfahrtskirche 70 Personen zugelassen. Nach dem Gottesdienst konnten die Besucher im Foyer des benachbarten Gemeindehauses an einer Abholtheke unter einschlägigen Hygienebedingungen verschiedene, in Gläser abgefüllte Suppen mitnehmen. Frauen aus der Seelsorgeeinheit Schwendi und der ganzen Region sorgten mit einem vielfältigen Angebot von mehr als 20 Suppen für eine leckere Auswahl. Die Suppen für das Mittagessen zu Hause waren in verschlossenen Gläsern aufgereiht, in Portionen von einem, zwei oder drei Tellern und mit liebevoll verzierten Etiketten mit Inhaltsangaben und Rezeptvorschlägen versehen.
Über das Suppenessen sind 2625 Euro für die Kinder und ihre Familien im Schulprojekt Vipingo gespendet worden. Die Summe setzt sich zusammen aus der Kollekte im Gottesdienst, den Spenden von der Suppentheke und Direktüberweisungen an den Förderverein Vipingo.
Der persönliche Kontakt entstand über den Verein Keniahilfe Vipingo e.V. in Ostrach, der dieses Projekt schon viele Jahre unterstützt; zum Vorsitzenden Dietmar Rusch und seinem Stellvertreter Kalle Eberhardt besteht seit Langem eine persönliche Verbindung. Ziel des Projekts ist es, den Kindern und Jugendlichen
eine gute Schulbildung und ein menschenwürdiges Leben in ihrer Heimat zu ermöglichen.
Dietmar Rusch bedankt sich in einer E-Mail: „Nochmals meinen aufrichtigen Dank allen Helferinnen und Helfern und allen Spendern, die zum Gelingen beigetragen haben. Gott vergelt’s euch.“Carol, die Schulleiterin, habe sich riesig über die Unterstützung gefreut, nach dem Spendeneingang könne sie wieder besser schlafen.
„Unser Suppenessen lebt vom Mitwirken vieler. Das ist auch für uns eine Erfahrung, die uns guttut“, sagte Helga Thanner. Über die aktuelle Situation in Vipingo informierte der Eine-Welt-Ausschuss an einer Stellwand in der Kirche und mit Flyern zum Mitnehmen. Der Jahresbericht des Vereins vom Dezember 2020 lag zur Mitnahme aus. Infos und Bilder bietet auch die Internetseite des Fördervereins:
www.vipingo.de