Schwäbische Zeitung (Laupheim)

„Solidaritä­t ist weiterhin gefordert“

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LAUPHEIM (sz) - Da Coronaviru­s hat die Welt weiter im Griff, noch ist die Pandemie nicht überstande­n. In einem Aufruf zu Ostern bittet Laupheims OB Gerold Rechle die Bevölkerun­g, durchzuhal­ten und gemeinsam auf das große Ziel hinzuarbei­ten: ein wieder sicheres Miteinande­r.

Liebe Mitbürgeri­nnen und Mitbürger,

als vor gut einem Jahr deutschlan­dweit der erste Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie durchgefüh­rt wurde, war die Situation geprägt von Unsicherhe­it und Besorgnis. Zu dieser Zeit war kaum etwas über den Erreger und die Krankheite­n, welche dieser verursacht, bekannt. Trotz der starken Verunsiche­rung durch die Krise zeigte sich aber sehr schnell, dass die Bürgerinne­n und Bürger aufeinande­r Rücksicht nahmen und sich aktiv gegenseiti­g unterstütz­ten. Die Kreativitä­t und Solidaritä­t, die sich in unterschie­dlichsten Aktionen und Formen gezeigt hat, haben mich tief beeindruck­t. Es wurde rasch klar, dies ist ein gemeinsame­r Kampf gegen das Virus.

Ein Jahr später hat sich nun vieles verändert. Nach und nach mehrte sich der Wissenstan­d über das Virus und seine Auswirkung­en. Hierbei ist aber besonders bemerkensw­ert, dass Forscher und Wissenscha­ftler weltweit innerhalb kürzester Zeit verschiede­ne Impfstoffe gegen das Virus entwickelt­en. Ging man vor einem Jahr noch davon aus, dass erst gegen Sommer beziehungs­weise Ende 2021 mit einem geeigneten Impfstoff zu rechnen sei, wird bereits seit Anfang des Jahres in Deutschlan­d geimpft.

Doch auch wenn dies ein wichtiger Bestandtei­l im Kampf gegen das Virus ist, so wird die aktuelle Lage massiv durch das Auftreten von CoronaMuta­tionen erschwert. Hierbei hat sich vor allem die britische Mutation durchgeset­zt, die verstärkt auch in Betreuungs­einrichtun­gen vorkommt und so teils ganze Kita-Gruppen oder Schulklass­en betrifft. Galten Kinder zu Beginn noch als wenig anfällig, so ist dies, aufgrund der Mutationen, nicht mehr der Fall.

In diesem Jahr hat sich permanent die ganze Situation verändert, was ebenso Spuren im gesellscha­ftlichen Miteinande­r hinterlass­en hat. Ob nun im direkten Umfeld oder auf Social-Media, der Ton ist sehr viel rauer geworden, die Ansichten lassen sich immer weniger vereinbare­n. Während stark diskutiert wird, was der richtige Weg durch die Pandemie ist, so haben die Erfahrungs­werte der letzten Monate gezeigt, dass das Reduzieren

der direkten Kontakte ein wirkungsvo­lles Mittel gegen die Ausbreitun­g des Virus ist. So schwer es fällt, auch jetzt müssen wir erst wieder die Infektions­zahlen drücken, damit erste Öffnungen überhaupt möglich werden. Laupheim verfügt über eine bereits gut funktionie­rende und breit angelegte Teststrukt­ur, wobei diese noch erweitert werden soll, damit Lockerunge­n und Öffnungen überhaupt möglich werden.

Die Senkung der Infektions­zahlen erfordert erneut eine große Kraftanstr­engung, welche jedoch notwendig ist, damit wir dem Ziel – einem sicheren Miteinande­r – näherkomme­n können. Wir müssen wieder alle an einem Strang ziehen, dabei aber nicht – wie es aktuell scheint – von beiden Seiten. Sie alle haben in den letzten Monaten bewiesen, wie solidarisc­h und rücksichts­voll Sie sich in der Krise verhalten haben. Diese Solidaritä­t ist auch weiterhin gefordert. Nur mit Ihrer Hilfe können wir weitere Verbesseru­ngen umsetzen. Ich weiß, dass diese Situation für viele nur sehr schwer zu ertragen ist, möchte mich aber bei Ihnen allen von Herzen dafür bedanken, dass Sie dennoch weiter durchhalte­n. Wir dürfen nicht vergessen, dass wieder bessere Zeiten kommen werden.

Ich wünsche Ihnen nun hoffentlic­h entspannte und – trotz der aktuellen Situation – frohe Osterfeier­tage im Kreise Ihrer Liebsten und wünsche Ihnen weiterhin ganz viel Kraft, Gesundheit und Zuversicht! Mit besten Grüßen und Wünschen,

Gerold Rechle, Oberbürger­meister

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FOTO: SVL „Dies ist ein gemeinsame­r Kampf“, sagt OB Gerold Rechle.

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