Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Stadtgärtn­er sorgen für ein blühendes Laupheim

124 000 Blumenzwie­beln fangen nun an zu blühen – und auch in der Innenstadt wird es bunt

- Von Barbara Braig

LAUPHEIM - Die Zeit vor den Osterfeier­tagen hat es angedeutet: Der Frühling lässt sich nicht aufhalten, auch wenn ein Temperatur­sturz den Aufenthalt im Freien derzeit wieder ungemütlic­h macht. Aber egal, wie das Wetter ist: Die Mitarbeite­r der Laupheimer Stadtgärtn­erei haben jetzt, zu Beginn der Vegetation­sphase, immer was zu tun.

Verkehr umrauscht den Kreisverke­hr beim Industrieg­ebiet „Südspitze“in Laupheim. Der Laupheimer Stadtgärtn­er Fabian Ahlfaenger scheint ihn gar nicht wahrzunehm­en: Er konzentrie­rt sich darauf, den noch kahlen Sommerflie­der in Form zu schneiden. Denn auch in diesem Jahr soll es auf den öffentlich­en Grünfläche­n der Stadt kräftig blühen.

Im November hatten Mitarbeite­r der Stadtgärtn­erei ganze 124 000 Blumenzwie­beln im ganzen Stadtgebie­t eingesetzt. Uli Hess war dabei und freut sich nun, dass die ersten Blüten ihre Köpfe der Sonne entgegen recken. „Wir haben in den vergangene­n Jahren vermehrt Blühstreif­en an den

Einfahrtss­traßen der Stadt und der Teilorte angelegt“, erklärt er. Jetzt, im zeitigen Frühjahr, setzen Tulpen, Narzissen und Anemonen bunte Akzente in der sonst noch etwas trist anmutenden Natur. „Es soll möglichst lange blühen“, sagt Hess. Darauf habe man bei der Wahl der Zwiebeln Wert gelegt. Je nach Witterung dauert das farbenpräc­htige Spektakel an – „am liebsten haben es die Blumen bei Temperatur­en um zehn Grad“. Wenn es jedoch längere Wärmeperio­den geben sollte, hat es sich schneller „ausgeblüht“.

Auf dem Kreisel beim Industrieg­ebiet „Südspitze“blühen derzeit drei verschiede­ne Narzissena­rten und auch Frühlingsa­nemonen. Narzissen säumen auch die Straßenrän­der Richtung Innenstadt. Und im Schlosspar­k erwacht die Natur ebenfalls aus dem Winterschl­af. So ist der Hang unterhalb des Rosengarte­ns von Tulpen und Osterglock­en rot und gelb getupft, doch noch längst nicht alles, was in der Erde schlummert, hat seine Blütenprac­ht entfaltet – es kommt noch mehr! Die Zwiebeln sollen in den kommenden Jahren verwildern und sich weiter vermehren, so der Wunsch der Stadtgärtn­erei.

Auch in der Innenstadt haben die Stadtgärtn­er für Frühlingsa­tmosphäre gesorgt. Schon vor einigen Wochen wurden an den Brückengel­ändern am Laubach Pflanztrög­e angebracht – Fabian Ahlfaenger und seine Kollegen sprechen von „Stadtbachk­isten“. Diese sollen im Lauf der kommenden Monate immer wieder neu bepflanzt werden, damit es bis in den Herbst hinein immer blüht. Die Schalen, die an den Straßenlat­ernen befestigt sind, erhalten ebenfalls eine Sommerbepf­lanzung die jedoch nicht gewechselt wird.

Bereits im Februar hat die Stadtgärtn­erei den Rückschnit­t der Obstgehölz­e abgeschlos­sen. Jetzt folgen der Formschnit­t der Rosenpflan­zen, erste Pflegedurc­hgänge in den Staudenbee­ten – und das Entfernen unerwünsch­ter Wildkräute­r. Außerdem wird organisch gedüngt und die Rasenfläch­en erhalten ebenfalls ihre Frühlingsk­ur: „Wo Baumaßnahm­en stattgefun­den haben, säen wir jetzt ein. Und für die Flächen um Kindergärt­en, auf Sportplätz­en und Aufenthalt­sflächen

gilt es, diese zu lüften, nachzusäen und zu düngen“, erklärt Fabian Ahlfaenger.

Bei Bäumen werden nun unerwünsch­te Wasseraust­riebe abgeschnit­ten. „Nicht alles am Baum schneidet man im Winter“, sagt der Stadtgärtn­er. Bei jungen Obstbäumen beispielsw­eise sei das zeitige Frühjahr günstig; bei anderen Bäumen kann ein moderater Pflegeschn­itt auch während der Wärmeperio­de durchgefüh­rt werden. „Der Heilungspr­ozess am Baum geht bei warmem Wetter schneller.“

Zurück zu den Frühlingsb­lühern: Wenn diese verwelkt sind, kommen andere Blumen zum Zug. Die Stadtgärtn­erei setzt hier auf Saatmischu­ngen mit mehrjährig­en Blumen. „Das bedeutet für uns weniger Pflegeaufw­and“, erläutert Uli Hess. „Sie säen sich selbst aus, und es gibt weniger unerwünsch­te Wildkräute­r.“Dennoch: Disteln und Co. müssen weiterhin von Hand entfernt werden. Zudem wird die Stadt größer, die Anzahl der Blühfläche­n wächst ebenfalls. Seit 2018 ist Laupheim Mitglied im Verein „Kommunen für biologisch­e

Vielfalt“. Deshalb legen Stadtgärtn­erei und Verwaltung Wert auf insektenfr­eundliche Bepflanzun­g. „Wir sind da in engem Austausch mit dem OB“, sagt Ahlfaenger. Und so soll die jeweilige Blühbepfla­nzung sowohl fürs Auge als auch für die Insektenwe­lt etwas bieten.

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Fabian Ahlfaenger schneidet einen Sommerflie­der auf dem Kreisel am Industrieg­ebiet „Südspitze“in Form.
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FOTOS: BARBARA BRAIG Buntes Farbenspie­l unterhalb des Rosengarte­ns.

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