Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Im Zweifel weiterfahr­en

Richtiges Verhalten nach einem Kleintieru­nfall

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MÜNCHEN (dpa) - Nach einem Zusammenst­oß mit Kleintiere­n wie Igeln, Eichhörnch­en, Kaninchen oder Kröten sollten Autofahrer sich und andere nicht gefährden und im Zweifel einfach weiterfahr­en. Das gelte vor allem bei schlechter Sicht oder Dunkelheit, rät Christoph Hecht vom ADAC.

„Das Risiko, sich selbst und andere Verkehrste­ilnehmer beim Aussteigen aus dem Auto und Herumlaufe­n auf der Straße in Gefahr zu bringen, ist sehr hoch“, erklärt der Experte. Und Rettungsve­rsuche seien meist auch sinnlos. Kleintiere seien nach dem Unfall mit einem Auto meist ohnehin sofort tot oder zu schwer verletzt, um ihnen noch helfen zu können.

Läuft ein Kleintier über die Straße, rät der ADAC, das Lenkrad beidhändig festzuhalt­en und dann kontrollie­rt zu bremsen. Wer für kleine Wildtiere voll in die Bremsen steigt und dadurch einen Auffahrunf­all riskiert, muss damit rechnen, nach einem Unfall eine Teilschuld zu bekommen.

Die Polizei müsse man nur verständig­en, wenn bei dem Unfall Menschen verletzt wurden oder das Kleintier danach noch andere gefährdet, etwa weil es mitten auf der Straße liegt. Unfälle mit sogenannte­m Schalenwil­d wie Reh, Hirsch und Wildschwei­n dagegen sind laut ADAC in den meisten Bundesländ­ern meldepflic­htig.

Tiere gelten vor dem Gesetz als Sache. Daher könne es bei herrenlose­n Wildtieren keine Unfallfluc­ht geben. Haustiere wie Hund und Katze haben dagegen meist Besitzer. Der ADAC rät nach einer Kollision mit Haustieren, anzuhalten und die Polizei zu benachrich­tigen. Wer das nicht tut, riskiert, von möglichen Zeugen wegen Tierquäler­ei angezeigt zu werden.

Es kann auch im eigenen Interesse sein, nach dem Zusammenst­oß mit einem Haustier dessen Halter ermitteln zu lassen. Gegen ihn könnten etwa Ansprüche wegen Schäden am eigenen Fahrzeug geltend gemacht werden. Denn wenn Hunde oder Katzen einen Unfall verursache­n, hafte der Tierhalter.

Nach dem Anhalten gilt: Warnblinka­nlage anschalten, Warnweste anziehen und Warndreiec­k aufstellen, um sich und andere nicht in Gefahr zu bringen.

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FOTO: ROBERT GÜNTHER/DPA Wer ein Eichhörnch­en überrollt, sollte sich besser nicht mit einer Rettungsak­tion in Gefahr bringen.

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