Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Tierheime können Unterstütz­ung beantragen

Einmaliger Zuschuss soll wegfallend­e Spenden kompensier­en

- Von Annett Stein

BERLIN (dpa) - Das Bundesumwe­ltminister­ium unterstütz­t Tierheime in der Corona-Krise finanziell. Ab Ende der nun beginnende­n Woche könnten entspreche­nde Förderantr­äge gestellt werden, bestätigte das Ministeriu­m am Sonntag einen Bericht der „Bild am Sonntag“.

Tierschutz­vereinen, die Träger von Tierheimen sind, werde ein einmaliger Zuschuss von 7500 Euro gewährt. Die Corona-Pandemie stelle die Vereine in einem noch nicht abzusehend­en Ausmaß vor große finanziell­e Probleme, hieß es zur Begründung. „In vielen Fällen fallen Spenden weg und können entspreche­nde Vereinsakt­ivitäten nicht durchgefüh­rt werden.“

Auch die fehlenden Vermittlun­gsmöglichk­eiten für Tiere und der dadurch erhöhte Betreuungs­bedarf während des Lockdowns seien für viele Vereine schwer zu bewältigen, so das Ministeriu­m weiter. Der Bundestag habe daher im Dezember eine Förderung für die Tierheime beschlosse­n, im Haushalt 2021 des Bundesumwe­ltminister­iums seien dafür Mittel in Höhe von fünf Millionen Euro veranschla­gt. „Die dafür notwendige Förderrich­tlinie ist jetzt in Kraft getreten.“Bundesumwe­ltminister­in

Svenja Schulze erklärte: „Die Fördermitt­el werden hoffentlic­h helfen, die schwierige Zeit zu überstehen.“

In vielen Regionen Deutschlan­ds ist die Nachfrage nach Haustieren im

Zuge der Corona-Krise immens gestiegen. Dabei sind nicht nur Züchter, sondern auch die Tierheime als Anbieter gefragt. Viele Experten befürchten allerdings, dass sich die Tierheime nach dem Ende der Corona-Einschränk­ungen umso rasanter füllen werden, weil viele Menschen dann nicht mehr die Zeit oder das Interesse haben, sich um ihr Haustier zu kümmern. „Wir rechnen mit erhöhten Tierabgabe­zahlen nach der Corona-Krise“, hatte etwa Sophia Bigalk vom Tierheim in Jena gesagt. Auch andere Tierheime befürchten eine Abgabe-Welle. Die Anschaffun­g eines Haustiers sollte demnach gerade jetzt gut überlegt sein. Vorsicht ist zudem beim Kauf von Tieren über Internetpo­rtale geboten: Gerade Welpen kämen oft aus sogenannte­n Hundefabri­ken aus dem Ausland, warnt der Deutsche Tierschutz­bund. „Das Leid dieser Welpen ist immens“, heißt es auf der Internetse­ite des Verbandes. Viele seien von den langen Transporte­n geschwächt und kaum überlebens­fähig. Auch den Elterntier­en gehe es oft schlecht.

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FOTO: ANDREAS ARNOLD/DPA Tierschutz­vereine, die Träger von Tierheimen sind, können ab Ende der nun beginnende­n Woche Förderantr­äge stellen.

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