Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Marc Kuttler schließt sich Bad Saulgau an
2,10-Meter-Hüne kommt von der MTG Wangen – Ehefrau leitet internationale Spiele
BAD SAULGAU - Handball-Landesligist TSV Bad Saulgau meldet einen Zugang für die Saison 2021/22. Marc Kuttler, 2,10 Meter großer, wurfgewaltiger Rückraumspieler wechselt nach Bad Saulgau. Bis zur vergangenen Saison stand Kuttler noch in Diensten des Verbandsligisten MTG Wangen.
Der Hüne hat Handball im Blut. Schon seine Eltern und auch sein Bruder waren und sind eng mit dem Handball verbunden. Der Rechtshänder wuchs in Immenstaad am Bodensee auf und ging in Friedrichshafen zur Schule. Bei der JSG Fischbach-Kluftern lernte er in frühester Jugend das Handballspielen. Als der Verein aufgelöst wurde, stieß er zum Nachbarverein TSG Ailingen, bei dem auch seine Eltern schon aktiv waren und sein Bruder Manuel aktuell die erste Männermannschaft trainiert. Marc Kuttler durchlief die weiteren Jugendmannschaften in Ailingen, ehe er ab 2013 zwei Jahre lang in der Bezirksklasse in der Männermannschaft der TSG spielte.
„Schon damals habe ich gegen die zweite Mannschaft der MTG Wangen gespielt und so quasi meinen zukünftigen Verein kennengelernt. Nach einem Probetraining in der ersten Mannschaft der MTG Wangen bin ich ins Allgäu gewechselt“, verrät der 27 Jahre alte Kuttler im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Wangen spielte zu dieser Zeit, in der Saison 2013/2014, in der Baden-WürttembergOberliga. „ Das war ein Riesensprung für mich, von der Bezirksklasse in die BWOL. Ich habe ehrgeizig trainiert und nach und nach mehr Einsatzzeiten bekommen. Ich war gerade gut dabei, dann hatte ich wahnsinniges Pech und mir einen Kreuzbandriss zugezogen. Damit war die Saison für mich gelaufen. In der Saison 2014/15 bin ich in der Hinrunde zunächst bei der zweiten Mannschaft wieder eingestiegen und konnte zur Rückrunde wieder mitmischen“, schildert Marc Kuttler die Zeit nach der Verletzung. Zu dieser Zeit war die MTG bereits in die Württembergliga abgestiegen. Aufgrund der Ligareform vor zwei Jahren wurde Wangen, wie auch der TSV, nochmals eine Klasse tiefer eingestuft. Wangen spielte nun mit Marc Kuttler in der Verbandsliga, eine Spielklasse über dem TSV Bad Saulgau in der Landesliga. Kuttler war neben Aaron Mayer einer der erfolgreichsten Torschützen der MTG.
Der studierte Wirtschaftsingenieur arbeitet seit einiger Zeit in Ravensburg in einem Ingenieurbüro für Maschinenbau, wohnte zunächst in Meckenbeuren und landete auf der Suche nach einem Eigenheim für sich und seine junge Familie schließlich in Ostrach. „Das ist auch der eigentliche Grund meines Wechsels. Wir ziehen demnächst nach Ostrach um. Die lange Fahrt nach Wangen zum Training und zurück sowie zu den Spielen wird mir dann einfach zu zeitaufwendig. Im Januar kam außerdem unser Sohn zur Welt und ich möchte meiner Verantwortung als guter Familienvater gerecht werden. Handball möchte ich aber unbedingt weiterspielen und so bin ich auf den TSV gestoßen“, sagt der Zugang.
Dabei begegnet ihm ein ehemaliger Wangener in Bad Saulgau wieder:
Hannes Fischer und Marc Kuttler kennen sich recht gut. So war es auch Fischer, der Kuttler den TSV Bad Saulgau „schmackhaft“machte. „Ich habe eigentlich nur Gutes vom TSV gehört. Auch haben wir ja schon einige Male gegen Bad Saulgau gespielt. Da ist mir die tolle Halle mit dem super Publikum aufgefallen.“
„Handball ist und bleibt ein Teil meines Lebens. Nach Bad Saulgau, zur Kronriedhalle, hat es auch mein Sohn später nicht weit. Ich sehe hier schon meine und vielleicht auch seine Handballzukunft“, sagt Marc Kuttler und wagt – nicht ohne ein Augenzwinkern – schon einmal einen Ausblick.
Mit dem neuen Trainer Thomas Potzinger und dem Sportlichen Leiter Krischan Hillenbrand war Kuttler auch schon mehrfach in Kontakt. Das Trainingskonzept des neuen Cheftrainers sage ihm sehr zu. Das habe seine Entscheidung, nach Bad Saulgau zu kommen, erleichtert. Bereits am vergangenen Donnerstag stellte er sich per Videoschaltung der Mannschaft vor.
Ebenfalls in den Handballsport eingebunden ist Kuttlers Frau Tanja. Gemeinsam mit ihrer Schwester Maike Merz bildet sie das einzige deutsche Elite-Schiedsrichterinnengespann, das sowohl in der nationalen Bundesliga als auch international bei Weltund Europameisterschaften Männerund Frauenspiele leitet. Familie Kuttler und Handball – das gehört zusammen.