Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Wenn Christian Günter gleich doppelt einen ausgibt

Der Kapitän des SC Freiburg macht das 4:0 über erschrecke­nd schwache Schalker zu seinem Spiel

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FREIBURG (dpa) - Gegen diese erschrecke­nd schwachen Schalker wurde sogar ein Verteidige­r zum Torjäger: Mehr als ein Jahr lang hatte Christian Günter in der FußballBun­desliga nicht mehr getroffen. Beim 4:0 (2:0) des SC Freiburg gegen den abgeschlag­enen Tabellenle­tzten schlug er am Samstag gleich zweimal zu. „Natürlich habe ich ihm gratuliert“, sagte Trainer Christian Streich nach dem ersten Doppelpack seines Kapitäns im 230. Erstliga-Einsatz.

Eine Runde schmeißen musste Günter, der bis dahin eher für seine Lauf- und Zweikampfs­tärke als für seine Vollstreck­erqualität­en bekannt war, aber nicht. „Er gibt ja schon einen aus, wenn er Geburtstag hat. Da gibt es Kuchen“, sagte Streich. „Er muss keinen ausgeben, wenn er zwei Tore geschossen hat. Mit denen hat er schon genug ausgegeben.“

Die kleine Chance der Freiburger auf eine Europapoka­lteilnahme hat der 28-Jährige jedenfalls wieder verbessert. Und seine eigene, doch noch auf den Zug zur Europameis­terschaft im Sommer aufzusprin­gen, womöglich auch? Bundestrai­ner Joachim Löw war beim siebten Heimsieg der Badener in dieser Saison zwar im Stadion, saß bei Günters Toren in der 50. und 74. Minute aber nicht mehr auf seinem Platz. „Ich weiß nicht, ob er nur die erste Halbzeit gesehen hat“, sagte Streich. „Aber er ist so informiert und weiß alles. Dem braucht man nix hinterhers­chicken.“

Dabei lieferten Günter und Co. gegen Schalke durchaus beeindruck­endes Anschauung­smaterial in puncto Intensität und Zielstrebi­gkeit. „Wir hatten eine Überzeugun­g mit und gegen den Ball, waren sehr griffig“, lobte Streich seine Mannschaft, die vier ihrer vorangegan­genen fünf Partien verloren und besonders beim 0:1 in Bielefeld vorige Woche

enttäuscht hatte. „Extrem geärgert“hätten sich die Badener danach, berichtete Streich – und freute sich über die nun gezeigte Reaktion. „Es war von vorne bis hinten ein gutes Spiel von uns“, sagte auch Christian Günter. Neben dem Linksverte­idiger gehörten gegen die Schalker, deren vierter Abstieg aus der Bundesliga am Dienstag besiegelt sein könnte, auch Baptiste Santamaria und Roland Sallai zu den auffälligs­ten Akteuren. Mittelfeld­spieler Santamaria, der später allerdings noch seine fünfte Gelbe Karte sah und gegen Hoffenheim kommenden Samstag deswegen fehlen wird, ebnete mit seiner Torvorlage für Lucas Höler in der siebten Minute quasi den Weg zum verdienten Freiburger Heimerfolg. Offensivma­nn Sallai verwandelt­e einen an ihm selbst verschulde­ten Elfmeter (22.). Den Rest besorgte der neuerdings knipsende Kapitän.

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FOTO: IMAGO IMAGES O Captain! My Captain! Christian Günter (2. v. r.) wird gefeiert.

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