Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Sanierung der Kanalisation in Weihungszell und Hörenhausen kostet rund 695 000 Euro
Eine Überprüfung förderte zahlreiche Schäden zutage
SCHWENDI - Im Rahmen der Eigenkontrollverordnung überprüft die Gemeinde Schwendi ihre Kanalisation in einem bestimmten Zeitrhythmus. Zuletzt wurden im Jahr 2020 die Abwasserkanäle in Hörenhausen und Weihungszell unter die Lupe genommen. Eine Spezialfirma hat das Kanalinnere mit einer Kamera befahren, um so schadhafte Stellen zu lokalisieren. Solche Schäden gibt es durchaus in beiden Teilorten. Zu diesem Fazit kommt Petra Fischer vom Ingenieurbüro Rapp+Schmid aus Ummendorf, das die Untersuchungen ausgewertet hat.
In der Gemeinderatssitzung am Montag legte Fischer die Ergebnisse vor. Von dem insgesamt 16,5 Kilometer langen Kanalsystem in Hörenhausen und Weihungszell wurden 11,1 Kilometer mit der Kamera befahren. Des Weiteren wurden 334 Schächte inspiziert.
Jeweils nach ihrem Zustand wurden die Kanäle klassifiziert – von Null bis Fünf. Klasse 0 signalisiert einen größeren Schaden und hohe
Dringlichkeit; in Klasse 5 landen Kanäle, die schadensfrei sind. Insgesamt summierten sich im Bereich der Klasse 0 die schadhaften Kanalabschnitte auf eine Länge von 538 Meter.
In Weihungszell, so Petra Fischer, förderte die Untersuchung viele Einzelschäden, etwa an Muffen oder als Risse in der Kanalwand, zutage – jedoch keine Streckenschäden, so die positive Erkenntnis. All diese Schäden könnten repariert werden.
Etwas anders sieht es in Hörenhausen aus. Vor allem in der Dorfstraße sind an den Abwasserkanälen teilweise auch größere Schäden zu beklagen. Eine Reparatur kommt nicht mehr infrage, der Kanal muss ausgetauscht werden.
Das bedingt unter anderem auch die unterschiedlichen Kostenanteile, die sich für die Arbeiten in beiden Orten ergeben. Bei einer Grobkostenaufstellung schlägt für die Schadensbeseitigung in den Kanälen der Klasse 0 bis 2 in Weihungszell ein Betrag von 160 000 Euro zu Buche. Dagegen werden für Hörenhausen 535 000 Euro veranschlagt. Aber gerade die vielbefahrene Dorfstraße dort wird den Gemeinderat ohnehin noch beschäftigen, erklärte Peter Gauß vom Bauamt. Das Land BadenWürttemberg will den Belag erneuern. „Das Land ist schon vorstellig geworden, so bald wie möglich soll die Maßnahme über die Bühne“, ergänzte Gauß.
Die Belagserneuerung will die Gemeinde zum Anlass nehmen für notwendige Kanalsanierungen und Wasserleitungserneuerungen in der Dorfstraße. „Dann wird es bei den Kosten eine andere Hausnummer geben“, rechnet Peter Gauß. Einen konkreten Zeitpunkt für die Arbeiten in der Dorfstraße gibt es aktuell aber noch nicht. Abgesehen davon sollen die jetzt festgestellten Kanalschäden der höchsten Dringlichkeitsstufe in Weihungszell und Hörenhausen in absehbarer Zeit beseitigt werden. „Wir nehmen das nächstes Jahr in Angriff und stellen dafür Finanzmittel im Haushalt 2022 ein“, lautete der Vorschlag von Bürgermeister Wolfgang Späth. Eine Vorgehensweise, die beim Gemeinderat Zustimmung fand.