Schwäbische Zeitung (Laupheim)
Sportler erhalten künftig auch Laemmle-Medaille
Die Kriterien für eine Auszeichnung sind strenger geworden – Veranstaltung bleibt aber im Kulturhaus
LAUPHEIM - Die Stadt Laupheim veranstaltet jährlich eine Sportlerehrung, bei der Sportlerinnen und Sportler für besondere Leistungen geehrt werden. Das soll auch weiterhin so bleiben – allerdings hat die Stadtverwaltung die Kriterien für eine Auszeichnung geändert. Die bisherigen Sportplaketten wurden großzügig verliehen, das soll sich nun ändern. Außerdem wird für besonderes ehrenamtliches Engagement zusätzlich zu den drei Sportplaketten die Carl-Laemmle-Medaille verliehen.
„Dass ehrenamtliches Engagement gewürdigt wird, ist in den Voraussetzungen für die Carl-LaemmleMedaille bereits enthalten“, sagte Lena Glück, stellvertretende Leiterin im Amt für Bürgerengagement, Gremien und Kultur, am Montag im Gemeinderat. Personen, die sich lange Jahre besonders um die Förderung des Sports in Laupheim bemühen, gehören ebenso zu den Personen, die ausgezeichnet werden können. Deshalb wolle man in Zukunft die CarlLaemmle-Medaille auch an Sportlerinnen und Sportler verleihen.
„Bisher war es schwierig, die einzelnen Sportarten zu vergleichen“, erklärte Glück weiter. Außerdem seien die Kriterien nicht klar definiert gewesen. Das soll sich nun ändern: In den neuen Richtlinien ist eindeutig geregelt, welche Leistungen ein Sportler erbracht haben muss, um eine der drei Sportplaketten zu erhalten. Demnach wird die bronzene Medaille beispielsweise für einen ersten Platz auf Landesebene, die silberne für einen ersten bis dritten Platz in der Verbands-, Ober- und Regionalliga und die goldene Medaille für den ersten bis dritten Platz bei Deutschen Meisterschaften, einer Weltoder Europameisterschaft oder einer Olympiade verliehen. Auch Württembergische und Süddeutsche Meisterschaften spielen bei den Kriterien jeweils eine Rolle. Welche Voraussetzungen konkret erfüllt sein müssen, um als Sportler die Laemmle-Medaille
zu erhalten, muss die Verwaltung noch ausarbeiten.
„Das Ziel muss es sein, dass die Ehrungen ihren Stellenwert bewahren und nicht im Gießkannenprinzip verteilt werden“, sagte Hilmar Kopmann (Freie Wähler). Deswegen sei man mit den geänderten Kriterien auf dem richtigen Weg. Außerdem unterscheide sich das Ehrenamt im Sport nicht besonders vom Ehrenamt in anderen Vereinen. „Das sollte mit anderen vergleichbar sein. Mit der Carl-Laemmle-Medaille sind wir deshalb absolut einverstanden.“
Eigentlich war allerdings seitens der Verwaltung angedacht, die Sportlerehrung in eine der städtischen Sporthallen zu verlegen. Davon ist die Verwaltung dann aber doch abgerückt, denn einige Räte hatten Einspruch eingelegt. „Wir haben lange für ein festliches Ambiente gekämpft“, sagte Kopmann am Montag. „Mit der Verlegung in eine Sporthalle würde die Veranstaltung abgewertet werden.“Das sieht auch Iris GodelRuepp (fraktionslos) so: „Wir wollen die Wertigkeit der Auszeichnung mit einem angemessenen Rahmen würdigen.“Lena Glück bestätigte den geänderten Plan – die Ehrung solle weiterhin im Kulturhaus bleiben. „Die Mittel dafür sind bereits im Haushalt eingeplant“, berichtete sie.
Die Carl-Laemmle-Medaille dagegen soll am Ehrenamtstag verliehen werden – nicht zusammen mit den Sportplaketten. „Das finden wir nicht gut“, sagte Godel-Ruepp. Der Rahmen der Sportlerehrung würde besser passen, da die Verantwortlichen und Mitglieder der Sportvereine dann sowieso zusammenkommen. „Da wünschen wir uns, dass das nochmal überdacht wird.“Trotzdem sei sie sehr dankbar, dass die Veranstaltung überhaupt im Kulturhaus bleiben könne. „Dass die Verwaltung nochmal umgeschwenkt ist, ist wirklich toll.“
Martina Miller (SPD) wollte wissen, ob auch Menschen mit Beeinträchtigung eine Sportplakette oder die Carl-Laemmle-Medaille erhalten können. Die Carl-Laemmle-Medaille auf jeden Fall, antwortete Glück. „Und sofern sie am Wettkampfbetrieb teilnehmen, auch eine der Sportplaketten.“
Die nächste Sportlerehrung soll im vierten Quartal 2022 stattfinden – früher sei das aufgrund der CoronaPandemie nicht möglich.