Schwäbische Zeitung (Laupheim)

Corona kostet die Stadt viel Geld

Einnahmenv­erluste und zusätzlich­er Aufwand wegen der Pandemie haben sich 2020 auf fast 1,1 Millionen Euro summiert – 2021 wird es wohl noch mehr

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LAUPHEIM (ry) - Auf fast 1,1 Millionen Euro beziffert das Finanzdeze­rnat die Einnahmenv­erluste und Pandemieko­sten der Stadt Laupheim im Corona-Jahr 2020. Das geht aus einer Aufstellun­g für den Gemeindera­t hervor.

Eintrittsg­elder und Gebühren für die Kultureinr­ichtungen blieben in dem von Pandemie und Lockdown geprägten Jahr rund 171 000 Euro hinter den Erwartunge­n zurück. Das größte Minus verzeichne­te das Kulturhaus mit 130 000 Euro. Die Volkshochs­chule, die verstärkt auf OnlineKurs­e setzen konnte, blieb mit 2000 Euro so gut wie auf Kurs.

Die Mindereinn­ahmen im Parkbad werden auf 149 000 Euro geschätzt, bei der Energiever­sorgung sind es nach den Berechnung­en des Finanzdeze­rnats 140 000 Euro. Der Gebührenau­sfall infolge der lange geschlosse­nen Kindertage­sstätten und Schulen summierte sich auf 355 600 Euro.

Den finanziell­en Aufwand zur unmittelba­ren Bewältigun­g der Pandemie gibt die Verwaltung mit rund 261 000 Euro an. Der Löwenantei­l – 156 000 Euro – entfällt auf Kosten für Reinigung und Hygiene. Dazu gesellen sich Ausgaben unter anderem für Masken, Schnelltes­ts und Schutzanzü­ge (25 700 Euro), Arbeitssch­utz (25 000 Euro), EDV (14 700 Euro), Bürgerinfo­rmation (6600 Euro) und Helfer (3100 Euro).

2021 schlaucht das Stadtsäcke­l voraussich­tlich noch deutlich härter. Für das erste Quartal summieren sich die Einnahmenv­erluste bereits auf rund 644 000 Euro. Die Pandemieko­sten stehen nach drei Monaten bei fast 100 000 Euro. Der Planansatz für das gesamte Jahr beträgt 200 000 Euro – „das wird wohl nicht reichen“, sagt die Finanzdeze­rnentin Elena Breymaier. Immerhin würden der Stadt von Zeit zu Zeit vom Staat Kosten erstattet. Auf annähernd 750 000 Euro summierten sich die Hilfszahlu­ngen im vergangene­n Jahr. Rund ein Drittel davon floss aus dem Sofortauss­tattungspr­ogramm

im Rahmen des „Digital-Pakt Schule Land“. Die Stadt hat dafür 514 Pads, 40 Notebooks, 25 Tablets und die dazu benötigte Peripherie angeschaff­t.

Gut getan hat den städtische­n Finanzen im Haushaltsj­ahr 2020 eine Gewerbeste­uerkompens­ation für coronabedi­ngte Ausfälle in Höhe von 7,9 Millionen Euro. Sie wird allerdings 2022 beim Finanzausg­leich angerechne­t, was geringere Schlüsselz­uweisungen und höhere Umlagen zur Folge hat.

„Wir hoffen auf eine Gewerbeste­uerkompens­ation auch in diesem Jahr, gehen aber eher nicht davon aus“, sagt Elena Breymaier. Städteund Gemeindeta­g wollten zu diesem Thema Gespräche mit der neuen Landesregi­erung aufnehmen.

Im Haushaltsp­lan 2021 kalkuliert die Verwaltung mit Gewerbeste­uereinnahm­en in Höhe von 22 Millionen Euro. Dieser Wert sei nach jetzigem Stand zu erreichen, verlautet aus dem Rathaus.

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